Am Samstag reist der VfL am letzten Spieltag der Hinrunde nach Berlin, um sich im Olympiastadion mit Hertha BSC zu messen (Anpfiff: 13:00 Uhr). Nach dem Punktgewinn gegen den FC St. Pauli möchte das Team von Uwe Koschinat das Jahr positiv beenden. Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Hertha BSC steht mit 24 erspielten Punkten auf dem siebten Platz der 2. Bundesliga. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Berliner Klub an die Liga gewöhnt und klettert Woche um Woche die Tabellenplätze hoch. Die letzte Niederlage musste man im Oktober einstecken. Diese Bilanz kann nur der FC St. Pauli toppen. Zudem zog man im DFB-Pokal gegen den HSV in das Viertelfinale ein und träumt vom Pokalfinale im eigenen Stadion. Die große Stärke des BSC befindet sich in der Offensive, welche bisher 34 Tore in der jetzigen Zweitligasaison vorweisen kann und somit den zweitbesten Wert aller Mannschaften aufweist. Dabei ist Berlin hocheffizient, denn das Team hat mit 204 Torschüssen den viertschlechtesten Wert der 2. Liga. Jedoch stand die Abwehr gerade zu Saisonbeginn nicht optimal. 26 Gegentore sind der Grund, weshalb man nicht auf den ersten drei Rängen der Tabelle steht.

Die Lila-Weißen haben durch den gewonnenen Punkt gegen St. Pauli bewiesen, dass jeder Klub in der Liga auf dieses Team vorbereitet sein muss. Insbesondere die Teams, die um den Aufstieg spielen, hatten ihre Probleme mit dem VfL. Von den Top-5-Mannschaften in der Liga, konnte nur die SpVgg Greuther Fürth gegen die Lila-Weißen gewinnen.

Das Selbstvertrauen ist nach dem Flutlichtspiel am vergangenen Samstag gestiegen. Mit acht gesammelten Punkten beträgt der Rückstand zum Relegationsplatz ganze neun Punkte, doch der Glaube an den Klassenerhalt wurde nach dem St. Pauli-Spiel gestärkt. Die zweite Halbzeit am vergangenen Wochenende machte nicht nur aufgrund des Tores inklusive Punktgewinn Mut.

Die Bilanz

Nur 19 Pflichtspiele fanden zwischen dem Hauptstadtklub und dem VfL statt. Hertha gewann zehnmal, der VfL in sechs Partien. Dreimal trennte man sich mit einem Unentschieden. Der ausschlaggebende Punkt in den Duellen war jeweils die Heimstärke. Der BSC gewann acht von neun Heimspielen, die Lila-Weißen sechs von neun. Nach dieser Statistik gehen die Blau-Weißen als deutlicher Favorit in das Spiel. Das letzte Aufeinandertreffen fand in der Saison 2010/11 statt und endete für den VfL mit einer 0:4-Niederlage im Olympiastadion Berlin.

Das Personal

Kapitän Timo Beermann hat diese Woche nur individuell trainiert und wird definitiv ausfallen. Zudem ist Niklas Wiemann nach seinem Platzverweis gegen St. Pauli für das Spiel gesperrt.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat über die Unterschiede in der Herangehensweise zum St.Pauli-Spiel: „Die Ausgangssituation in Bezug auf das Stadion ist völlig anders als am letzten Wochenende an der Bremer Brücke. Das Olympiastadion ist ein weites Stadion, dort kommt ein anderes Gefühl auf, wenn es darum geht, das Spiel zu verengen. Die Berliner besitzen eine sehr, sehr hohe Qualität. Sie haben einen Mix aus vielen Nachwuchsspielern, die stolz sind, für Hertha zu spielen und vielen Führungsspielern, die jetzt gerade in einer herausragenden Verfassung sind. Insofern erwischen wir sie jetzt in ihrer besten Phase, nichtsdestotrotz wollen wir diesen mutigen Auftritt gegen St. Pauli bestätigen und mit einem richtig guten Gefühl in die Pause zu gehen. Wenn wir den Gegner permanent im eigenen und gegnerischen Ballbesitz stressen, dann glaube ich, können wir ganz viele Spiele auf Augenhöhe bestreiten und mit einem etwas größerem Selbstbewusstsein auch gewinnen. Aus meiner Sicht ist mit dieser Mannschaft diese Herangehensweise alternativlos“.

„Babis“ Makridis stand am Mittwoch nach dem Training zum Interview parat und berichtete über die Stimmung im Team und das kommende Spiel: „Nach so einem Spiel geht man mit einer besseren Laune in die Woche, wir wollen die Stimmung in das nächste Spiel mitnehmen. Wir versuchen die Aufgaben des Trainers als Mannschaft gut umzusetzen und geben einfach Vollgas. Hertha ist ein besonderer Gegner. Im Olympiastadion wollen wir die Bühne nutzen, um den Gegner zu ärgern und selbst erfolgreich zu sein.“

Zum Spieltagsinterview

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.


Text: Paul Dornbusch

Bild: Osnapix