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Erste Runde gegen den SSV Jeddeloh II – Vorbericht für das Viertelfinale im Niedersachsenpokal
Am morgigen Dienstagabend trifft der VfL Osnabrück im Viertelfinale des Niedersachsenpokals auf den SSV Jeddeloh II. Beim aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga Nord erwarten Spieler und Trainer des VfL eine schwierige Partie. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Spiel- und Sportverein Jeddeloh II spielt mit seiner ersten Herrenmannschaft seit 2017 in der Regionalliga Nord. Bereits 2015 hätte man dank der Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen in die viertklassige Liga aufsteigen können, verzichtete damals aber noch auf Grund des finanziellen Risikos. Heimspielstätte des Vereins ist die HASKAMP-Arena, welche insgesamt 2.000 Zuschauern Platz bietet. In der Historie des Landespokals erreichte der SSV in der Saison 2017/18 das Finale, verlor dieses aber gegen den SV Drochtersen/Assel, bei denen Ex-VfL-Keeper Philipp Kühn im Tor stand, deutlich mit 1:5. Trotzdem qualifizierte man sich dank des Erreichens des Endspiels erstmals in der Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal.
Trainer bei den Blau-Weißen ist der in Osnabrück wohlbekannte Björn Lindemann. Von Juli 2009 bis August 2011 schnürte der offensive Mittelfeldspieler seine Schuhe für den VfL und erzielte in 65 Partien 13 Treffer und legte 19 weitere vor. Seinerzeit gelang ihm mit seinen Teamkollegen der Aufstieg in die 2. Bundesliga und das Erreichen des Viertelfinals im DFB-Pokal, wo man nur knapp mit 0:1 dem FC Schalke 04 unterlag. In einer turbulenten Karriere landete er gegen Ende auch beim SSV Jeddeloh II und lief für den Klub 19-mal in der Regionalliga Nord und eben einmal im DFB-Pokal auf. Seine Trainerkarriere begann der heute 41-Jährige beim VfL Münchehagen, bei dem er auch seine Spielerlaufbahn beendete. Nach zwei Jahren folgte er dann dem Ruf aus Jeddeloh II und übernahm für eine Saison das Traineramt beim SSV. Mit 48 Punkten landete man am Ende auf dem elften Tabellenplatz. Trotzdem trennten sich die Wege zwischen Trainer und Verein zunächst. Nachdem der Nachfolger Key Riebau nach 23 Spielen nur zwei Punkte vor der Abstiegszone lag, wurde dieser entlassen und Lindemann wieder als Cheftrainer eingestellt. Am Ende landete der SSV denkbar knapp nur einen Punkt vor dem direkten Abstiegsplatz und entging, durch den zeitgleichen Aufstieg von Hannover 96 II in die 3. Liga, auch der Relegation.
Im Sommer verstärkte sich der Verein mit insgesamt neun Spielern. Neben acht festen Neuzugängen mit unter anderem Moritz Onken und Pascal Steinwender vom BSV Kickers Emden und Tom Gaida vom VfB Oldenburg, lieh man auch Ibrahim Touray vom VfL Osnabrück aus. Der 19-jährige Innenverteidiger unterschrieb zuvor seinen ersten Profivertrag beim VfL und soll in Jeddeloh II nun seine ersten Erfahrungen im Herrenbereich sammeln. Fünf Kurzeinsätze feierte Touray in dieser Saison bereits und konnte zum Saisonauftakt im Derby gegen den VfB Oldenburg sogar den 1:3-Endstandstreffer beim Auswärtssieg seiner Mannschaft erzielen.
Die Ausgangslage
Mit Sechs Siegen, einem Unentschieden und damit 19 Punkten thront Jeddeloh II momentan an der Spitze der Regionalliga Nord. Nur gegen den VfB Lübeck ließ die Mannschaft von Björn Lindemann beim 1:1-Remis in der vergangenen Woche bislang Punkte liegen. Mit 20 Toren und nur sechs Gegentreffern stellt man die zweitbeste Offensive sowie beste Defensive der Liga. Fünf Treffer konnte in dieser Spielzeit bereits Kasra Ghawilu erzielen und ist damit der Toptorschütze der Liga. Dicht gefolgt wird der 26-Jährige in der Torjägerstatistik von seinem Teamkollegen Simon Brinkmann, der bereits drei Treffer erzielen konnte. Der 24-Jährige konnte auch in der vergangenen Spielzeit mit 14 Toren seine Goalgetter-Qualitäten unter Beweis stellen und sich damit die interne Torjägerkanone beim SSV Jeddeloh II sichern.
Dass die Blau-Weißen so souverän in die Saison starten würden, war nach der Vorbereitung nicht abzusehen. Nach einem 6:0-Auftaktsieg gegen den Landesligisten SV Grün-Weiß Firrel folgte eine 1:4-Niederlage gegen den VfB Lübeck und ein 3:3-Unentschieden gegen die Zweitvertretung des SV Meppen. Der Klassenerhalt in der Regionalliga Nord konnte in der vergangenen Spielzeit auch erst am letzten Spieltag durch ein 0:0 gegen den SV Todesfelde gefeiert werden. Und auch Trainer Björn Lindemann schlug nach der abgelaufenen Saison im Interview mit dem Sportmagazin kicker Alarm: „Aktuell ist es hier Landesliga-Niveau. Ich war ja schon als Spieler hier. Die Trainingsbedingungen haben sich seitdem nicht verbessert. […] Der Verein muss aufwachen. Wir brauchen mehr Kompetenz beim SSV.“ Zurückgeworfen hatte den Verein auch ein Brand auf dem Vereinsgelände im September letzten Jahres, wodurch auch die Trainingsplätze der Herrenmannschaft betroffen waren. Der geforderte Turnaround scheint nun also zumindest sportlich geschafft. Und den beeindruckenden Lauf wollen die Blau-Weißen nun auch am Dienstag gegen die Osnabrücker fortsetzen.
Die Mannschaft von VfL-Cheftrainer Timo Schultz reist aber nicht mit weniger Selbstbewusstsein in die Gemeinde Edewecht. In drei von vier Spielen blieb der VfL in dieser Saison bereits ohne Gegentor und gewann die letzten beiden Partien verdient mit 2:0. Mit sieben Zählern stehen die Osnabrücker somit aktuell auf dem siebten Tabellenplatz in der 3. Liga. Neben einer stabilen Defensive, die sich unter anderem mit den wenigsten zugelassenen Torschüssen (40) stützt, sind die Lila-Weißen aber auch in der Offensive präsent. 72 Toraktionen erspielten sich die Osnabrücker in den ersten vier Partien, nur zwei andere Teams kamen öfter gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Im Landespokal wollen die Lila-Weißen an diese Leistungen anknüpfen. Bereits fünfmal gewann der VfL den Wettbewerb und ist damit Rekordsieger. Zuletzt reckte man 2023 den Pokal in die Höhe. Dort schaltete man im Halbfinale eben jenen SSV Jeddeloh aus. Durch die die Treffer von Noel Niemann und Oliver Wähling schlug man die Blau-Weißen auswärts mit 2:0 und zog ins Endspiel gegen den SV Atlas Delmenhorst ein. Ein weiteres Mal im Landespokal traf man im August 2016 auf den SSV. Unter dem damaligen Chefcoach Joe Enochs setzte man sich mit 3:1 durch. Diese positive Serie soll aus Sicht des VfL am Dienstagabend also fortgesetzt werden. Der Einzug in den DFB-Pokal ist ein erklärtes Saisonziel, das im vergangenen Jahr durch die Finalniederlage verpasst wurde.
Stimmen zum Spiel
Mittelstürmer Robin Meißner ist mit dem VfL noch ungeschlagen und möchte dies natürlich auch im Landespokal fortsetzen: „Wir können mit Selbstvertrauen aus den letzten beiden Spielen nach Jeddeloh fahren. Wir wollen natürlich wieder ein gutes Spiel machen, aber am Ende zählt nur das Weiterkommen, weil wir den Pokal auch gewinnen wollen.“
Ähnlich motiviert geht auch Cheftrainer Timo Schultz die Partie an. Dem 48-Jährigen sind aber auch die Stärken des Viertligisten bewusst. „Es ist für uns die Möglichkeit, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren und das wollen wir auch. Es ist die erste Runde und ein Topgegner mit dem Spitzenreiter der Regionalliga Nord. Wir wissen, dass uns ein enger Platz und ein hektisches Spiel erwarten wird. Es ist eine sehr gute Mannschaft, die sicherlich Selbstvertrauen hat und gut nach vorne spielen kann. Wir werden den Gegner auf jeden Fall sehr ernst nehmen.“
Nach dem 1:0-Sieg gegen den Bremer SV am vergangenen Samstag blickte Jeddelohs Stürmer Kasra Ghawilu zuversichtlich dem Pokalspiel entgegen. „Jetzt haben wir Dienstag hier noch ein Bonbonspiel gegen den VfL Osnabrück und da erwarten wir von jedem Einzelnen nochmal 120 Prozent. Da kann ich nur jedem raten, dass sie hierherkommen und sich das Feuerwerk anschauen.“
Liveticker
Wie gewohnt ist das Spiel im Liveticker in der App und über die Website oder auf der Plattform X verfolgbar.
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Niederlage im Elfmeterschießen: VfL verliert in Jeddeloh II
Am Dienstagabend musste sich der VfL Osnabrück im Viertelfinale des Niedersachsenpokals gegen den SSV Jeddeloh II geschlagen geben. Über 120 Minuten blieb die Partie torlos, sodass die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fiel. Der Spielbericht.
Drei Änderungen nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zur Partie gegen den TSV Havelse in der Anfangsformation vor. Neben Yigit Karademir standen auch Frederik Christensen und Ismail Badjie von Beginn an auf dem Feld. Zu Beginn nahmen die Osnabrücker das Spielgeschehen in die eigene Hand. Schon nach drei Minuten kam Mittelstürmer Robin Meißner zur ersten Torgelegenheit, als er per Volley auf den Kasten von Moritz Onken, dem Schlussmann des SSV, abzog (3‘). Sein Schuss flog allerdings über das Tor. Nur eine Minute später setzte Niklas Wiemann nach einem Eckball von Frederik Christensen den Ball mit dem Kopf auf das Dach des Tores (4‘). Ebenfalls per Kopf brachte wenige Augenblicke später auch Robin Meißner den Ball Richtung Moritz Onken. Doch die Flanke von Lars Kehl setzte die Nummer 11 völlig frei im Strafraum der Blau-Weißen links neben den Pfosten (11‘).
Nun kamen auch die Gastgeber erstmals gefährlich vor das Tor. Nach einem langen Ball konnte Tim Janßen sich im Laufduell gegen Yigit Karademir durchsetzen und versuchte anschließend den Ball am herauslaufenden Lukas Jonsson vorbei ins Tor zu schieben. Das Spielgerät rollte aber haarscharf am rechten Pfosten vorbei ins Toraus (13‘). Danach beruhigte sich die Partie etwas und die Lila-Weißen hat zunehmend mehr Probleme die Lücken in der Abwehrkette der Gastgeber zu finden. Am torgefährlichsten kamen die Lila-Weißen in Person von Ismail Badjie vor den Kasten. Als dem 19-Jährigen die Kugel im Strafraum vor die Füße fiel, zog dieser direkt ab und verfehlte das Tor nur knapp (33‘).
Nach dem Wiederanpfiff brauchten beide Mannschaften lange, um wieder in die Partie zu finden. Den ersten nennenswerten Torabschluss gab es erst in der 60. Minute als Lars Kehl nach einem Eckball aus der zweiten Reihe abzog, aber das Tor letztendlich recht deutlich verfehlte (60‘). Vier Minuten später kam auch Jeddeloh II erstmals in den zweite 45 Minuten gefährlich in den Osnabrücker Strafraum. Zunächst setzte sich Ebrima Ndure auf der rechten Außenbahn gegen Niklas Wiemann durch und spielte den Ball dann zurück in den Rückraum. Dort konnte zwar Bryan Henning den Ball per Grätsche entschärfen, legte damit aber auch unfreiwillig auf Pascal Steinwender vor. Dessen Abschluss konnte Jannik Müller jedoch erfolgreich blocken (64‘).
Immer wieder fuhren die Gastgeber anschließend gefährliche Konter. So bekam der eingewechselte Tobias Bothe den Ball von Ndure in den Sechzehner gespielt und zog den Ball knapp über den Querbalken (77‘). Die Osnabrücker kamen in der Schlussphase nicht mehr zwingend vor den gegnerischen Kasten. Sekunden vor Schluss rettete schließlich Yigit Karademir die Null in der Defensive, als beim Konter der Gastgeber der herauslaufende Jonsson schon bezwungen war und Karademir in allerletzter Not auf der Linie klärte (90‘). So ging es nach 90 torlosen Minuten in der Haskamp-Arena in die Verlängerung.
In dieser setzte Pascal Steinwender das erste Ausrufezeichen, als er nach einem Eckball aus der zweiten Reihe das Lattenkreuz traf (93‘). Nach der erneuten Pause kamen dann auch die Osnabrücker zur ersten Torgelegenheit. Frederik Christensen brachte eine Flanke auf Luc Ihorst, welcher das Spielgerät aber nur direkt in die Arme von Onken platzieren konnte (112‘). Drei Minuten später war Christensen dann erneut im Mittelpunkt des Geschehens. Im Zweikampf mit Niklas-Leon von Aschwege kam der Däne zu spät und sah infolgedessen die zweite gelbe Karte im Spiel (115‘). Der gefoulte von Aschwege konnte die Partie daraufhin nicht weiterspielen. Auf diesem Wege wünschen wir dem Spieler eine schnelle Genesung! Zu zehnt mussten die Lila-Weißen also die letzten fünf Minuten verbringen, in der aber weiterhin keine Mannschaft den Ball im Tor unterbringen konnte. Nach 120 Minuten musste die Entscheidung also im Elfmeterschießen ausgetragen werden.
In diesem zeigten sich die Schützen beider Mannschaften zunächst sicher. Auch VfL-Leihgabe Ibrahim Touray verwandelte seinen Elfmeter sicher. Als Niklas Wiemann als vierter Schütze des VfL antrat, ahnte SSV-Keeper allerdings die Ecke und parierte den Schuss des Innenverteidigers. Als der Kapitän der Gastgeber Kasra Ghawilu schließlich den fünften Elfmeter verwandelte, war das Aus des VfL im Viertelfinale des Niedersachsenpokals eine beschlossene Sache.
Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Christensen (115‘)
Elfmeterschießen:
0:1 (Karademir), 1:1 (Siala), 1:2 (Wagner), 2:2 (Touray), 2:3 (Müller), 3:3 (Steinwender), 3:3 (Wiemann vergibt), 4:3 (Ndure), 4:4 (Pröger), 5:4 (Ghawilu)
Aufstellungen:
SSV Jeddeloh II:
Onken – Gramberg (Bothe 66‘), Taguchi, Ndure, Brinkmann (Hahn 66‘), Ghawilu, Krolikowski, Janßen (Kanowski 71‘), Wegner (Steinwender 46‘), von Aschwege (Touray 115‘), Siala
VfL Osnabrück:
Jonsson – Christensen, Wiemann, Müller, Karademir, Kammerbauer – Wagner, Henning (Tesche 91‘), Badjie (Lesueur 64‘)– Kehl (Ihorst 64‘, Riesselmann 113‘), Meißner (Pröger 84‘)
Spielplan
TSV Havelse | 0: 2 | VFL Osnabrück |
. Spieltag
Sa. 30.08.2025 Anstoß: 14:00 Uhr
Eilenriedestadion Zum Matchcenter > |
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SSV Jeddeloh II | 0: 0 | VFL Osnabrück |
Freundschaftsspiel
Di. 02.09.2025 Anstoß: 19:00 Uhr
Haskamp-Arena Zum Matchcenter > |
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VFL Osnabrück | vs. | Hansa Rostock |
. Spieltag
So. 14.09.2025 Anstoß: 13:30 Uhr
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