Unlängst wurden die VIP-Räumlichkeiten des VfL Osnabrück im Stadion an der Bremer Brücke zur Begegnungsstätte für Arbeitgeber der Region und beeinträchtigte Menschen auf Stellensuche. Dafür hatten der VfL, die Agentur für Arbeit und die Osnabrücker Werkstätten eigens eine neue Veranstaltung aus der Taufe gehoben – und damit offensichtlich einen Nerv getroffen.

„Brachliegendes Potential“ – so hatte die Leiterin der Osnabrücker Arbeitsagentur, Christiane Fern, die in der Region über 700 arbeitslosen Menschen mit Handicap benannt. Hiesige Arbeitgeber sollten diesen Personenkreis unbedingt als Potential für das eigene Unternehmen erkennen. Aus diesem Grund hatten die Arbeitsagentur, die Osnabrücker Werkstätten und der VfL Osnabrück rund 30 interessierte Betriebe in die VIP-Räume des Stadions an der Bremer Brücke eingeladen. Unter dem Motto „einfach teilhaben! Neue Wege der Personalgewinnung“ sollten die Räumlichkeiten zur Begegnungsstätte werden mit arbeitslosen gehandicapten Menschen. Auch unter diesen stieß die Veranstaltung auf unerwartet hohen Zuspruch. Hatten die Kooperationspartner zunächst mit bis zu 70 Bewerbern gerechnet, so waren es schließlich weit über 100.

Fern: Große Resonanz, gute Gespräche, zufriedene Gäste.

„Wir hatten uns einiges von dieser Messe erhofft“, resümierte Christiane Fern. „Und es hat funktioniert. Betriebe und Bewerber haben aktiv den Austausch gesucht, einander kennengelernt und wirklich gute Gespräche geführt. Die Arbeitgeber haben diverse Bewerbungen mitgenommen, und in Einzelfällen ist es sogar dazu gekommen, dass in diesen Tagen schon Arbeitspapiere unterzeichnet werden.“ Fern freute sich zudem über die positiven Rückmeldungen vor allem aus dem Kreis der beteiligten Unternehmen. „Die Arbeitgeber haben uns große Zufriedenheit gespiegelt und bereits ihr Interesse an einer Neuauflage dieser Messe signalisiert.“

Kempf: Neugier aufeinander ist die beste Grundlage.

Auch Michael Kempf, Prokurist der Osnabrücker Werkstätten gGmbH und der OSNA-Integ gGmbH, sah das Engagement der beteiligten Partner durch den Erfolg bestätigt: „Aus gelungenen Beispielen lernen – das war ein herausragendes Angebot dieser Veranstaltung. Es gab vielfältige Gelegenheiten, dies zu tun. Mit Unternehmen ins Gespräch kommen, von Erfahrungen profitieren, selber den nächsten Schritt tun. Arbeitgeber und arbeitsuchende Menschen mit Handicap, gleichermaßen hoch motiviert, auf dieser Messe zusammen zu bringen, war uns eine große Freude. Wenn wir mit dieser Messe den Osnabrücker Arbeitsmarkt ein wenig inklusiver gemacht haben, sind wir alle gemeinsam auf einem guten Weg. “

Wernemann: Veranstaltung bezeugt soziales Verantwortungsgefühl des VfL.

VfL-Vizepräsident Michael Wernemann stellte noch einmal heraus, wie wichtig dem Verein neben dem Fußball auch sein sozialer Auftrag sei: „Bereits in der Vergangenheit hat der VfL mit der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück zusammengearbeitet, Mitarbeiter der HHO haben uns am Spieltag hervorragend unterstützt. An der Bremer Brücke kommen Menschen aller Schichten und Herkunft zusammen, dieses integrative Gefühl wollten wir auch mit der Jobmesse transportieren. Es freut mich sehr, dass dies offensichtlich gut geklappt hat!“

Experten stellen Fördermöglichkeiten vor.

Zur Beratung und Unterstützung im Gespräch vor Ort hatten Arbeitsagentur und die Werkstätten zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aufgeboten. Diese hatten für den Beginn der Veranstaltung Impulsreferate vorbereitet, mit denen die anwesenden Arbeitgeber und Bewerber über die wichtigsten Aspekte rund um die Beschäftigung beeinträchtigter Menschen und Förderoptionen informiert werden sollten.

Best-Practice-Beispiele geben Anregungen.

Als besonders erhellend erwiesen sich darüber hinaus Best-Practice-Beispiele, die Vertreter der Firmen Meytex, Glosemeyer sowie der Verlagshäuser Emptmeyer und Fromm vorstellten. So konnten die anwesenden Betriebe wichtige Anregungen mitnehmen, warum die Beschäftigung von Menschen mit Handicap ein Gewinn ist und wie die Integration in die Belegschaft gelingen kann.