Nach langer Zeit kreuzen sich die Wege des VfL wieder mit denen des SC Verl. Statt 70 Kilometer in den Kreis Gütersloh müssen die Lila-Weißen am Montag (Anpfiff: 19.00 Uhr) aber nur kurz über die Stadtgrenze fahren. Der SC spielt aktuell im Sportpark am Lotter Kreuz.

Nach 12-jähriger Abstinenz kehrten die Verler 2020 in die dritthöchste Spielklasse zurück. Der Klassenerhalt ist in solchen Fällen das vorrangige Saisonziel, doch die Ostwestfalen hatten Anderes vor. In 38 Spielen sammelten sie 55 Punkte und belegten am Ende einen hervorragenden siebten Tabellenplatz.
Vor allem die Offensivabteilung sorgte in der Liga für Furore. Verl erzielte 66 Tore – nur 1860 München brachte das Runde häufiger im Eckigen unter (69). 28 dieser Treffer gingen auf das Konto des brandgefährlichen Sturmduos Zlatko Janjic und Aygün Yildirim (je 14).

Neue Stürmer

Janjic (Rot-Weiß Essen) und Yildirim (Regensburg) haben mittlerweile den Verein gewechselt – wie zahlreiche ihrer Mannschaftskollegen. Doch trotz des großen personellen Umbaus produziert die Torfabrik in Verl einfach weiter. Mit 23 Treffern gehören die Ostwestfalen erneut zur Spitzengruppe der 3. Liga – die erfolgreichsten Goalgetter sind aktuell Neuzugang Lukas Petkov (Augsburg) und der Anfang des Jahres verpflichtete Leandro Putaro (Braunschweig). Sie erzielten jeweils fünf Treffer.
Doch der Erfolg hat auch eine Schattenseite – s. nächstes Kapitel.

Taktisches

Chef- und Aufstiegstrainer Guerino Capretti lässt vor der Viererkette äußerst variabel agieren. Wenn sein Team ins Rollen kommt, fallen oft mehrere Tore – so wie beim 4:4 in Halle, beim 3:3 gegen Viktoria Berlin oder beim 5:3-Heimsieg gegen Havelse.
Sie fallen allerdings auf beiden Seiten, womit wir zur gerade erwähnten Schattenseite des Verler Angriffswirbels kämen. Der SC kassierte bereits 25 Gegentore und wurde in dieser Statistik nur von Schlusslicht Havelse (32) übertroffen.

Lila-Weiß gegen Schwarz-Weiß

Die Lila-Weißen verbinden keine schönen Erinnerungen mit den bisherigen Aufeinandertreffen. Vier waren es insgesamt, die zwischen 2001 und 2003 ausgetragen wurden. Dreimal ging der SC als Sieger vom Platz, der VfL gewann nur das allererste Duell. 5:1 hieß es am 28. September 2001 – nach zwei Treffern von Everson, einem Tor von Krzysztof Kowalik und einem Doppelschlag von Joe Enochs. Für den Ehrentreffer der Ostwestfalen sorgte seinerzeit Mariusz Rogowski.

Spieltag: 01.11.2021, 19.00 Uhr, Sportpark am Lotter Kreuz
Spieltags-Hashtag: #SCVOSN
Gegner-Homepage: www.sportclub-verl.de

Text: Thorsten Stegemann

Bild: SC Verl