Am Mittwochabend trennte sich der VfL Osnabrück an der Hafenstraße von Rot-Weiss Essen mit einem 1:1-Unentschieden. Dabei sorgten zwei Standards für die entscheidenden Tore des Abends. Der Spielbericht.

Mit Frederik Christensen, Yigit Karademir, Bryan Henning und Kai Pröger schickte Cheftrainer Timo Schultz vier neue Gesichter in Essen von Beginn an auf dem Platz. Zudem rückten Robert Tesche und Theo Janotta neu in den Kader. Auf der Gegenseite vertraute Trainer Uwe Koschinat derselben Elf, wie auch schon beim 3:1-Sieg beim SSV Jahn Regensburg.

Pünktlich um 19:00 Uhr pfiff Schiedsrichter Assad Nouhoum die Partie im regnerischen Essener Abend an. Dabei starteten beide Teams ruhig in die erste Halbzeit und zeigten sich in den Anfangsminuten zurückhaltend in ihren Offensivaktionen. Die erste Torannäherung der Gastgeber erfolgte durch einen Freistoß des Ex-Osnabrückers Ahmet Arslan nach 13 Minuten. Sein halbhoher Schuss ins lange Eck konnte VfL-Keeper Kukas Jonsson aber ohne Probleme zum Eckball klären (13‘). Für Unruhe im Essener Strafraum sorgte erstmalig Kai Pröger in der 21. Minute, als er den Essener Keeper, Jakob-Karl Golz, anlief und dieser nur mit Mühe den Ball über den Mittelstürmer lupfen und anschließend klären konnte (21‘).

Danach war die Partie nun endgültig in den jeweiligen Strafräumen angekommen. Nach einem langen Ball von Klaus Gjasula ließ Jannik Mause den Ball einmal aufkommen und schloss per Volley auf den Kasten von Lukas Jonsson ab. Der Neuzugang setzte seinen Schuss jedoch über das Tor (25‘). Drei Minuten später lief ein Osnabrücker Angriff über die linke Außenbahn, wo Frederik Christensen seinen Gegenspieler davonlief und das Auge für den im Rückraum freigestandenen Kai Pröger hatte. Bei dessen Abschluss wurde er jedoch noch von einem Essener gestört, sodass der Ball deutlich rechts am Tor vorbei ging (28‘). Aus der Distanz suchten die Essener immer wieder den Abschluss, aber sowohl Lucas Brummer als auch Tom Moustier verfehlten in der 30. Minute das Ziel deutlich.

Eingreifen dagegen musste RWE-Keeper Golz nach einem Abschluss von Henning in der 32. Minute. Dieser zog von links in den Sechzehner und schloss mit seinem starken Rechten auf das kurze Eck ab. Golz reagierte allerdings stark und klärte das Spielgerät zum Eckball (32‘). Aus fast gleicher Position kam wenige Augenblicke später Lars Kehl zum Abschluss. Ein Essener Kopf verhinderte jedoch das der Ball auf das Tor flog (34‘). Die letzte Chance vor dem Halbzeitpfiff hatte schließlich Stürmer Robin Meißner. Im rechten Halbraum stehend, schloss die Leihgabe von Dynamo Dresden die Kugel einfach mal auf das Tor ab und überraschte damit Keeper Golz ein wenig. Den Ball konnte der Schlussmann zwar nicht festhalten, aber vor dem einlaufenden Pröger konnte Michael Schultz die Situation klären (39‘). Somit ging es nach 45 Minuten mit einem 0:0 in die Kabinen.

Mit Wiederanpfiff kamen die Rot-Weissen zunächst gefährlicher vor das Osnabrücker Tor. Nach einer Kombination von Ahmet Arslan und Jannik Mause, konnte letzterer von der Strafraumkante auf den Kasten abziehen, verzog aber knapp über den Querbalken des Tors (55‘). Zwei Minuten später suchte Arslan wiederum aus zwanzig Metern den Abschluss und traf das Außennetz, sodass einige Zuschauer schon zum Jubeln aufsprangen (57‘). Die Lila-Weißen dagegen brauchten etwas, um den ersten Torabschluss in die Statistiken der zweiten Halbzeit einzutragen. Nach einem Einwurf fiel der Ball in der 64. Minute zum kurz zuvor eingewechselten Fridolin Wagner, der sich daraufhin stark gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und bis zur Grundlinie lief. Mit viel Ruhe spielte er den Ball schließlich in den dichtbesetzten Fünfmeterraum, wo Robin Meißner zwar sein Fuß an den Ball bekam, hinter diesem aber nicht genug Druck zur Torgefahr ausüben konnte (64‘).

Zwei Minuten später war der Essener Strafraum erneut Mittelpunkt des Geschehens. So lief Franci Bouebari den aufgerückten Patrick Kammerbauer in die Hacken, sodass dieser zu Fall ging und Schiedsrichter Nouhoum folgerichtig auf den Elfmeterpunkt zeigte (65‘). Standardspezialist Lars Kehl nahm sich das Spielgerät in die Hand und schoss den Ball gekonnt ins linke Eck. Keeper Golz sprang in die falsche Richtung, sodass Kehl und Co. vor den 2.200 mitgereisten Fans den Führungstreffer bejubeln konnten (66‘). Die Freude über seinen ersten Saisontreffer hielt bei Lars Kehl allerdings nicht allzu lang. Schließlich verlängerte nur zwei Minuten später Robin Fabinski einen Eckball von Kaito Mizuta an den zweiten Pfosten, wodurch Tom Moustier das Spielgerät per Brust annehmen und leicht abgefälscht ins kurze Eck treffen konnte (68‘).

So ereignisreich wie es zwischen der 65. und 70. Minute an der Hafenstraße zuging, blieb es in der anschließenden Schlussphase jedoch nicht. Beide Mannschaften fanden kaum noch Lücken in den Defensivreihen und kamen dementsprechend zu keinen nennenswerten Abschlüssen mehr. Den Schlusspunkt der Partie setzte schließlich Jaka Potocnik, der in der allerletzten Situation des Spiels die Flanke von Michael Kostka per Kopf verwertete und die Kugel hauchzart am linken Pfosten vorbeilflog (90+6‘).

So blieb es am Ende beim 1:1-Unentschieden, wodurch beide Mannschaften nach sechs Spieltagen neun Punkte auf dem Konto aufweisen können. Zum Ende der englischen Woche erwartet der VfL Osnabrück am Samstagmittag den FC Erzgebirge Aue an der Bremer Brücke (Anpfiff: 14:00 Uhr). Gegen die Veilchen wollen die Jungs von Cheftrainer Timo Schultz vor heimischer Kulisse dann wieder drei Punkte einfahren.

 

Tore:
0:1 (FE Kehl 66‘), 1:1 (Moustier 68‘)

Aufstellungen:

Rot-Weiss Essen:
Golz – Kostka, Schultz, Rios Alonso, Brumme (Bouebari 46‘) – Gjasula, Moustier, Obuz (Safi 66‘), A. Arslan (Müsel 89‘), Mizuta (Owusu 85‘) – Mause (Potocnik 66‘)

VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, J. Müller, Fabinski – Kammerbauer, Jacobsen, Henning (Wagner 60‘), F. Christensen (Schumacher 86‘), Pröger (Wiethaup 60‘), Kehl (Badjie 86‘)– Meißner (Ihorst 78‘)


Text: Jendrik Greiwe
Foto: Jonas Jürgens