Am kommenden Samstag steht der VfL Osnabrück zum neunten Mal im Finale des Niedersachsenpokals– kein anderer Verein hat das Endspiel häufiger erreicht. Auch in weiteren Aspekten sticht die lila-weiße Pokalgeschichte deutlich hervor. Ein Rückblick.

Wenn am Samstagmittag ab 12:30 Uhr der Ball im Stadion an der Bremer Brücke rollt, bietet sich dem VfL die Chance auf den sechsten Titelgewinn im bedeutendsten Pokalwettbewerb Niedersachsens (heute Krombacher Niedersachsenpokal). Damit sind die Lila-Weißen vor den Sportfreunden Salzgitter (vier Titel) alleiniger Rekordsieger. Der letzte Triumph liegt zwei Jahre zurück: Im Finale 2023 setzte sich der VfL nach bereits gesichertem Aufstieg mit 2:1 gegen den SV Atlas Delmenhorst durch. Matchwinner damals: Robert Tesche, der am Samstag seinen zweiten Pokalerfolg mit Osnabrück feiern könnte. Bereits zwei Titel im Wettbewerb haben nur Yigit Karademir und Timo Beermann vorzuweisen. Allerdings feierte nur Kapitän Timo Beermann beide Titel im Trikot der Lila-Weißen. Karademir stand in der Pokalsaison 2022/23 dagegen im Viertelfinale gegen Hildesheim einmal im Kader, kam damals jedoch nicht zum Einsatz. Ein Jahr später absolvierte er während seiner Leihe zum SV Meppen alle Pokalspiele und konnte mit den Emsländern den Wettbewerb schließlich für sich entscheiden.

Die bislang letzte Finalbegegnung an der Bremer Brücke fand 2017 statt. Damals entschied ein Treffer von Steffen Tigges das Spiel gegen den Lüneburger SK Hansa mit 1:0. Doch nicht immer fiel die Entscheidung in der regulären Spielzeit: Vier Finalduelle mit VfL-Beteiligung wurden im Elfmeterschießen entschieden – darunter das Finale 2014/15 gegen den SV Meppen sowie 2004/05 gegen den VfL Wolfsburg II. Beide Male hieß es am Ende 5:4 für Osnabrück.

Das Endspiel gegen Wolfsburg II war zugleich das erste Finale im Stadion an der Bremer Brücke. Das diesjährige Duell mit Blau-Weiß Lohne ist bereits das fünfte dort ausgetragene Niedersachsenpokalfinale. Zuvor war die Brücke 2006, 2007, 2010 und 2017 Austragungsort. In den drei erstgenannten Jahren verließ der VfL den Platz jedoch jeweils als Verlierer – zweimal im Elfmeterschießen (2006 gegen Cloppenburg, 2010 gegen Wilhelmshaven), einmal mit 0:1 gegen Wilhelmshaven im Jahr 2009. Die Revanche gelang 2013 auswärts im Jadestadion: Mit einem 4:2-Erfolg sicherte sich Osnabrück den zweiten Pokaltitel.

Mit einem weiteren Sieg könnten die Lila-Weißen ihren Status als Rekordsieger weiter festigen. Auch zuschauerseitig dürfte das Endspiel Maßstäbe setzen: Der bisherige Rekord im Niedersachsenpokal liegt bei 13.041 Fans – aufgestellt 2024 beim Finale zwischen dem SV Meppen und dem TuS BW Lohne in der Hänsch-Arena.

Für das aktuelle Finale wurde diese Marke bereits deutlich übertroffen. Wer sich noch kein Ticket gesichert hat, sollte schnell im Online-Ticketshop zugreifen. Denn wie die Historie zeigt: in einem NFV-Pokalfinale mit Osnabrücker Beteiligung ist stets mit vielen Toren und großer Spannung zu rechnen.


Text: Jendrik Greiwe
Foto: osnapix