Nach dem wichtigen Auswärtssieg in Würzburg wartet am Sonntagnachmittag (Anpfiff: 15:30 Uhr) das nächste „Endspiel“ auf den VfL. Die Lila-Weißen empfangen an der Bremer Brücke den Hamburger SV. Vor dem Duell gegen den HSV macht vfl.de den Faktencheck.

Historischer Hrubesch

Horst Hrubesch wurde beim 5:2 gegen den 1. FC Nürnberg mit 70 Jahren und 23 Tagen zum ältesten Trainer in der Geschichte der 2. Bundesliga. Und noch ein Rekord: Fast 28 Jahre nach seinem letzten Zweitliga-Spiel als Trainer (Juni 1993 mit Hansa Rostock) feierte er ein Comeback – auch das ist ein historischer Rekord in dieser Liga. Der letzte HSV-Trainer, der mit einem so hohen Sieg gestartet war, war Michael Oenning vor über zehn Jahren: Im März 2011 gewann er bei seiner Premiere mit 6:2 gegen den VfB Stuttgart.

Rückkehr von Hrubesch und Rückkehr der Hoffnung

Es war nicht nur ein historisches, sondern auch ein gelungenes Comeback von Horst Hrubesch: Der Hamburger SV verkürzte den Rückstand auf die SpVgg Greuther Fürth durch den Sieg gegen den FCN im letzten Montagspiel in der 2. Bundesliga auf drei Punkte. Der HSV hat das Erreichen des Relegationsplatzes zwar weiterhin nicht in der eigenen Hand, aber die Chancen sind wieder etwas besser geworden. Die Norddeutschen müssen an den letzten beiden Spieltagen mindestens drei Punkte mehr holen als die Franken, womöglich kommt es noch auf jedes Tor an – der HSV hat eine Tordifferenz von +24, die Fürther +22.

Osnabrück ist weiter im Rennen

Osnabrück war am letzten Wochenende der große Gewinner im Abstiegskampf; von den fünf Teams, die ganz unten stehen, hat nur der VfL gewonnen (3:1 beim jetzt feststehenden Absteiger Würzburg). Die Feldhoff-Elf steht zwar immer noch auf Rang 17, aber es ist wieder alles möglich – an den letzten beiden Spieltagen entscheidet es sich zwischen direktem Abstieg, Relegationsplatz und direktem Klassenerhalt. Sandhausen und Braunschweig auf den Plätzen 15 und 16 sind jeweils nur noch einen Punkt entfernt.

Es droht schon an diesem Spieltag der Abstieg

Osnabrück ist im Kampf um den Klassenerhalt auf Schützenhilfe angewiesen, unter Umständen reichen also noch nicht einmal zwei Siege gegen den HSV und in Aue. Wenn es ganz dumm läuft, könnte der Abstieg der Niedersachsen schon vor dem letzten Spieltag feststehen. Wenn der VfL gegen den HSV verliert und Braunschweig (gegen Würzburg) und Sandhausen (gegen Regensburg) gewinnen, dann ist der VfL Osnabrück nicht mehr zu retten.

Zuletzt schwache Auswärtsbilanz

Sollte der Hamburger SV den Aufstieg erneut verpassen, dann läge das vor allem an der jüngsten Bilanz in den Auswärtsspielen: Von den letzten acht Gastspielen hat der Aufstiegskandidat nur eins gewonnen, ausgerechnet beim Spitzenreiter VfL Bochum.

Beste Offensive

Mit 65 Toren stellt der HSV die beste Offensive der 2. Bundesliga (Osnabrück traf nicht einmal halb so oft; 31-mal); die Hamburger trafen in einer Saison zuletzt 1986/87 so oft (damals 69 Tore in der Bundesliga).

Wichtige Standards

42 % aller Saisontore erzielte der VfL Osnabrück nach ruhenden Bällen (13 von 31), nur bei Sandhausen ist der Anteil noch höher. Zuletzt in Würzburg (3:1) fielen das 1:0 und das 2:1 jeweils per Kopf nach einer Ecke.

Der HSV gewann zuletzt 1988 in Osnabrück

Der Hamburger SV hat sein bisher einziges Zweitliga-Gastspiel in Osnabrück in der letzten Saison 1:2 verloren, davor schieden die Hamburger zweimal im DFB-Pokal an der Bremer Brücke aus (2017 und 2009). Der letzte Sieg der Hansestädter beim VfL datiert aus dem Jahr 1988, als ein Tor von Thomas von Heesen dem HSV einen 1:0-Pokalerfolg bescherte – auf dem Platz standen für die Rothosen unter anderem Manni Kaltz, Uwe Bein und Oliver Bierhoff. Den letzten Auswärtssieg in einem Punktspiel in Osnabrück feierte der HSV sogar im Dezember 1962 in der Oberliga Nord. Beim 3:1 damals schoss Uwe Seeler die Hamburger in Führung und Udo Lattek gelang der zwischenzeitliche Ausgleich für den VfL!


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Text: Malik Scherz

Foto: osnapix