Freitagabend, Bremer Brücke, Flutlicht – es war alles angerichtet für einen stimmungsvollen Brücken-Abend gegen Rot-Weiss Essen. Und es wurde hochspannend! Unser Bericht.

Die Ausgangslage war klar: Beide Teams hatten bisher erst einen Sieg auf der Haben-Seite und wollten unbedingt ein Erfolgserlebnis. VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger nahm im Vergleich zum Oldenburg-Spiel zwei Änderungen vor: Kapitän Heider blieb zunächst auf der Bank, für Haas begann Kleinhansl auf der Linksverteidigerposition. Der VfL begann im 4-3-3, Essen im 3-5-2. Schiedsrichter der Partie war Martin Speckner.

Der VfL erwischte eine gute Anfangsviertelstunde und hatte die höheren Spielanteile. Eine Ecke, die kurz ausgeführt wurde, ein Freistoß mit Kopfballchance für Higl, eine Handvoll vielversprechender Angriffe – aber zählbares blieb zunächst aus.

In der 20. Minute stand „Eule“ Beermann goldrichtig auf der Linie, als Engelmann links fast von der Grundlinie durchsteckte.

In der 33. Minute lag der Führungstreffer für den VfL in der Luft: Ein Freistoß von Simakala, Tesche mit der Berührung, aber Golz konnte so gerade noch wegfischen. Nur eine Minute später klingelte es dann aber doch: Traoré fing einen zweiten Ball an der Grundlinie ab, köpfte in den Fünfmeterraum, wo Simakala den Ball ins Tor hämmerte. 1:0 für den VfL!!!

Bis zur Pause blieb es dabei: Mehr Ballbesitz, mehr Spielanteile für den VfL, der aber wachsam sein musste, denn die Gäste lauerten stets auf Kontergelegenheiten.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es weiter – und wie: Der VfL kam gleich wieder zu einigen Eckballsituationen, wobei nach der zweiten, in der 50. Minute, wieder ein Tor drin war: Simakala führt kurz aus, kriegt den Ball zurück und flankt in die Box. Dort wird erst Higls Versuch abgeblockt und im Nachschuss verpasst Gyamfi hauchdünn.

Es war packend, es war intensiv, auf dem Feld fighteten die Spieler um jeden Zentimeter Rasen. Viele Fouls sorgten immer wieder für Unterbrechungen. Erst in der 60. Minute kamen die Essener zu ihrem ersten Eckball, ein guter Indikator für das aufmerksame Spiel der Lila-Weißen.

Bis zur 75. Minute blieb es das gleiche Bild, Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware – aber die Bremer Brücke kochte vor Emotionen.

Es ging hin und her, die Osnabrücker hatten ihre Gelegenheiten, aber auch die Essener blieben stets gefährlich. So, wie beim Querschläger in der 88. Minute, der nur knapp rechts am VfL-Tor vorbeirauschte.

Und am Ende langte es doch – endlich der zweite Sieg, endlich wieder glückliche Gesichter und der erste (Heim-)Sieg für VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger.

Am nächsten Wochenende geht es weiter mit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg II.

Aufstellung VfL: Kühn – Traoré (Rorig, 73.), Gyamfi, Beermann, Kleinhansl – Köhler, Tesche, Kunze (Chato, 87.) – Niemann (Putaro, 86.), Simakala (Heider, 73.), Higl (Oduah, 73.)

Aufstellung Essen: Golz – Bastians, Rios Alonso (Römling, 82.), Heber – Young, Tarnat (Harenbrock, 82.), Wiegel (Kefkir, 56.), Fandrich (Berlinski, 71.), Götze – Engelmann, Ennali (Wollschläger, 71.)

Verwarnungen

VfL:

Essen: Wiegel (14.), Berlinski (84.)

Ecken

VfL: 8

Essen: 3

Zuschauer: 15.203


Text: René Kemna

Foto: Philip Dauwe