Blau-Weiß Lohne hat im Krombacher Niedersachsenpokal-Finale für eine Überraschung gesorgt und den VfL Osnabrück mit 4:2 besiegt. Nach einem frühen Doppelschlag der Lohner schaffte der VfL kurz vor der Halbzeit den Ausgleich, musste sich am Ende aber trotzdem geschlagen geben
In einer intensiven und spannenden ersten Halbzeit zwischen dem VfL Osnabrück und dem Regionalligisten BW Lohne stand es zur Pause 2:2. Dabei erwischte Lohne den deutlich besseren Start und schockierte den Drittligisten früh mit einem Doppelschlag. Bereits in der 6. Minute erzielte Felix Schmiederer das 0:1, nachdem der VfL den Ball im Mittelfeld verlor und Thoben über rechts perfekt vorbereitete. Nur drei Minuten später erhöhte Theo Janotta nach einer Ecke von Heskamp per Kopf auf 2:0, völlig freistehend und ohne Gegenwehr. Ausgerechnet Janotta, der zur neuen Saison zum VfL wechselt, traf gegen seinen zukünftigen Klub.
Die Lila-weißen zeigten sich jedoch keineswegs schockiert und übernahmen zunehmend die Spielkontrolle. Nach mehreren vergebenen Chancen, unter anderem durch Kehl und Gyamfi, fiel in der 29. Minute der Anschlusstreffer. Badjie setzte sich auf rechts durch, flankte scharf in den Fünfmeterraum, wo Bryang Kayo am zweiten Pfosten zum 1:2 einschob.
Die Schlussphase der ersten Hälfte hatte es dann in sich. Der VfL belohnte sich noch vor dem Halbzeitpfiff für die dominanten letzten Minuten. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf Marcus Müller nach Vorlage von Conus per tollem Solo zum 2:2-Ausgleich.
Nach einer bereits spannenden ersten Halbzeit legte die Partie im zweiten Durchgang noch einmal deutlich an Intensität zu. Beide Mannschaften kamen mit einem Wechsel aus der Kabine, doch es war erneut Lohne, welche das erste Tor erzielten. In der 63. Minute war es Nico Thoben, der seine Mannschaft erneut in Führung brachte. Nach einer Ecke von der rechten Seite stand der Mittelfeldspieler am kurzen Pfosten völlig frei und köpfte unbedrängt zum 3:2 ein. Dies war bereits der dritte Kopfballtreffer der Lohner an diesem Tag.
Der VfL Osnabrück versuchte daraufhin, das Spiel wieder an sich zu reißen und drängte auf den Ausgleich. Doch immer wieder scheiterten die Offensivbemühungen am Lohner Torhüter Marko Dedovic. Besonders Goguadze sorgte für Gefahr, hatte aber im Abschluss Pech oder scheiterte an Dedovic, der auch einen starken Kopfball von Tesche aus kurzer Distanz entschärfte. Der VfL zeigte zwar Wille, doch blieb im letzten Drittel zu ungenau und ließ die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen, die Lohne auszeichnete.
In der 76. Minute fiel schließlich die Entscheidung. Bernd Riesselmann, welcher vom VfL an Lohne ausgeliehen ist, schnappte sich den Ball rund 20 Meter vor dem Tor, ließ Ajdini aussteigen und traf überlegt zum 2:4.
Trotz diverser Angriffe und sechs Minuten Nachspielzeit konnte der VfL Osnabrück dem Spiel keine Wende mehr geben. Lohne hingegen zeigte sich über die gesamte Partie hinweg leidenschaftlich, diszipliniert und vor dem Tor eiskalt. Mit dem Pokalsieg sichert sich der Regionalligist nicht nur einen historischen Triumph, sondern auch den Einzug in den DFB-Pokal im kommenden Jahr.
Tore: 0:1 ( Schmiederer 6.), 0:2 ( Janotta 9.), 1:2 ( Kayo 29.), 2:2 ( M.Müller 45+4), 2:3 ( Thoben 63.), 2:4 ( Riesselmann 76.)
Aufstellung
VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir (Tesche 25.), Gyamfi , Wiemann – Badjie (Niehoff 55.) , Amoako (Ajdini 45+4) , Conus (Kölle 46.), Kayo (Goguadze 67.) , Br. Henning – Kehl , M. Müller
BW Lohne
Dedovic – Oevermann , Janotta , Bredol (Reinert 46.) – Wengerowski (Pölking 79.), Westendorf, Heskamp, Neziri, Thoben – Schmiederer , Tönnies (Riesselmann 56.)
Text: Emily Mundt
Foto: Osnapix