Mit zwei Siegen startet der VfL Osnabrück ins Jahr 2023. Nach dem Auftakterfolg am Samstag vor einer Woche gelang den Lila-Weißen durch Tore von Engelhardt und Simakala ein Auswärtserfolg in Dortmund. Die drei Punkte wandern verdient in die Hasestadt. Der BVB führte zwischenzeitlich, für den VfL war es entsprechend der bereits siebte Punktegewinn nach einem Rückstand.

Ursprünglich hätte die Partie zwischen Schwarz-Gelb und Lila-Weiß am vergangenen Samstag im Ausweichstadion in Wuppertal (das Stadion Rote Erde, in dem die U23 eigentlich ihre Heimspiele bestreitet, befindet sich noch im Umbau) ausgetragen werden sollen. Die Platzverhältnisse ließen dies nicht zu, so dass kurzerhand um drei Tage und in den Signal Iduna Park geschoben wurde. Die Bedingungen: bundesligareif.

VfL-Coach Tobias Schweinsteiger bot exakt die Startelf auf, der er auch im ersten Spiel in 2023 gegen Viktoria Köln, das der VfL mit 3:1 gewinnen konnte, das Vertrauen schenkte. Die U23 startete trotz Halbzeitführung mit einer 1:3-Niederlage bei der SpVgg Bayreuth in die Restrunde.

4.147 Zuschauer, davon 2.736 aus Osnabrück, ließen sich das Spiel am Dienstagabend im 130 Kilometer von der Brücke entfernten Fußballtempel nicht entgehen. Und die wurden von Beginn an unterhalten. 26 Sekunden war das Spiel alt, als Noel Niemann die Kugel nach einem Tempogegenstoß aus 20 Metern an die Latte klatschen ließ. Doch das Netz zappelte nur weitere 60 Sekunden später im Osnabrücker Netz. Göktan Gürpitz traf aus zentraler Position, ließ Philipp Kühn keine Abwehrchance und schenkte den Lila-Weißen das achte Gegentor in der Anfangsviertelstunde ein.

Die Partie blieb unterhaltsam, auch wenn sich beide Teams nicht mehr in der gleichen Frequenz in die gegnerischen Strafräume vorspielen konnten. Die Lila-Weißen übernahmen mehr und mehr die Spielkontrolle. Der frühe der Rückstand war längst abgeschüttelt, als Erik Engelhardt zum Ausgleich traf. Nach sehenswerter Kombination über Niemann und Omar Traoré traf Osnabrücks Angreifer, der seinen Vertrag in der Winterpause verlängerte, aus kurzer Distanz – sein sechster Saisontreffer, seine neunte Torbeteiligung in der laufenden Saison. Der VfL drehte die Partie und kann zehn Minuten vor der Pause zur verdienten Führung die zuvor schon Lukas Kunze bei zwei Versuchen aus dem Rücken der Dortmunder Abwehr und die Timo Beermann per Kopfball nach einer Ecke hätten erzielen können. Ba-Muaka Simakala wurde im Strafraum von Pharrell Nnamdi Collins gefoult, Schiedsrichter Eric Weisbach blieb keine Wahl und der Gefoulte selbst verwandelte den berechtigten Elfmeter souverän.

Der zweite Spielabschnitt hielt mit den ersten 45 Minuten nicht mit. Er war geprägt von einem VfL, der die Partie bestimmte und kontrollierte. Die Talente des BVB waren immer engagiert, konnten aber kaum noch gefährlich werden. Die Defensive um Timo Beermann und den in Dortmund geborenen Maxwell Gyamfi stand stabil. Die Lila-Weißen selbst verpassten es aus der Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen und die Partie früher zu entscheiden. So blieb es aufgrund des knappen Vorsprungs bis zum Ende spannend – insbesondere als Philipp Kühn einen Freistoß in der Nachspielzeit entschärfte und Marc Heider bei einer Eckenserie ganz am Ende auf der Torlinie den späten Ausgleich verhinderte. Der Schlusspfiff war entsprechend erleichternd und viel Wert. Er bescherte dem VfL drei weitere Punkte, es war der dritte Sieg in Folge.

Am kommenden Wochenende schon geht es weiter für den VfL. Dann beginnt offiziell die Rückrunde der Drittligasaison 2022/23, für die Lila-Weißen geht es zum MSV Duisburg.


Aufstellungen

Dortmund: Lotka, Özkan, Collins, Dams, Rothe, Pohlmann, Papadopoulos, Njinmah, Gürpüz (66. Kamara), Aning (66. Pasalic), Akono (79. Eberwein)

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré (46. Rorig) – Köhler, Tesche, Kunze (76. Wulff) – Niemann (76. Heider), Engelhardt, Simakala (86. Putaro)

Tore:
1:0 Göktan Gürpitz (2.)
1:1 Erik Engelhardt (21.)
1:2 Ba-Muaka Simakala (34.)

Gelbe Karten
Dortmund: Papadopoulos, Aning, Pasalic
VfL: Traoré, Gyamfi

Zuschauer: 4.147 Zuschauer, davon 2.736 aus Osnabrück


Text: Sebastian Rüther
Foto: osnapix