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VS.
Do. 24.07.2025 Anstoß: Uhr
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Zu Gast bei Ulmer „Spatzen“ im Donaustadion

Im letzten Auswärtsspiel in diesem Jahr ist der VfL Osnabrück am Freitagabend beim SSV Ulm 1846 Fußball zu Gast (Anpfiff: 19:00 Uhr). Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge wollen die Lila-Weißen im Donaustadion wieder in die Erfolgsspur finden. Der Vorbericht.

Der Gegner
Nachdem der SSV Ulm 1846 Fußball sensationell aus der Regionalliga Südwest innerhalb von zwei Jahren bis in die 2. Bundesliga durchmarschiert ist, musste man in der vergangenen Saison den Gang zurück in die Drittklassigkeit antreten. Daraufhin folgte der erwartbare große Umbruch bei den Ulmer „Spatzen“. Insgesamt 18 Neuzugänge begrüßte man im Sommer an der Donau. Mit Dominik Martinovic (Rot-Weiss Essen), André Becker (Arminia Bielefeld), Paul-Philipp Besong (Borussia Dortmund II) und Marcel Seggert (Waldhof Mannheim) sicherte man sich unter anderem einiges an Drittligaerfahrung. Außerdem kamen ebenfalls drei Leihspieler zurück zum SSV. Darunter weilte auch Niklas Kölle, der in der vergangenen Rückrunde für den VfL Osnabrück leihweise auflief und insgesamt 20 Partien für die Lila-Weißen absolvierte. Das Duell an diesem Freitag wird für den 26- Jährigen also ein Wiedersehen mit seinen alten Mannschaftskollegen. Dass die Ulmer in Liga 2 eine durchaus konkurrenzfähige Mannschaft hatten, zeigt auch der Blick auf die Abgangsseite. Insgesamt zwölf Spieler verließen den Verein. Dabei fanden sieben von ihnen einen neuen Arbeitgeber in der 2. Bundesliga. Mit einem Transferplus von 1,05 Millionen EUR erwirtschaftete man den zweitbesten Wert aller Drittligamannschaften.

Auf dem Punktekonto sieht die bisherige Saisonbilanz allerdings wenig positiv aus. Mit 16 Zählern aus 17 Spielen steht der SSV aktuell auf dem 18. Tabellenplatz. Mit Pavel Dotchev steht zudem bereits der dritte Trainer in der laufenden Saison an der Seitenlinie. Nach nur sechs Spieltagen trennte man sich in Ulm bereits von Chefcoach Robert Lechleiter, der die Mannschaft noch zu Zweitligazeiten übernahm, den drohenden Abstieg aber nicht mehr verhindern konnte. Als man aber auch in der 3. Liga keine sportliche Weiterentwicklung sah, trennten sich die Wege zwischen den Schwarz-Weißen und Lechleiter, der seit Februar 2024 zunächst als Leiter der Nachwuchsabteilung und später als Trainer der U19 tätig war. Seine Nachfolge trat zunächst interimsmäßig Moritz Glasbrenner an. Auch er war zuvor Trainer der U19 und wurde nach vier Spielen als Interimscoach der Profis, in denen er zwei Siege und ein Remis einfahren konnte, offiziell zum Cheftrainer gemacht. In den darauffolgenden vier Partien fuhr der 35-Jährige jedoch keinen einzigen Punkt mehr ein und kassierte mit seiner Mannschaft 15 Gegentore. Somit war für Glasbrenner die erste Cheftrainerposition im Herrenbereich schnell zu Ende. Dabei spielte bei dessen Entlassung aber nicht nur die sportliche Entwicklung eine Rolle. So wendeten sich die beiden Kapitäne der Ulmer, Johannes Reichert und Christian Ortag, Anfang November in einem offenen Brief an die Vereinsführung und schilderte die „vergiftete Atmosphäre“ innerhalb des Mannschaftsumfelds. Daraufhin folgte neben der Entlassung von Cheftrainer Moritz Glasbrenner auch die Freistellung von Geschäftsführer und Sportdirektor Markus Thiele.

Nachdem man es auf der Trainerbank also zunächst mit zwei eher unterfahrenden Personen versuchte, stellte man mit Pavel Dotchev ein echtes Drittligaurgestein als neuen Chefcoach vor.  So stand der 60-Jährige vor seinem Traineramt in Ulm bereits bei 366 Drittligapartien an der Seitenlinie. Kein anderer Trainer kann mehr Spiele vorweisen. Die Position des Geschäftsführers und Sportchefs besetzte man Ende November mit Stephan Schwarz. Der 55-Jährige war zuletzt als Sportdirektor bei den Grasshoppers Zürich tätig.

Die Ausgangslage
Nachdem die Ulmer sieben Spiele ohne Punktgewinn waren und auch in den ersten beiden Partien unter Pavel Dotchev Niederlagen gegen den TSV Havelse (1:2) und den TSV 1860 München (0:1) hinnehmen mussten, konnte man am vergangenen Wochenende beim 1:0 bei Viktoria Köln den ersten Sieg seit dem 1. Oktober einfahren. Somit beträgt der Abstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz für die Ulmer nun vier Punkte. Im letzten Heimspiel des Jahres wollen die „Spatzen“ also erneut drei Punkte einfahren. Für offensive Gefahr könnte dabei Elias Löder sorgen. Der 25-Jährige, der im Sommer vom Regionalligisten Carl-Zeiss Jena nach Ulm kam, ist mit bislang vier Saisontoren der Toptorschütze des SSV. Aber auch Mittelstürmer André Becker traf schon dreimal in das gegnerische Gehäuse. Somit waren die beiden an ein Drittel der insgesamt 21 Ulmer Treffer beteiligt.

Damit konnten die „Spatzen“ in dieser Spielzeit bislang ein Tor mehr als der VfL Osnabrück bejubeln. Aber auch in der Zweikampf- und Passquote sind die Unterschiede zwischen den Ulmern und den Lila-Weißen minimal. Während die Osnabrücker mit 50,2% eine bessere Zweikampfquote als der SSV (50,1%) vorweisen, haben die Schwarz-Weißen in Sachen Passqualität (79,5% zu 79,3%) leicht die Nase vorn. Entscheidend dafür, dass der VfL am Freitagabend als Tabellenfünfter nach Baden-Württemberg reist, ist aber weiterhin die starke Defensive. Mit 16 Gegentoren stellen die Lila-Weißen immer noch den besten Wert der Liga. Die Ulmer dagegen mussten 36-mal hinter sich greifen und stellen damit die drittschlechteste Abwehr. Dennoch suchte auch die Mannschaft von Cheftrainer Timo Schultz zuletzt ihre Form. Nachdem man beim SC Verl eine 1:4-Auswärtsniederlage einstecken musste, verlor man auch an der heimischen Bremer Brücke, trotz eines Chancenüberschusses knapp mit 0:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Nun ist der VfL Osnabrück an diesem Wochenende erstmals seit über 24 Jahren wieder im Donaustadion zu Gast. Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften, am 02. März 2001, trennte man sich mit einem 1:1-Unentscheiden. Damals schossen Wolfgang Schütte (VfL Osnabrück) und Leandro (SSV Ulm) die Treffer des Tages. In insgesamt acht Duellen setzten sich die Lila-Weißen dreimal als Sieger durch. Jedoch konnte der VfL noch nie gegen die Ulmer im Donaustadion gewinnen. Dies soll sich aus Sicht von Cheftrainer Timo Schultz an diesem Freitag aber nun ändern.

Das Personal
Mit Dominik Martinovic, Johannes Reichert, Marcel Wenig und Jonas David fallen momentan gleich vier Spieler bei den Ulmern mit einem Kreuzbandriss aus. Zudem muss Pavel Dotchev auch auf Marvin Seybold (Sprunggelenksverletzung) verzichten.

Beim VfL muss Cheftrainer Timo Schultz weiterhin auf Ismail Badjie (muskuläre Probleme) verzichten. Kai Pröger stieg unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining ein und ist somit auch für die Partie am Freitag wieder eine Option.

Stimmen zum Spiel
Für VfL-Cheftrainer Timo Schultz war die Verpflichtung von Pavel Dotchev der richtige Schritt für die Ulmer. Dementsprechend bewertet der 48-Jährige die Qualitäten des SSV gar nicht anhand es Tabellenplatzes. „Man muss unterscheiden: Seit Pavel Dotchev das Amt übernommen hat, hat sich die Situation merklich beruhigt. Davor herrschte offenbar große Unruhe. Ein Abstieg ist nie schön – man gerät dann leicht in einen Negativstrudel. Mit Dotchev haben sie meiner Ansicht nach genau den richtigen Mann verpflichtet; die Erfahrung in der 3. Liga ist kaum zu überbieten. Deshalb ist der Sieg in Köln kein Zufall. Zu Hause werden sie alles daransetzen, die nächsten drei Punkte zu holen. Wir fahren allerdings ebenfalls nach Ulm, um zu gewinnen. Ich erwarte deshalb ein gutes Spiel.”

TV und Liveticker
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie ab 18:45 Uhr live. Zudem meldet sich wie gewohnt kurz vor Spielbeginn auch das Liveradio presented by Fuchs Group unter vfl.de/liveradio.  Ansonsten ist das Spiel auch im Liveticker in der App und über die Website verfolgbar.


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