Endlich wieder Fußball im Ligalltag, endlich wieder Fans auf den Rängen. Am Samstagnachmittag startete mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken die Drittliga-Saison 21/22 für den VfL Osnabrück. Und das mit einem 2:1 Auswärtssieg, der in seiner Art wohl in die Annalen eingehen wird.

Im neugebauten Ludwigsparkstadion herrschte schon vor dem Anpfiff eine grandiose Stimmung. Die mitgereisten Osnabrücker feuerten ihre Mannschaft lautstark an, bei rund 20 Grad und einem Sonne-Wolken-Mix herrschte bestes Fußballwetter.

Maximales Pech für den VfL stellte sich aber bereits in der 3. Minute ein, als Traoré den enteilten Gouras an der Strafraumkante nur mit einem Rempler stoppen konnte. Schiri Erbst fackelte nicht lange und zückte die rote Karte. Den anschließenden Freistoß konnte Kühn zur Ecke entschärfen.

Aber weil der Fußball einfach verrückt ist ging der VfL zu zehnt nur drei Minuten später in Führung!! Simakala bekommt einen langen Ball in die Spitze, dribbelt zum Tor und schiebt die Kugel an Batz im FCS-Tor vorbei. Erdmann ist vor der Linie noch am Ball, drückt ihn aber über die Linie.

Und weil im Ludwigspark an diesem Samstag „der Teufel drin war“ dauerte es nur wieder sieben Minuten, bis das nächste Tor fiel: Nach einem Einwurf von der rechten Seite ist Itter bei der anschließenden Flanke von Gnaase in den Strafraum nicht nah genug an Günther-Schmidt dran, der den Ball per Kopf im langen Eck unterbringt. 1:1 im Ludwigspark.

Das minutenlange Powerplay der Hausherren überstanden die Osnabrücker und suchten ihrerseits wieder die Lücken im Spiel des FCS. In der 25. Minute hätte Lukas Gugganig nach einer Flanke von Florian Kleinhansl beinahe wieder die erneute Führung hergestellt, sein Kopfball klatschte aber an die Latte. Nur zwei Minuten später zog Higl von halblinks aufs Tor, zielte aber zu hoch. Und wieder zwei Minuten später strich Köhlers Schuss aus 20 Metern über den Kasten. Zwischenzeitlich hatte Daniel Scherning auf zwei kompakte Viererketten umgestellt, Higl war die einzige echte Spitze.

In der 35. Minute stockte allen Zuschauern im Ludwigspark der Atem: Taffertshofer und Köhler waren hart zusammengeprallt, Osnabrücks Nummer 6 sank wohl bewusstlos zu Boden und musste von den Sanitätern behandelt werden. Nach einigen bangen Minuten wurde „Köhli“ aus dem Stadion getragen, hielt aber den Daumen nach oben. Für ihn kam Lukas Kunze in die Partie.

Kollektives Ausrasten aus VfL-Sicht in der 45. Minute: Higl macht das Zuspiel fest und leitet den Ball stark weiter auf Heider. Die Flanke in die Box sah eher flatterig aus, landete aber maßgenau bei Simakala, der ins lange Eck traf.

Mit der stark erkämpften aber knappen Führung ging es in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit wechselte VfL-Cheftrainer Daniel Scherning Maurice Trapp für den möglicherweise leicht angeschlagenen Beermann ein. „Eule“ hatte Mitte der ersten Hälfte einen harten Zusammenprall im eigenen Strafraum hinnehmen, konnte die erste Hälfte aber zu Ende spielen.

Der FCS erwischte den druckvolleren Start zurück ins Spiel und zeigte sich gleich wieder vor dem VfL-Tor. Die minutenlange Drangphase konnte der VfL aber abwehren und suchte seinerseits die Nadelstiche. So lassen sich auch die weiteren Minuten bis zur Einwechslung von Haas und Bertram in der 76. Minute beschreiben. Echte Torchancen für den VfL gab es, bis auf einen 40-Meter-Versuch von Lukas Gugganig in der 53. Minute, nicht. Für die beiden frischen Kräfte verließen Simakala und Heider das Feld.

Das Spiel wogte hin und her, echte Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Typisch für die 3. Liga war Kämpfen angesagt. In den Schlussminuten warf der FCS alles nach vorn um doch noch den Ausgleich zu erzielen aber der VfL überstand auch diese Phase und sicherte leidenschaftliche 3 Punkte!

Aufstellung VfL: Kühn – Beermann, Gugganig, Kleinhansl, O. Traoré – Taffertshofer, Klaas (Itter, 12.), Köhler (Kunze, 38.) – Simakala, Higl, Heider

Aufstellung 1. FC Saarbrücken: Batz – Ernst (Steinkötter, 78.), Zeitz, Erdmann, Müller (Galle, 46.) – Gnaase (Jacob, 61.), Kerber – Deville, Günther-Schmidt (Köhl, 86.), Gouras – Grimaldi

Verwarnungen:
VfL: Traoré (rote Karte, 3.), Taffertshofer (45.+5), Haas (79.)
1. FC Saarbrücken: Müller (9.), Deville (27.), Erdmann (45.+2), Kerber (56.), Gouras (58.)

Ecken:
VfL: 1
1. FC Saarbrücken: 9

Zuschauer: 6.400 (ausverkauft)