An diesen Abend werden sich die VfL-Fans wohl noch ein wenig erinnern. Der VfL schlägt den HSV nach den zwei Pokalüberraschungen auch im ersten Ligaspiel der Neuzeit und verbucht die nächsten wichtigen Punkte. Die Bremer Brücke entwickelt sich zum Tollhaus.

Der HSV begann die Partie sehr seriös, erspielte sich ein Übergewicht und hatte gute Tormöglichkeiten. Die größte vergab Martin Harnik, der den Ball aus 16 Meter nur an den Pfosten schoss. In dieser Phase wäre der Führungstreffer für die Gäste durchaus möglich gewesen.

Doch es gab einen Spieler auf dem Feld, der nach guten Leistungen in den vergangenen Spielen immer besser wird. Niklas Schmidt ließ in der 37. Minuten die gesamte Hamburger Hintermannschaft stehen und schloss durch die Beine von Daniel Heuer Fernandes ab. Ein Traumtor, welches man an diesem Wochenende sicherlich noch das ein oder andere Mal sehen wird. Schmidt hatte nicht nur diese Chance, sondern mit zwei weiteren Schüssen aus der Distanz die Möglichkeit, noch ein weiteres Tor zu erzielen.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als mancher Fan schon an den warmen Glühwein in der Pause dachte, war es Blacha, der die Flanke von Alvarez, verlängert von Agu, im Tor unterbrachte. Der sogenannte perfekte Zeitpunkt.

In der zweiten Halbzeit schaffte es der VfL lange Zeit, den HSV vom Tor wegzuhalten und wenige Chancen zuzulassen. In der 64. Minute nutzte Sonny Kittel eine Lücke in der VfL-Defensive und schloss überlegt in die linke untere Ecke ab. In der Folgezeit waren die Hamburger am Drücker, ohne sich allerdings Großchancen zu erspielen. Eher war es der VfL, der weitere Möglichkeiten hatte. Heider scheiterte mit der Hacke an Ex-VfLer Heuer Fernandes, Henning am allerletzten Gegenspieler. Die Erleichterung und Freude nach dem Spiel kannte keine Grenze.

Die Osnabrücker stellen damit nach dem fünfzehnten Spieltag die beste Defensive der 2. Bundesliga, haben zwanzig Punkte auf dem Konto und klettern in der extrem engen 2. Bundesliga ein paar Plätze nach oben. Die lila-weiße Reise geht am Samstag weiter, wenn der VfL um 13 Uhr in Kiel zu Gast ist.

 

Statistik

Aufstellung VfL: Kühn – Heyer, Susac, van Aken – Ajdini, Taffertshofer, Schmidt (72. Köhler), Blacha, Agu – Alvarez (90+2 Henning), Amenyido (56. Heider).

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes – Narey, Jung, van Drongelen, Leibold – Fein, Dudziak, Moritz, Harnik, Kittel – Wood

Tore: 1:0 Schmidt (37.), 2:0 Blacha (45.+2), 2:1 Kittel (64.)

Gelbe Karten VfL: Alvarez (69.)

Gelbe Karten HSV: Leibold (62.)

Schiedsrichter: Tobias Reichel

Zuschauer: 15.800 (davon 1.500 Gästefans)