Samstagnachmittag, feuchter Rasen, echtes Brückenwetter und der Ligaprimus zu Gast: Das Heimspiel gegen die SV Elversberg lockte knapp 14.000 Fans an die Brücke, die ein begeisterndes Spiel erlebten. Unser Spielbericht.

Nach der 0:3 Niederlage in München am vergangenen Wochenende war eine Reaktion gefragt, taktisch änderte Tobias Schweinsteiger auf ein 4-4-2 mit Engelhardt und Putaro in der Angriffsreihe. Elversbergs Trainer Horst Steffen wählte ebenfalls ein 4-4-2. Schiedsrichter der Partie war Patrick Schwengers aus Travemünde.

Der VfL legte los wie die Feuerwehr, kam in den ersten zwei Minuten durch Simakala und Köhler gleich zu zwei tollen Gelegenheiten, die allerdings nicht zum Erfolg führten.

Nach rund 10 Minuten wurde das Spiel ausgeglichener und man sah den handlungsschnellen Elversbergern an, dass sie durchaus zurecht von der Tabellenspitze grüßen.

Der VfL seinerseits zeigte weiter eine gute, richtig gallige, Vorstellung, ließ aber in den Angriffswellen im letzten Zuspiel zumeist die nötige Präzision vermissen – oder aber eine Elversberger hatte den Fuß oder den Körper dazwischen.

Die erste Ecke des Spiels brachte wieder Gefahr: Kleinhansl schlug eine schöne Flanke auf den ersten Pfosten, wo Tesche frei zum Kopfball kam, das Leder aber knapp rechts neben das Tor setzte.

Fazit zur Pause: Ein hochintensives, ausgeglichenes Spiel, die besseren Gelegenheiten für den VfL und ein recht kleinliches Schiedsrichtergespann, das einen Anteil daran hatte, dass echter Spielfluss nur vereinzelt aufkam.

Beide Teams kamen personell und spielerisch unverändert aus der Kabine: Es ging gleich auf beiden Seiten wieder richtig ab, wobei die Elversberger die gefährlicheren Gelegenheiten in den ersten zehn Minuten hatte. Um die 60. Minute lag die Führung für den VfL in der Luft: Erst verpasste Engelhardt, das Anspiel auf ihn war aber auch nicht völlig sauber und dann fehlten nur Zentimeter, als Kleinhansl einen Sololauf initiierte, auf Putaro durchsteckte. Erst wirkte der Abschluss gescheitert, aber der Ball trudelte auf die Torlinie zu, wo zwei Verteidiger der SVE gerade noch klären konnten.

Und dann kam die 80. Minute und endlich die Eruption, die die Bremer Brücke verdient hatte: Der eingewechselte Jannes Wulff hatte das Auge für den freien Simakala, der aus der rechten Boxecke abzog und mitten ins Glück traf! 1:0, endlich wieder ein Tor, endlich die Führung!

Die Gäste reagierten mit wütenden Angriffen, der VfL zog sich in die Verteidigung zurück, Tobias Schweinsteiger wechselte Heider und Chato für Engelhardt und Simakala und in der Nachspielzeit noch Niemann für Tesche, der sich völlig verausgabt hatte.

Und es langte!!! Endlich wieder ein Heimsieg vor einer begeisterten Kulisse und wichtige Punkte im Aufstiegskampf!!!

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré – Köhler, Kunze, Tesche – Simakala (Chato, 88.), Putaro (Wulff, 70.), Engelhardt (Heider, 88.)

SVE: Kristof – Neubauer, Correia, Sickinger, Fellhauer – Sahin (Dürholtz, 79.) Jacobsen, Rochelt, Feil (Tekerci, 79.) – Woltemade (Mustafa, 84.), Koffi (Pinckert, 57.)

Ecken

VfL: 3

SVE: 3

Verwarnungen

VfL: Köhler (86.)

SVE: Koffi (8.)

Zuschauer: 13.728


Text: René Kemna
Bild: osnapix