Der VfL Osnabrück musste sich am Dienstagabend in der zweiten Runde des DFB-Pokal dem 1. FC Köln mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Die Lila-Weißen zeigten eine kämpferische Leistung und hatten in der Schlussphase die Chance, den Ausgleich zu erzielen.

VfL-Cheftrainer Marco Grote setzte im RheinEnergie-Stadion auf eine Dreierkette in letzter Linie, die Maurice Trapp, Timo Beermann und Lukas Gugganig bildeten. Die taktische Variante hätte es anders vermuten lassen können, doch der VfL agierte durchaus mutig und presste in den passenden Situationen mit drei Spielern in vorderster Linie. Insgesamt merkte man der Partie an, dass es sich um ein K.O-Spiel handelte, keiner suchte mit offenem Visier das blinde Risiko. Das änderte sich 10 Minuten vor der Pause.

Abgesehen von zwei Abschlüssen von Anthony Modeste – beide aus geahndetem Abseits – hatte Sebastian Kerk die erste gefährliche Möglichkeit mit einem direkten Freistoß aus 28 Metern. Die Distanz hinderten ihn nicht daran, es direkt zu versuchen – knapp drüber. Auf der Gegenseite näherte sich der FC erst durch einen Modeste-Kopfball und dann mit einer kleinen Batterie abgeblockter Torschüsse inklusive zwischenzeitlichem Lattentreffer (36.). Unmittelbar im Anschluss scheiterte Sebastian Kerk nach einem Konter an Kölns Kapitän und Schlussmann Timo Horn.

Im letzten Augenblick des ersten Durchgangs ging der Erstligist im Kölner Dauerregen in Führung. Anthony Modeste tauchte freigespielt von Ondrej Duda allein vor Philipp Kühn auf und ließ dem Osnabrücker Schlussmann aus sieben Metern aus halblinker Position keine Abwehrchance, obwohl er noch dran war. Sein erster Pflichtspieltreffer in der laufenden Saison.

Quasi mit der Einwechselung von Marc Heider und Ludovit Reis (für Bryan Henning und Christian Santos) kam der VfL zur Möglichkeit durch Etienne Amenyido. Sein Dribbling im Strafraum elegant, sein Abschluss abgeblockt. Erst in der 70. Spielminute wurde der Bundesligist durch einen Abschluss des ebenfalls eingewechselten Jan Thielemann gefährlich, Kühn wäre aber zur Stelle gewesen, wenn der Ball aufs Tor gekommen wäre. Sehenswert auch der Volley von Noah Katterbach kurzdrauf – aber ebenfalls am Gehäuse vorbei. Erstmals eingreifen musste Kühn wieder eine Viertelstunde vor dem Ende, den tückischen Flachschuss von Elvis Rexhbecaj parierte der VfL-Keeper zur Ecke.

Den Jubelschrei auf den Lippen hatten alle Osnabrücker in der 83. Minuten. Kontersituation in Überzahl, letztlich wurde Luc Ihorst im letzten Moment eingeholt und geblockt – sonst hätte der Youngster die Qual der Wahl: selbst versuchen oder querlegen.

Auch im Anschluss konnte der VfL Druckphasen im Kölner Strafraum aufbauen, blieb aber schlussendlich ohne Torerfolg und musste sich am Ende den Kölnern geschlagen geben. Bereits am 03. Januar geht es für den VfL in der 2. Bundesliga in Kiel weiter.

Startaufstellung:

Köln: Horn, Katterbach, Jakobs, Limnios, Duda, Özcan, Meré Pérez, Modeste, Skhiri, Wolf, Bornauw

Osnabrück: Kühn – Gugganig, Beermann, Trapp – Multhaup, Taffertshofer, Henning, Wolze – Amenyido – Kerk, Santos

Text: Sebastian Rüther

Bild: osnapix