Unkonzentrierte zehn Minuten im Osnabrücker Spiel ebneten der SV Elversberg am Sonntagnachmittag in der ersten Halbzeit den Weg zum Sieg. Trotz des Treffers von Maxwell Gyamfi im zweiten Spielabschnitt kam der VfL nicht mehr ernsthaft heran. Zum Schluss hieß es 1:3 aus Sicht der Lila-Weißen. Der Spielbericht.

VfL-Cheftrainer Uwe Koschinat hielt an der zuletzt eingespielten Elf fest. Einzig der gesperrte Florian Kleinhansl wurde durch Bashkim Ajdini ersetzt.

Die Anfangsphase war ein Duell auf Augenhöhe. Der VfL versuchte, sich in Ballbesitz geduldig bis an den Strafraum von Elversberg zu schieben. Die SVE hingegen setzte auf Konter, besonders die schnellen Außenspieler drangen immer wieder bis an den Sechzehner des VfL vor. Dort war allerdings oft Schluss. Maxwell Gyamfi und Oumar Diakhite blockten in der Innenverteidigung zunächst alles, was ihnen in den Weg kam. Aus der Distanz probierten es Michael Cuisance und Bashkim Ajdini für die Lila-Weißen, jedoch ohne SVE-Keeper Nicolas Kristof ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Das Spiel kippte mit fortlaufender Spielzeit mehr und mehr in Richtung der Hausherren, die dem VfL sowohl in zahlreichen Lauf- als auch Zweikampfduellen den Schneid abkauften. In der 36. Minute war die Führung deshalb nicht unverdient. Nach einer Flanke, die immer länger werden zu schien, rückte Manuel Feil in den Fünfer des VfL und nickte am zweiten Pfosten unbedrängt ins Tor von Philipp Kühn ein. Der Gegentreffer hat den Lila-Weißen vorübergehend den Stecker gezogen und so nutzte die SVE die Konfusion der Osnabrücker, um nur zwei Minuten später das 2:0 zu erzielen (38.). Dies war noch nicht das Ende einer unglücklichen ersten Halbzeit. Kurz vor Schluss der ersten 45 Minuten nutzte Paul Wanner nach einem beeindruckend herausgespielten Konter einen Latten-Abpraller, um das Leder im Tor unterzubringen (45.+5) – die Vorentscheidung.

Uwe Koschinat fand deutliche Worte in der Pause und wechselte drei Mal: Wiemann, Wulff und Niemann kamen für Goiginger, Ajdini und Conteh. Und der VdfL kam nicht nur personell verändert aus der Kabine. Beinahe erzielte Erik Engelhardt mit einem Halbvolley aus 16 Metern das 1:3, kurz darauf fuhren die Elversberger einen Konter und scheiterten aus knapper Distanz. Der VfL ließ sich von dem Gegenschlag diesmal nicht beeindrucken. Kurz darauf knallte der eingewechselte Noel Niemann die Kugel an den Querbalken. Von da aus landete der Ball vor den Füßen von Maxwell Gyamfi, der die Chance nutzte und den Anschlusstreffer erzielte (52.).

Die Lila-Weißen wurden mutiger im Spiel, die letzte Konsequenz fehlte jedoch. Elversberg verlegte sich aufs Konterspiel und suchte immer wieder Angreifer Schnellbacher, welcher in der Folge einige Möglichkeiten liegen ließ. Philipp Kühn durfte sich das eine oder andere Mal auszeichnen Vorne ging nur wenig im Spiel des VfL. Die größte Möglichkeit zum Anschluss besaß Lukas Kunze, der nach Weitergabe von Erik Engelhardt jedoch nur die Arme von Nicolas Kristof fand.

Das Spiel verlor an Fahrt, der VfL fand keine Lücke und Elversberg schaltete einen Gang zurück. In der Nachspielzeit verpasste Niklas Wiemann knapp das 2:3, doch selbst der Anschluss wäre zu spät gekommen. So blieb es nach einer schwachen ersten Halbzeit und einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten schließlich beim 1:3 in Elversberg. In der kommenden Woche empfangen die Lila-Weißen Hannover 96 an der ausverkauften Brücke.

Tore: 0:1 Manuel Feil (36.), 0:2 Hugo Vandermersch (38.), 0:3 Paul Wanner (45,+4), 1:3 Maxwell Gyamfi (52.)

Aufstellung: Kühn – Ajdini (Wiemann, 46.), Gyamfi, Diakhite, Androutsos (Lobinger, 83.) – Cuisance, Gnaase, Kunze (Wriedt, 79.) – Conteh (Niemann, 46.), Engelhardt, Goiginger (Wulff, 46.)


Text: Paul Dornbusch

Bild: Osnapix