Die Serie scheint unaufhaltsam: Am Sonntagnachmittag tütete der VfL Osnabrück im Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt den siebten Sieg in Folge ein und erhöht damit den Druck auf die Spitzengruppe der Tabelle. Unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger nahm zwei Änderungen in der Startelf im Vergleich zum Aue-Heimsieg vor: Für Paterson Chato kehrte Sven Köhler nach abgesessener Gelbsperre zurück, für den gelbgesperrten Simakala startete Leandro Putaro. Beide Trainer entschieden sich für ein 4-3-3, Schiedsrichter der Partie war Max Burda.

Über die erste Hälfte konnte man sich aus Osnabrücker Sicht nur die Augen reiben – vor Freude! Denn ganze drei Tore erzielten die Lila-Weißen, und zwar ALLE DREI durch Standards!

Eine frühe Ecke in der 2. Spielminute brachte die Führung: Kleinhansl führte kurz aus, Kunze verlängert an den langen Pfosten wo „Torjäger vom Dienst“ Erik Engelhardt zur 1:0-Führung einnetzte!

Danach erarbeiteten sich die Osnabrücker eine Feldüberlegenheit, die bis zur 19. Minute hielt. Dann war es eine Ecke der Schanzer, die den Ausgleich brachte: Scharf auf den ersten Pfosten geschlagen, wo der VfL zunächst halb klären konnte, aber der Ball sprang ins Zentrum, wo Sulejmani an der Strafraumkante den Ball zurück- und direkt draufhielt. Der Abpraller landete bei Brackelmann, der aus kurzer Distanz einschob.

Die Hausherren danach mit ihrer besten Phase, die den VfL immer wieder forderte.

Sven Köhlers Freistoß aus rund 40 (!) Metern brachte das 2:1: Aus dem linken Halbfeld geschlagen segelte die Kugel in die Box. Engelhardt und Putaro liefen ein, erreichten den Ball aber nicht mehr. Der Ball wurde immer länger, sprang auf und über FCI-Keeper Funk in die Maschen. Ganz krummes Ding von „Köhli“, umso schöner, dass die erneute Führung heraussprang! (27.)

Danach wieder der VfL als aktiveres Team auf dem Rasen, mit viel Kontrolle und einem geschlossenen Zentrum. In der 42. Momente mussten alle, die es mit dem VfL hielten, einen kleinen Schreckmoment überstehen: Gyamfi hatte sich bei einem Ball auf Kopacz zunächst etwas verschätzt, sprintete dann hart am Gegenspieler zurück, es wurde ein wenig gehakelt, Kopacz ging zu Boden, aber Schiri Burda entschied auf fairen Körpereinsatz und nicht Foul und mögliche, rote Karte.

Kurz vor der Pause dann eine Dublette des 2:1, mit dem Unterschied, dass der schöne Bogenball von Köhler einen Abnehmer fand – und wen, wenn nicht „VfL-Torjäger vom Dienst“ Erik Engelhardt! Am ersten Pfosten war er erneut zur Stelle und wuchtete die Kugel per Kopf zum 3:1 in die Maschen! (45.+3)

Mit der deutlichen Führung ging es in die Kabine – und auch hier dürfte man sich nochmal verwundert angeschaut haben, ob gleich vier Standardtoren in einer Halbzeit!

Mit dem Ergebnis im Rücken nahm der VfL in der zweiten Hälfte zunächst etwas den Fuß vom Gas, die Schanzer ihrerseits mit viel Willen und Drang aber wenig Fortune im Bemühen um den Anschlusstreffer. Der VfL überstand Eckenstafetten und die Einschnürversuche der Hausherren schadlos und blieb seinerseits vor dem Tor eiskalt: In der 74. Minute machte Omar Traoré mit dem 4:1 den Deckel drauf! Der Osnabrücker Junge knallte aus rund 20 Metern einfach mal flach drauf, nachdem Lila-Weiß im Zentrum die Kugel erobert hatte. Das nennt man dann wohl Effizienz!

Gute fünf Minuten später hatte „Captain“ Marc Heider sogar das 5:1 auf dem Fuß, musste aber halb im Fallen aus der Drehung abschließen und schoss doch nur knapp rechts am Ingolstädter Tor vorbei.

Eine Einwechslung wollen wir an diesem Tag noch hervorheben: Nach langen Monaten der Rehabilitation wegen einer schweren Knieverletzung kehrte Oliver Wähling in Ingolstadt nicht nur in den Kader zurück, sondern wurde in der 86. Minute noch für Tesche eingewechselt. Ein toller Moment für „Johnny“, der immer positiv geblieben war und fokussiert an seiner Rückkehr gearbeitet hatte.

Das 4:1 war gleichzeitig das Endergebnis, das den VfL auf Rang 5 der Tabelle katapultiert. Zwei Zähler Rückstand auf Relegationsrang 3 versprechen für die kommenden Wochen absolute Hochspannung!

Weiter geht’s für die Lila-Weißen jetzt mit zwei Heimspielen nacheinander: Am nächsten Wochenende gegen Bayreuth und eine Woche später gegen Wehen-Wiebaden!

 

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré – Tesche (Wähling, 86.), Köhler, Kunze (Wiemann, 77.) – Putaro (Heider, 64.), Niemann (Rorig, 77.), Engelhardt (Higl, 86.)

FCI: Funk – Costly, Musliu, Schröck, Brackelmann (Franke, 46.) – Sarpei (Stevanovic 84.), Linsmayer, Kopacz – Bech, Sulejmani (Hawkins, 46.), Testroet

Verwarnungen

VfL: Köhler (66.), Kleinhansl (75.)

FCI: Kopacz (36.), Musliu (45.+2)


Text: René Kemna
Bild: osnapix