Am Samstagabend wurde an der Bremer Brücke einmal mehr „das lila-weiße Licht angemacht“. Die Fangruppe Brigade Nord seit 1516 hatte zur Best-of-Lesung aus ihrem selbst gestalteten Fanzine „Monkey Business“ geladen und rund 50 Interessierte folgten der Einladung.

Dabei war die Ausgangslage nicht optimal: Das Osnabrücker Schmuddelwetter sorgte mit Dauerregen nicht unbedingt für Urlaubsstimmung, eine lärmende Baustelle in der Nachbarschaft erleichterte das Zuhören nicht.

Aber gerade das passt irgendwie zur „Gegenkulturveranstaltung“ des Tages. Die Anwesenden trotzten mit Sitzkissen auf dem zur Sitzplatztribüne umfunktionierten Affenfelsen dem „Fritz-Walter-Wetter“ und hatten Spaß an Anekdoten, Spielberichten und Abseitigem aus Fußball und Osnabrücker Stadtgeschehen – immer aus der alternativen Sicht der „Brigadisti“. Da durften natürlich auch die ein oder andere Spitze in Richtung professionellem Fußball und etwas Kritik am „System Fußball“ nicht fehlen.

Aus Sicht der VfL-Fanbetreuung war besonders eins ein besonders Plus: „Unter Einhaltung der notwendigen Abstände tauschten sich die Anwesenden intensiv untereinander aus. In Zeiten von Corona und dem Fehlen der jahrelang eingeübten, wöchentlichen Stadionroutine war die Lesung eine Möglichkeit, die Bremer Brücke wieder als Begegnungsort wahrzunehmen. Das hat mich persönlich sehr gefreut. Außerdem kam durch eine kurzfristige Spendensammlung noch ein dreistelliger Betrag für die „Seebrücke“ zusammen – eine wirklich tolle Sache“, berichtet Werner Nordlohne, Fanbeauftragter beim VfL Osnabrück.

Ein großer Dank aller Beteiligten gilt VfL-Stadionwirt Holger Eiken und seinem Team, dem Lagerhalle e.V. und dem FOKUS e.V. für die freundliche Unterstützung.

Text: René Kemna
Bild: Werner Nordlohne