Nach dem spektakulären 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV hat sich die Situation der Lila-Weißen im Kampf um den Klassenerhalt deutlich verbessert. Entschieden ist allerdings noch nichts. Erst der letzte Spieltag, der den VfL zum FC Erzgebirge Aue führt (Sonntag, 15.30 Uhr), wird einige Fragen endgültig beantworten.

Um mindestens den Relegationsplatz abzusichern, braucht der VfL einen Sieg in Aue, wenn Braunschweig gleichzeitig beim HSV gewinnt. Ein Remis im Erzgebirge reicht für den Fall, dass die Eintracht die Hamburger mit weniger als vier Toren Unterschied bezwingt. Sollte Braunschweig in Hamburg verlieren, landet der niedersächsische Rivale in jedem Fall hinter den Lila-Weißen.

Mit einem Dreier in Aue könnten die Osnabrücker aber auch noch Sandhausen und/oder Regensburg überholen. Das klappt jedoch nur, wenn der SVS nicht in Bochum gewinnt und der Jahn daheim gegen St. Pauli verliert. Vergleichsweise unwahrscheinliche Varianten dieser Variante wären ein Remis des VfL in Aue und eine Niederlage von Sandhausen mit sechs Toren Unterschied sowie ein Unentschieden von Regensburg bei einem Sieg der Lila-Weißen mit sechs Toren Unterschied.

Torflut oder Torflaute?

Diese Frage stellt sich, wenn man die letzten vier Spiele der Sachsen betrachtet. In Braunschweig und Karlsruhe hielten die Erzgebirgler ihren Kasten sauber, im darauffolgenden Heimspiel gegen Paderborn kassierten sie gleich acht Treffer. Bei der jüngsten Partie in Düsseldorf musste Urgestein Martin Männel immerhin dreimal hinter sich greifen.
Über die gesamte Saison mussten sowohl Osnabrück (56) als auch Aue 52) überdurchschnittlich viele Gegentreffer hinnehmen. Die Sachsen erzielten allerdings 42 Treffer und damit acht mehr als die Lila-Weißen. Der Ex-VfLer Pascal Testroet (12) und Florian Krüger (11) zeichneten für mehr als die Hälfte der Torausbeute verantwortlich.

Trainerwechsel nach dem letzten Spieltag?

Obwohl Erzgebirge Aue den „Fünf-Jahres-Fluch“ im dritten Anlauf brechen konnte und 2021/22 mindestens ein sechstes Jahr in Folge in der 2. Bundesliga spielt, wird sich der Verein nach MDR-Informationen von Cheftrainer Dirk Schuster trennen. Der zuletzt krankgeschriebene Fußballlehrer sitzt dem Vernehmen nach auch am Sonntag nicht auf der Bank. Schon in Düsseldorf wurde das Team von Interimstrainer Marc Hensel betreut.

Taktisches

Hensel hatte die Startelf nach dem 3:8 gegen Paderborn nur auf einer Position verändert. Er beließ es auch bei der 4-2-3-1-Formation mit Stoßstürmer Testroet vor Zolinski, Nazarov und Krüger.
Zwingende Gründe, von dieser Aufstellung abzuweichen, sind aktuell nicht erkennbar.

Lila-Weiß gegen Lila-Weiß

Der VfL brauchte acht Anläufe für zwei Siege im Erzgebirgsstadion, der letzte datiert vom 28. Januar 2011. Nach 19 Begegnungen sieht die Bilanz der Lila-Weißen aber insgesamt positiv aus. Gegen Aue gab es acht Siege, sechs Niederlagen und fünf Unentschieden.

Spieltag: 23.05.2021, 15.30 Uhr, Erzgebirgsstadion
Spieltags-Hashtag: #AUEOSN

Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix