Am Samstagmittag (Anpfiff 13:00 Uhr) soll nach dem Punkt in Nürnberg der „Dreier“ in der Fremde folgen. Der VfL ist in Karlsruhe zu Gast. Vor der Partie im Wildparkstadion macht vfl.de den Faktencheck.

Schwer zu schlagen – zuletzt aber auch wenige Siege

Der Karlsruher SC hat im Kalenderjahr 2021 von allen Zweitliga-Teams die wenigsten Niederlagen hinnehmen müssen, nur eins von 13 Zweitliga-Spielen ging verloren (0:1 zu Hause gegen Nürnberg), 26 Punkte holten die Badener (Platz drei der Jahrestabelle). Von den letzten fünf Partien hat die Eichner-Elf allerdings auch nur eine gewonnen (1:0 in Darmstadt), vor der Länderspiel- Pause gab es drei Unentschieden in Folge (2:2 in Paderborn, jeweils 0:0 zu Hause gegen St. Pauli und Braunschweig).

Kother drehte das Hinspiel

Im Hinrunden-Duell zwischen beiden Mannschaften war Joker Dominik Kother der entscheidende Akteur: Der mittlerweile 21-Jährige kam am 10. Spieltag beim Stand von 0:1 in der 57. Minute ins Spiel, erzielte in der 77. Minute den 1:1-Ausgleich und hatte dann auch beim 2:1-Siegtreffer von Philipp Hofmann in der 89. Minute seinen Anteil. Es waren die bis heute letzten Torbeteiligungen von Kother.

Osnabrück ist historisch heimschwach – aber auswärts ein zäher Gegner

Die Spiele ohne Zuschauer scheinen den VfL ganz besonders zu treffen, der Faktor zwölfter Mann spielte an der Bremer Brücke eben immer eine sehr große Rolle. Osnabrück kassierte vor der Länderspielpause gegen St. Pauli (1:2) die neunten Heimniederlage in Serie. Der VfL ist die schwächste Heimmannschaft der 2. Bundesliga (nur sieben Punkte), umso wichtiger sind die Auswärtsspiele: Aus den 13 Gastspielen holte Osnabrück immerhin 16 Punkte (Platz 7 der Auswärtstabelle). Vier der sechs Saisonsiege gelangen auswärts.

Zuletzt ganz wenige Tore in KSC-Heimspielen

In den letzten 5 Heimspielen der Badener fielen in der Summe nur zwei Tore, macht drei Stunden und 45 Minuten pro Tor. Es gab in dieser Zeit einen 1:0-Heimsieg gegen Hannover, eine 0:1-Niederlage gegen Nürnberg und drei 0:0-Nullnummern (zuletzt zwei nacheinander).

Kein KSC-Treffer in den letzten vier Heimspielen

Der Karlsruher SC hat in den letzten vier Heimspielen kein Tor erzielt und der letzte Heimtreffer am 27. Januar war auch noch ein Eigentor (zum 1:0-Sieg gegen Hannover 96). 1999/00 gab es unter Trainer Joachim Löw schon einmal vier Zweitliga-Heimspiele am Stück ohne Treffer, ehe im fünften Spiel nach 442 torlosen Heimminuten die Flaute endete. Aktuell steht der KSC bei 385 Minuten ohne Heimtor.

Fokus auf die Auswärtsspiele

Der KSC und Osnabrück sind die beiden Zweitligisten, die am ehesten auf gute Ergebnisse in Auswärtsspielen angewiesen sind: Karlsruhe holte 62 % aller Punkte auswärts (26 von 42), der VfL sogar 70 % (16 von 23).

Wichtige Standardsituationen

Bei beiden Mannschaften spielen die ruhenden Bälle eine sehr wichtige Rolle: Ligaweit erzielte kein Zweitliga-Klub mehr Tore nach Standards als der KSC (16, davon zehn nach Ecken; unter anderem fielen so sieben der letzten zwölf Treffer); Protagonist ist Linksverteidiger Philip Heise, der alleine neun Standards zu Toren schlug. Osnabrück erzielte absolut zwar weniger Tore nach ruhenden Bällen (11) als der KSC, dafür waren sie anteilig noch wichtiger: 46 % aller Saisontore erzielten die Niedersachsen nach Ecken, Freistößen und Elfmetern, das ist nach dem SV Sandhausen der zweithöchste Anteil in der 2. Bundesliga. Und auch der VfL hat seinen Spezialisten: Sebastian Kerk war an neun der elf Osnabrücker Standardtore beteiligt!

Karlsruhe mit einem ausgeprägten Flügelspiel

Während der KSC das Zweitliga-Team ist, das die meisten Flanken aus dem Spiel schlug (388), ist Osnabrück das Team mit den wenigsten Hereingaben vom Flügel (208). Die Badener leiteten insgesamt zwei Drittel ihrer Saisontore (26 von 39) über die beiden Flügel ein, das ist der höchste Anteil ligaweit. Beim VfL ist das Verhältnis von Toren durch die Mitte und über Außen genau ausgeglichen (12 zu 12).

„Oldie“ Heider wird zum Goalgetter

Marc Heider wird auf seine „alten Tage“ noch zum Torjäger: Der mit 34 Jahren älteste Osnabrücker im Kader hat die letzten beiden Treffer des VfL erzielt, also beide unter Trainer Markus Feldhoff. Beim 1:1 in Nürnberg und beim 1:2 gegen St. Pauli traf Heider jeweils als Joker. Und das, nachdem er zuvor in allen seinen 43 Zweitliga-Spielen ohne Treffer geblieben war!

Gueye rettete Elfmeter-Fehlschütze Hofmann

Philipp Hofmann ist, wie schon letzte Saison, Karlsruhes Top-Torschütze (10 Tore); dabei leistete er sich sogar den Luxus, zwei seiner drei Elfmeter zu vergeben – kein Zweitliga-Spieler scheiterte in dieser Saison öfter vom Punkt. Am letzten Spieltag in Paderborn (2:2) vergab der 28-Jährige aus elf Metern in der 88. Minute den 2:2-Ausgleich. Babacar Gueye rettete seinen Stürmerkollegen in der 2. Minute der Nachspielzeit und holte das Versäumte nach – es war das erste Saisontor des 26-jährigen Senegalesen.

Nur ein Osnabrücker Zweitliga-Sieg beim KSC

Der VfL war in der 2. Bundesliga 6-mal beim KSC zu Gast; Osnabrücks einziger Zweitliga-Sieg in Karlsruhe liegt schon fast 35 Jahre zurück: Am 2. August 1986 gewann der VfL mit 2:1 im Wildpark. Heikko Glöde war damals mit einem Doppelpack der Matchwinner.

Gersbeck gegen seinen Ex-Klub

Marius Gersbeck spielte zwei Jahre beim VfL Osnabrück, von 2016 bis 2018 war er die Nummer eins bei den Niedersachsen, bestritt 69 Drittliga-Spiele. Nach seiner Rückkehr zu Hertha BSC, für die er im Dezember 2013 sein einziges Bundesliga-Spiel bestritt (2:1-Sieg in Dortmund), wechselte er im Sommer 2019 zum KSC. Nach einem Jahr als Nummer zwei (letzte Saison 34-mal 90 Minuten  Ersatzbank) ist er nun als Nachfolger von Benjamin Uphoff der Stammkeeper der Badener und machte seine Sache bisher sehr gut: Gersbeck wehrte gute 73 % der Bälle, die auf sein Tor kamen, ab und vereitelte ligaweit die meisten Großchancen (14).


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