Trotz offensiver Spielweise und einiger guter Chancen hat der VfL die erste Partie der Rückrunde mit 1:2 (0:1) gegen den Karlsruher SC verloren. Ein Traumtor von Dave Gnaase in der ersten Hälfte blieb das einzige Highlight des Spiels aus lila-weißer Sicht.

Cheftrainer Uwe Koschinat entschloss sich vor Spielbeginn mit derselben Aufstellung, wie in der Partie gegen Hertha BSC aufzulaufen. Einzig der gesperrte Bashkim Ajdini wurde durch Neuzugang Athanasios Androutsos ersetzt.

Der Spielstart hätte für die in schwarz gekleideten Lila-Weißen nicht schlechter verlaufen können. Unglücklich hüpfte der Ball im Strafraum zu KSC-Spieler Christoph Kobald, der sich freistehend vor Philip Kühn keine Blöße gab (4.). In der Folge hatten die Badener mehrfach die Möglichkeit den Spielstand auf 0:2 aus Sicht des VfL zu stellen, doch die Abschlüsse kamen zu unplatziert auf das Tor.

Der erste Abschluss des VfL im Spiel gab dann den Startpfiff für die Offensive. Conteh zog in Robben-Manier in die Mitte des Strafraums, schoss den Ball jedoch in die Arme von Patrick Drewes. Nur wenige Minuten später setzte sich Dave Gnaase gegen mehrere Verteidiger durch und hatte genug Platz, um auf das Tor zu zielen, doch der Schuss trudelte knapp links vorbei.

Kurz danach war es dann aber soweit. In der Hälfte der Karlsruher schnappte sich Gnaase den Ball, überprüfte die Entfernung und schloss gnadenlos ab. Der Ball schlug unhaltbar aus rund 25 Metern in den oberen rechten Winkel ein (24.). Der Ausgleich war in dieser Phase durchaus verdient.

Beide Teams lieferten sich bis zum Ende der Halbzeit einen unermüdlichen Kampf um den Führungstreffer. Chris Conteh hatte immer wieder zusammen mit Noel Niemann Konterchancen, denen allerdings oft der letzte Feinschliff fehlte. Auch der KSC drängte wieder auf den Kasten des VfL. Zum Ende der ersten Hälfte probierten es die Außenverteidiger des Badener Klubs oft mit scharfen Hereingaben, die glücklicherweise jeden Mann im Strafraum um Zentimeter verpassten. „In der Pause wusste man nicht, ob man sich über die vergebenen Chancen ärgern sollte oder glücklich, mit einem Remis ohne weitern Gegentreffer die Halbzeit überstanden zu haben“, so VfL-Cheftrainer Uwe Koschinat in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Zur zweiten Hälfte lief der VfL ohne Veränderungen aufs Feld. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatte Erik Engelhardt die große Möglichkeit auf 2:1 zu stellen. Ein flacher Freistoß von Michael Cuisance landete perfekt auf Engelhardts Fuß, der den Ball aufs Tor spitzelte. Eine Wahnsinnsparade von Patrick Drewes verhinderte jedoch die Führung.

Diese verpasste Chance ebnete schließlich den Weg zur Karlsruher Führung. Im Strafraum dribbelte sich der KSC nach einem Einwurf den Weg frei und fand in der Mitte den völlig freistehenden Marvin Wanitzek, welcher ohne Mühe ins leere Tor einschob. Kühn konnte dem Ball nur hinterherblicken (55.). Karlsruhe nutze diese Führung in den folgenden Minuten, um sich Spielanteile zu verschaffen und die Defensive zu stabilisieren. Bis auf wenige Momente gaben die Blau-Weißen dem VfL keine Freiräume. Das Spiel beruhigte sich immer mehr und auch die Nachspielzeit von sieben Minuten konnten die Lila-Weißen nicht für einen Lucky Punch nutzen. Ein Freistoß von Michael Cuisance landete in der letzten Minute der Nachspielzeit in der Mauer. Danach pfiff Sören Storks ab und somit gab es nach zwei Spielen in Folge keine Punkte.

Aufstellung: Kühn – Kleinhansl, Gyamfi, Diakhite (Thalhammer, 85.), Androutsos (Makridis, 65.) – Tesche (Kehl, 65.), Gnaase, Cuisance – Conteh (Lobinger, 72.), Engelhardt, Niemann (Rorig, 85.)

Tore: 0:1 Kobald (4.), 1:1 Gnaase (24.), 1:2 Wanitzek (55.)


Text: Paul Dornbusch

Bild: Philip Dauwe