Am Samstag ist der FC Ingolstadt an der Bremer Brücke zu Gast (Anpfiff: 16:30 Uhr). Gegen die „Schanzer“ wollen die Lila-Weißen nach zwei zuletzt torlosen Heimspielen wieder treffen und den Platz am Ende siegreich verlassen. Der Vorbericht.
Der Gegner
Zum siebten Mal wird der Fußballclub Ingolstadt 04 am Samstag an der Bremer Brücke zu Gast sein. Wirklich gute Erinnerungen an seine Gastspiele in der Hasestadt hat der Verein jedoch nicht. So schickte der VfL Osnabrück die „Schanzer“ sechsmal ohne Punkte zurück nach Oberbayern. Ein einziges Mal konnte der FCI im August 2022 an der Bremer Brücke gewinnen. So blieb auch die aktuelle Cheftrainerin der Ingolstädter, Sabrina Wittmann, bislang ohne Sieg in Osnabrück. Die gebürtige Ingolstädterin ist schon seit 2017 im Verein tätig. Die 34-Jährige trainierte bereits mehrere Jahre die U17 und U19 der Schanzer und begleitete somit gleich mehrere Spieler auf ihren Weg zu den Profis, bei denen sie selbst seit Sommer 2024 tätig ist. Nach Jürgen Press (122) und Ralph Hasenhüttl (95) ist Wittmann mit bereits 62 Partien die Trainerin mit den drittmeisten Spielen in der Vereinshistorie. In der vergangenen Spielzeit belegte sie mit ihrem Team in der Abschlusstabelle den zehnten Platz.
Im Sommer musste man an der Donau einige schmerzhafte Abgänge verzeichnen. Mit Sebastian Grönning (17 Tore, Hertha BSC), Benjamin Kanuric (8 Tore, Leixões SC), Deniz Zeitler (8 Tore, TSG 1899 Hoffenheim) und Pascal Testroet (8 Tore, SV Sandhausen) verließen die vier besten Torschützen der vergangenen Saison den Verein. Mladen Cvjetinovic (Holstein Kiel), Felix Keidel (SV Elversberg) sowie Dennis Borkowski und Tim Heike (beide MSV Duisburg) zählten ebenfalls zu den Stammkräften und daraufhin zu den Abgängen. Und auch der VfL Osnabrück sicherte sich im Sommer mit David Kopacz die Dienste eines ehemaligen Ingolstädters. Der 26-Jährige spielte drei Jahre lang für den FCI und lief in dieser Zeit in 101 Spielen für den Verein auf. Dabei erzielte er 14 Tore und legte 14 weitere Treffer seinen Mitspielern vor. Ein Tor und ein Assist feierte Kopacz in der vergangenen Saison auch im Heimspiel gegen den VfL, bei dem sich der FCI deutlich mit 4:2 gegen die damals abstiegsbedrohten Osnabrücker durchsetzen konnte.
Unter der Woche war der Neuzugang im Interview bei VfL-TV zu Gast und verriet dort, warum er sich im Sommer für den Schritt nach Osnabrück entschieden hat: „Ich habe natürlich schon ein paar Mal an der Bremer Brücke gespielt und weiß, wie die Stimmung hier ist. Gerade in der letzten Saison, als es nicht so gut lief, war trotzdem zu sehen, wie die Leute hier hinter dem Verein stehen. Das ist nicht selbstverständlich. Es ist einfach ein geiler, sympathischer Verein. Ich hatte Lust auf die Aufgabe und auf das Projekt des Neuaufbaus nach dem vergangenen Jahr. Und ich glaube, man sieht, dass hier etwas entstehen kann und auch entsteht. Am Ende ist alles sehr schnell gegangen, aber ich freue mich trotzdem sehr, hier zu sein.“
Die Ausgangslage
Die Bremer Brücke wird am Samstag im Heimbereich erneut ausverkauft sein. Die über 14.000 Zuschauer im Schinkel dürfen sich beim Spiel des VfL gegen die „Schanzer“ auf viele Torschüsse freuen. Schließlich treffen die beiden Mannschaften mit den sechst- bzw. viertmeisten Torschüssen der 3. Liga aufeinander. Während die Lila-Weißen 211 Schüsse auf das gegnerische Tor abgaben, kann der FCI bereits 221 Torabschlüsse vorweisen. Die größere Torgefahr der „Schanzer“ im Vergleich zum VfL lässt sich auch anhand der internen Torjägerlisten erkennen. Während Robin Meißner vom VfL mit vier Treffern allein auf dem Treppchen thront, teilen sich beim FCI mit Marcel Costly, Yann Sturm und Dennis Kaygin gleich drei Spieler mit jeweils vier Toren den ersten Platz. Trotzdem sticht Marcel Costly mit seiner bisherigen Saisonleistung hervor. So legte der rechte Mittelfeldspieler seinen Mitspielern bereits fünf Treffer auf und ist auch in weiteren Statistiken der beste Spieler seines Teams. So schloss der 29-Jährige nicht nur die meisten Schüsse (40) auf das Tor ab, sondern absolvierte auch die meisten Dribblings (29). Zudem lieferte er auch die meisten Flanken bei seinem Team (55). So kommt es nicht von ungefähr, dass die „Schanzer“ bereits acht Kopfballtreffer in dieser Spielzeit erzielen konnten und damit den Ligabestwert vorweisen. Zuletzt zeigte die Formkurve der „Schanzer“ allerdings nach unten. Nachdem man in der Liga sowohl gegen den FC Viktoria Köln (1:3) als auch gegen Rot-Weiss Essen (1:2) punktlos ausging, musste man in der Länderspielpause auch im bayrischen Landespokal eine bittere Niederlage gegen den Ligakonkurrenten Jahn Regensburg hinnehmen. Trotz der dreißigminütigen Überzahl kamen die Ingolstädter nach 90 Minuten nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und verloren schließlich im Elfmeterschießen mit 3:5.
Mit auf dem Platz stand dabei auch Gustav Christensen. Der 21-Jährige war im Sommer 2023 vom FC Midtjylland zu Hertha BSC gewechselt. Bei den Berlinern kam der Offensivspieler jedoch überwiegend in der zweiten Mannschaft zum Einsatz, weshalb er im Februar dieses Jahres an den FC Ingolstadt 04 in der 3. Liga ausgeliehen wurde. Für seinen neuen Arbeitgeber lief der aktuelle dänische U20-Nationalspieler bislang in 27 Partien auf. Die Partie gegen Osnabrück wird für ihn aber eine ganz besondere, denn dessen großer Bruder Frederik wechselte im Sommer zum VfL und steht ihm somit am Samstag gegenüber. In ihrer Karriere liefen die Brüder gemeinsam in vier Partien für die U19 des FC Midtjylland auf. In einem Pflichtspiel gegeneinander traten die Christensens aber noch nicht an. Somit könnte es an der Bremer Brücke zu einer dänischen Premiere kommen. Dabei könnte am Samstag noch ein dritter Christensen auf dem Platz stehen. Die Ingolstädter haben sich im Sommer nämlich ebenfalls mit Frederik Christensen verstärkt. Der 24-Jährige kommt aber, anders als der lila-weiße Frederik Christensen, im Sturm zum Einsatz und erzielte im Spiel gegen den SC Verl sein Premierentreffer.
Dieser liegt bei VfL-Eigengewächs Ismail Badjie schon etwas länger zurück. So erzielte der 20-Jährige in der letzten Saison im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt sein erstes Profitor für den VfL, welches zeitgleich den 1:0-Endstand markieren sollte.
Auch in der Länderspielpause zeigte sich der Offensivakteur torgefährlich und erzielte beim 4:1-Sieg gegen den VfL Bochum den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleichstreffer. Dem deutlichen Testspielsieg gegen den Zweitligisten ging am Freitag ein 2:2-Unentschieden gegen die Sportfreunde Lotte voraus, bei dem Nikky Goguadze und Frederik Christensen die Osnabrücker Treffer erzielten. Mit viel Selbstbewusstsein geht der VfL also am Samstag in das Heimspiel gegen die „Schanzer“, bei dem man die drei Punkte in der Hasestadt behalten möchte.
Das Personal
Bei den Gästen aus Ingolstadt fallen Dennis Kaygin (Weisheitszahn-OP) und Torwart Markus Ponath (Mittelhandbruch) aus.
Auf der Gegenseite musste Timo Schultz unter der Woche einige krankheitsbedingte Ausfälle verzeichnen. Der 48-Jährige hofft jedoch, dass diese bis zum Wochenende auskuriert und einsatzfähig sind.
Stimmen zum Spiel
Über den kommenden Gegner äußerte sich VfL-Cheftrainer Timo Schultz im Spieltaginterview am Donnerstagvormittag wie folgt: „Der Verein hat natürlich immer sehr hohe Ambitionen. In der dritten Liga ist er jetzt vor der Saison, glaube ich, das erste Mal so ein bisschen zurückgerudert und hat vielleicht auch mal gesagt, dass sie eben einen anderen Weg gehen. Sie haben ein sehr gutes Nachwuchsleistungszentrum und bringen immer wieder Spieler hervor, die dann auf sich aufmerksam machen. Auf der anderen Seite ist es dann auch eine Mannschaft, die vielleicht noch nicht so ganz zu sich gefunden hat. Die Ergebnisse und Leistungen sind dementsprechend nicht ganz so gut. Wir sind gewarnt, es wird ein kniffliges Spiel hier, aber natürlich wollen wir zu Hause gewinnen, so wie immer. Meine Mannschaft ist gut drauf und das ist der Fokus.“
TV und Liveticker
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie ab 16:15 Uhr live. Zudem meldet sich wenige Minuten vor Anpfiff wie gewohnt das Liveradio presented by Fuchs Group unter vfl.de/liveradio. Ansonsten ist das Spiel auch im Liveticker in der App und über die Website oder auf der Plattform X verfolgbar.
