Am Dienstagabend musste sich der VfL Osnabrück im Viertelfinale des Niedersachsenpokals gegen den SSV Jeddeloh II geschlagen geben. Über 120 Minuten blieb die Partie torlos, sodass die Entscheidung erst im Elfmeterschießen fiel. Der Spielbericht.
Drei Änderungen nahm Cheftrainer Timo Schultz im Vergleich zur Partie gegen den TSV Havelse in der Anfangsformation vor. Neben Yigit Karademir standen auch Frederik Christensen und Ismail Badjie von Beginn an auf dem Feld. Zu Beginn nahmen die Osnabrücker das Spielgeschehen in die eigene Hand. Schon nach drei Minuten kam Mittelstürmer Robin Meißner zur ersten Torgelegenheit, als er per Volley auf den Kasten von Moritz Onken, dem Schlussmann des SSV, abzog (3‘). Sein Schuss flog allerdings über das Tor. Nur eine Minute später setzte Niklas Wiemann nach einem Eckball von Frederik Christensen den Ball mit dem Kopf auf das Dach des Tores (4‘). Ebenfalls per Kopf brachte wenige Augenblicke später auch Robin Meißner den Ball Richtung Moritz Onken. Doch die Flanke von Lars Kehl setzte die Nummer 11 völlig frei im Strafraum der Blau-Weißen links neben den Pfosten (11‘).
Nun kamen auch die Gastgeber erstmals gefährlich vor das Tor. Nach einem langen Ball konnte Tim Janßen sich im Laufduell gegen Yigit Karademir durchsetzen und versuchte anschließend den Ball am herauslaufenden Lukas Jonsson vorbei ins Tor zu schieben. Das Spielgerät rollte aber haarscharf am rechten Pfosten vorbei ins Toraus (13‘). Danach beruhigte sich die Partie etwas und die Lila-Weißen hat zunehmend mehr Probleme die Lücken in der Abwehrkette der Gastgeber zu finden. Am torgefährlichsten kamen die Lila-Weißen in Person von Ismail Badjie vor den Kasten. Als dem 19-Jährigen die Kugel im Strafraum vor die Füße fiel, zog dieser direkt ab und verfehlte das Tor nur knapp (33‘).
Nach dem Wiederanpfiff brauchten beide Mannschaften lange, um wieder in die Partie zu finden. Den ersten nennenswerten Torabschluss gab es erst in der 60. Minute als Lars Kehl nach einem Eckball aus der zweiten Reihe abzog, aber das Tor letztendlich recht deutlich verfehlte (60‘). Vier Minuten später kam auch Jeddeloh II erstmals in den zweite 45 Minuten gefährlich in den Osnabrücker Strafraum. Zunächst setzte sich Ebrima Ndure auf der rechten Außenbahn gegen Niklas Wiemann durch und spielte den Ball dann zurück in den Rückraum. Dort konnte zwar Bryan Henning den Ball per Grätsche entschärfen, legte damit aber auch unfreiwillig auf Pascal Steinwender vor. Dessen Abschluss konnte Jannik Müller jedoch erfolgreich blocken (64‘).
Immer wieder fuhren die Gastgeber anschließend gefährliche Konter. So bekam der eingewechselte Tobias Bothe den Ball von Ndure in den Sechzehner gespielt und zog den Ball knapp über den Querbalken (77‘). Die Osnabrücker kamen in der Schlussphase nicht mehr zwingend vor den gegnerischen Kasten. Sekunden vor Schluss rettete schließlich Yigit Karademir die Null in der Defensive, als beim Konter der Gastgeber der herauslaufende Jonsson schon bezwungen war und Karademir in allerletzter Not auf der Linie klärte (90‘). So ging es nach 90 torlosen Minuten in der Haskamp-Arena in die Verlängerung.
In dieser setzte Pascal Steinwender das erste Ausrufezeichen, als er nach einem Eckball aus der zweiten Reihe das Lattenkreuz traf (93‘). Nach der erneuten Pause kamen dann auch die Osnabrücker zur ersten Torgelegenheit. Frederik Christensen brachte eine Flanke auf Luc Ihorst, welcher das Spielgerät aber nur direkt in die Arme von Onken platzieren konnte (112‘). Drei Minuten später war Christensen dann erneut im Mittelpunkt des Geschehens. Im Zweikampf mit Niklas-Leon von Aschwege kam der Däne zu spät und sah infolgedessen die zweite gelbe Karte im Spiel (115‘). Der gefoulte von Aschwege konnte die Partie daraufhin nicht weiterspielen. Auf diesem Wege wünschen wir dem Spieler eine schnelle Genesung! Zu zehnt mussten die Lila-Weißen also die letzten fünf Minuten verbringen, in der aber weiterhin keine Mannschaft den Ball im Tor unterbringen konnte. Nach 120 Minuten musste die Entscheidung also im Elfmeterschießen ausgetragen werden.
In diesem zeigten sich die Schützen beider Mannschaften zunächst sicher. Auch VfL-Leihgabe Ibrahim Touray verwandelte seinen Elfmeter sicher. Als Niklas Wiemann als vierter Schütze des VfL antrat, ahnte SSV-Keeper allerdings die Ecke und parierte den Schuss des Innenverteidigers. Als der Kapitän der Gastgeber Kasra Ghawilu schließlich den fünften Elfmeter verwandelte, war das Aus des VfL im Viertelfinale des Niedersachsenpokals eine beschlossene Sache.
Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Christensen (115‘)
Elfmeterschießen:
0:1 (Karademir), 1:1 (Siala), 1:2 (Wagner), 2:2 (Touray), 2:3 (Müller), 3:3 (Steinwender), 3:3 (Wiemann vergibt), 4:3 (Ndure), 4:4 (Pröger), 5:4 (Ghawilu)
Aufstellungen:
SSV Jeddeloh II:
Onken – Gramberg (Bothe 66‘), Taguchi, Ndure, Brinkmann (Hahn 66‘), Ghawilu, Krolikowski, Janßen (Kanowski 71‘), Wegner (Steinwender 46‘), von Aschwege (Touray 115‘), Siala
VfL Osnabrück:
Jonsson – Christensen, Wiemann, Müller, Karademir, Kammerbauer – Wagner, Henning (Tesche 91‘), Badjie (Lesueur 64‘)– Kehl (Ihorst 64‘, Riesselmann 113‘), Meißner (Pröger 84‘)
Text: Jendrik Greiwe
Foto: Jonas Jürgens