Am Samstagnachmittag musste der VfL Osnabrück eine knappe 0:1-Heimniederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden hinnehmen. Trotz einer Chancenüberlegenheit der Osnabrücker entschied Fatih Kaya die Partie mit einem sehenswerten Treffer. Der Spielbericht.

Drei Veränderungen nahm VfL-Cheftrainer Timo Schultz in seiner Anfangsformation vor. Der gelbgesperrte Kapitän Jannik Müller wurde durch Theo Janotta ersetzt. Außerdem rückten Frederik Christensen und Fridolin Wagner für Kevin Schumacher und Kevin Wiethaup in die Startelf. Die beiden nahmen zunächst neben Bashkim Ajdini, der zum ersten Mal in dieser Saison im Kader stand, auf der Bank Platz. Bei den Gästen veränderte Ex-Osnabrücker Daniel Scherning seine Startelf auf einer Position. Gino Fechner wurde im defensiven Mittelfeld durch Donny Bogicevic ersetzt.

Den ersten Torabschluss der Partie hatten die Gäste aus Hessen. Ryan Johansson führte den Ball einige Meter durchs Mittelfeld und zog dann kurz vor dem Sechzehner flach auf das Tor ab. Sein Versuch ging jedoch einige Meter links vorbei (8‘). Kurz darauf kamen auch die Lila-Weißen erstmals vor das Tor der Wiesbadener. Nach einem Freistoß des VfL kam Frederik Christensen zum Nachschuss, brachte Torhüter Noah Brdar aber nicht in Bedrängnis (12‘). Nach einer guten halben Stunde kamen die Osnabrücker dann richtig ins Spiel und sorgten mit einer Drangphase für viel Verkehr im Strafraum des SVWW. Einen Freistoß von Patrick Kammerbauer brachte Robin Fabinski allerdings nur auf das Gehäuse der Gäste (28‘). Ein Schuss von Robin Meißner wurde nur wenige Sekunden später durch eine beherzte Grätsche zur Ecke geklärt (29‘), und auch Kammerbauers Kopfball konnte Torwart Brdar noch über den Querbalken lenken (30‘).

Doch die Osnabrücker Überlegenheit wurde nach 33 Minuten aus dem Nichts durch Fatih Kaya gestört. Dem Mittelstürmer sprang der Ball im Mittelfeld vor die Füße, als er gedankenschnell per Volley auf den Kasten von Lukas Jonsson abschloss. Perfekt ins rechte Eck gesetzt, war der Schwede beim Führungstreffer aus rund 30 Metern chancenlos (33‘). Aber auch nach dem überraschenden Gegentreffer ließen die Lila-Weißen nicht nach. Fünf Minuten später schloss Robin Meißner aus der Distanz ab. Seinen wuchtigen Schuss parierte Brdar jedoch stark mit einem Hechtsprung, sodass es aus Sicht des VfL wenige Minuten später mit einem 0:1-Rückstand in die Pause ging (38‘). Auch ein Blick auf die Halbzeitstatistiken zeigte die Osnabrücker Überlegenheit. Neben 10:3 Torschüssen zugunsten des VfL entschied die Mannschaft von Timo Schultz auch 73,2 % der Zweikämpfe für sich.

Nach dem Wiederanpfiff waren es erneut die Osnabrücker, die den offensiven Abschluss suchten. Lars Kehls Versuch aus der zweiten Reihe ging allerdings deutlich am linken Pfosten vorbei (47‘). Auch Robin Meißner brachte den Schlussmann der Gäste nicht in Gefahr, als er eine flache Hereingabe von Christensen im Fünfmeterraum knapp verpasste (61‘). Aber auch die Wiesbadener kamen nach einer Stunde, anders als noch in der ersten Hälfte, vermehrt vor das Tor der Osnabrücker. Eine scharf hereingebrachte Flanke von Niklas May entschärfte Lukas Jonsson, der kurz vor dem hereinlaufenden Moritz Flotho an der Kugel war und somit den Torabschluss verhinderte (62‘). Wenige Augenblicke später legte Torschütze Fatih Kaya den Ball auf Ole Wohler ab, der das Tor anschließend knapp verpasste (67‘).

In der Schlussphase der Partie wurde der Spielfluss an der Bremer Brücke immer wieder durch kleinere Foulspiele gestört, die die Gäste aus Wiesbaden für längere Verschnaufpausen nutzten. Die Osnabrücker selbst kamen in ihrem Offensivspiel aber auch kaum noch in die gegnerische Gefahrenzone. Sinnbildlich dafür stand die Situation in der 80. Spielminute, als sich der kurz zuvor eingewechselte Luc Ihorst auf der rechten Seite durchsetzte, mit dem Ball bis zur Grundlinie lief und ihn dann in den Rückraum spielte. Dort befand sich jedoch kein abschlussbereiter Mitspieler, sodass die eigentlich gut herausgespielte Chance ungenutzt blieb (80‘). In den letzten zehn Minuten und auch in der sechsminütigen Nachspielzeit sahen die 14.212 Zuschauer an der Bremer Brücke dann keine nennenswerte Torgelegenheit mehr.

Somit musste sich der VfL Osnabrück nach einer vor allem in der ersten Halbzeit dominanten Vorstellung dennoch mit 0:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden geschlagen geben. In der nächsten Woche treten die Lila-Weißen am Freitagabend beim Zweitligaabsteiger SSV Ulm an (Anpfiff: 19:00 Uhr). Gegen die Ulmer „Spatzen“ will der VfL dann wieder Punkte einfahren.

 

Tore:
0:1 (Kaya 38‘)

 

Aufstellungen:
VfL Osnabrück:
Jonsson – Fabinski, Janotta, Wiemann – P. Kammerbauer, F. Christensen (Ihorst 78‘), B. Jacobsen, F. Wagner (Wiethaup 67‘), Kopacz (Riesselmann 78‘), Kehl (Lesueur 67‘) – R. Meißner

SV Wehen Wiesbaden:
Brdar – Gillekens, F. Hübner (Lewald 82‘), Janitzek – Bogicevic (Fechner 73‘), Wohlers (Mockenhaupt 73‘), Gözüsirin, Johansson (Schleimer 62‘), N. May – Flotho, Kaya (Agrafiotis 82‘)


Text: Jendrik Greiwe
Foto: Fabian Frommeyer