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Heimspiel
VFL Osnabrück
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Alemannia Aachen
Sa. 02.08.2025 Anstoß: 14:00 Uhr

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„Pure Vorfreude“ vor dem Saisonstart gegen Alemannia Aachen

Das lange Warten hat ein Ende. Am Samstagnachmittag startet der VfL Osnabrück mit der Partie gegen den TSV Alemannia Aachen endlich in die Saison 2025/26. Dabei ist bei allen Beteiligten die Vorfreude auf das Spiel und die Motivation, die ersten drei Punkte einzufahren, riesengroß.  Der Vorbericht.

Der Gegner
Beim ersten Pflichtspielgegner des VfL Osnabrück, dem TSV Alemannia Aachen, ist im Vergleich zur vergangenen Saison vieles neu. Sowohl auf als auch neben dem Platz fungieren seit diesem Sommer neue Gesichter, die auch in der kommenden Saison den Klassenerhalt für die Alemannia sichern sollen. Dabei musste man zuvor bittere Abgänge hinnehmen. Allen voran schmerzte der Abgang des Erfolgstrainers Heiner Backhaus. Der 43-Jährige führte die Schwarz-Gelben zunächst aus der Regionalliga West nach elf langen Jahren zurück in den Profifußball und sicherte dann mit 50 Punkten und dem 12. Tabellenplatz souveränen den Klassenerhalt in der 3. Liga. Diese Leistung erweckte auch das Interesse von höherklassigen Vereinen, sodass Backhaus im Sommer in die 2. Bundesliga zu Eintracht Braunschweig wechselte.

Seine Nachfolge tritt mit Benedetto Muzzicato ein drittligaerfahrener Trainer an. Der 46-Jährige führte den FC Viktoria Berlin 2021 aus der Regionalliga Nordost in die 3. Liga, musste den Verein jedoch nach dem 27. Spieltag der Folgesaison aufgrund sportlicher Probleme verlassen. Der gebürtige Bremerhavener, der zuvor auch in der Jugend von Werder Bremen und beim FC Oberneuland als Trainer tätig war, wechselte im Juli 2024 zur zweiten Mannschaft des SC Freiburg. Dort hielt es Muzzicato aber nur ein halbes Jahr und verließ die Freiburger schon nach der Hinrunde auf eigenen Wunsch. Für ihn war nach dieser Erfahrung klar, dass er zukünftig wieder eine erste Herrenmannschaft trainieren möchte. Diese Aufgabe fand er nun mit dem Engagement bei der Alemannia.

Neben Muzzicato sind im Trainerteam zudem auch Co-Trainer Noah Hach, Torwart-Trainer Ivica Ljubicic, Athletiktrainer Mele Mosqueda und Spielanalyst Lars Manz neu in Aachen. Und auch auf der Geschäftsführerposition besetzen sich die Schwarz-Gelben neu. Mit Rachid Azzouzi übernimmt ein erfahrender Mann die Geschicke bei der Alemannia. So war der 54-Jährige schon bei der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem FC St. Pauli in leitenden Positionen tätig und soll nun die Alemannia langfristig in der 3. Liga etablieren. Zwar ist Azzouzi erst offiziell ab dem ersten August im Amt, hat aber jetzt schon viel Arbeit vor sich. Mit 14 Abgängen und acht Neuzugängen gab es auch auf dem Platz viel Rotation beim TSV. Mit Soufiane El-Faouzi verließ der torgefährlichste Spieler der abgelaufenen Saison die Alemannia. Der 21-jährige zentrale Mittelfeldspieler sorgte mit drei Toren und sieben Vorlagen für viel Wirbel im gegnerischen Strafraum.

Für die Offensive wurden unter anderem Valmir Sulejmani und der ehemalige Osnabrücker Kwasi Wriedt verpflichtet. Während Sulejmani in der vergangenen Spielzeit bereits für die zweite Mannschaft von Hannover 96 in der dritten Liga auf Torejagd ging und in 14 Partien fünf Tore schoss, lief Wriedt zuletzt in der zweiten türkischen Liga auf. Nach seinem Wechsel von Holstein Kiel zu Mansia FK schoss der 31-Jährige in 20 Partien drei Tore und legte zwei weitere vor. Im Winter folgte der Wechsel zum Ligakonkurrenten Sanliurfaspor, für den er in 17 Partien ebenfalls dreifach traf und zwei Vorlagen beisteuern konnte. Für die Lila-Weißen lief Wriedt in den Saisons 2016/17 und 2023/24 auf und steuerte in 67 Partien 15 Tore und elf Vorlagen bei. Die Partie am Samstag wird für den gebürtigen Hamburger die erste Rückkehr in einem Pflichtspiel an die Bremer Brücke. Bislang lief der Mittelstürmer nur für den FC St. Pauli in der U19 gegen den VfL auf.

Die Ausgangslage
In der Vorbereitung konnten die Aachener zu Beginn drei Siege gegen die Stadtauswahl Übach-Palenberg (12:0), den SV Dessau 05 (6:1) und Rot-Weiß Erfurt (2:1) einfahren. Nach einer 0:2-Niederlage gegen den niederländischen Nachbarn Roda JC Kerkrade folgte ein 1:0-Sieg gegen den Regionalligaaufsteiger Bonner SC und schließlich zwei deutliche Niederlagen gegen den belgischen Zweitligisten Patro Eisden Maasmechelen (0:4) und Fortuna Düsseldorf (0:4). Dabei waren die Aachener im Laufe der Vorbereitung immer wieder von großen Verletzungssorgen im Kader geplagt.

Die Bilanz des VfL in der Vorbereitungsphase sieht dagegen etwas positiver aus. Nach einem 9:0-Sieg gegen den SV Büren, folgte eine knappe Niederlage gegen den FC Viktoria Pilsen (0:1) und ein Niederlagr gegen den FC Gütersloh (1:2). Einen weiteren Sieg konnten die Lila-Weißen schließlich beim regnerischen Testspiel beim SV Rödinghausen einfahren, die man mit 2:1 besiegte. Daraufhin folgte ein weiteres Unentschieden gegen die U23 des SV Werder Bremen (2:2) und schließlich am vergangenen Samstag im XXL-Test (Zweimal 60 Minuten) gegen Bundesligaabsteiger Holstein Kiel eine knappe 0:1-Niederlage. Die Bilanz des VfL in der diesjährigen Sommervorbereitung ist mit zwei Siegen, einem Remis und drei Niederlagen also vergleichsweise ausgeglichen. Das Ziel für das erste Pflichtspiel der neuen Saison ist aber dennoch klar. Vor dem heimischen Publikum sollen die drei Punkte an der Bremer Brücke bleiben.

Dabei können sich die Profis des VfL wie auch schon in der vergangenen Saison auf die Unterstützung der Fans verlassen. So ist der Heimbereich bis auf wenige Restkarten komplett ausverkauft. Wer noch keine Karte für den Heimspielauftakt besitzt, hat seit gestern auch die Chance auf dem Ticket-Zweitmarkt im Ticket-Onlineshop eine Karte zu erwerben.

Die Bilanz
In den bisherigen 46 Pflichtspielen konnte sich der VfL 13-mal als Sieger durchsetzen. 22-mal mussten die Lila-Weißen hingegen eine Niederlage hinnehmen und elfmal trennte man sich mit einem Unentschieden. In der vergangenen Saison endete das Hinspiel an der Bremer Brücke ebenfalls mit einem Unentschieden. Damals glich Sasa Strujic den Führungstreffer von Niklas Wiemann zum 1:1-Endstand aus. Das Rückspiel verlor der VfL Ende April im Aachener Tivoli durch den Treffer von Mika Hanraths mit 0:1.

Das Personal
Mit Kapitän Mika Hanraths (Muskelbündelriss), Kevin Goden (Muskelfaserriss) und Bentley Baxter Bahn (Muskelfaserriss) fallen mindestens drei Spieler beim TSV für das erste Saisonspiel aus. Aber auch die Einsätze von Valmir Sulejmani, Florian Heister, Lamar Yarbrough und Jeremias Lorch, die allesamt im letzten Vorbereitungsspiel fehlten, bleiben fraglich.

Beim VfL hofft Cheftrainer Timo Schultz darauf, dass mit Ismail Badjie noch der einzige Spieler fit wird, der unter der Woche nicht komplett mit der Mannschaft trainieren konnte. Ansonsten sind ohnehin alle Spieler einsatzbereit.

Stimmen zum Spiel
Nach einer intensiven Vorbereitung ist bei Timo Schultz die Vorfreude auf den Saisonstart dementsprechend groß. „Wir spielen zu Hause in unserem Stadion, es ist also pure Vorfreude und es wird auch Zeit. Fünf Wochen Vorbereitung sind lang genug, jetzt darfs auch gerne um Punkte gehen.“

Trotz des Umbruchs bei der Alemannia sieht Schultz beim kommenden Gegner keinen Qualitätsverlust. „Es ist eine Mannschaft, die letztes Jahr eine gute Saison gespielt hat und sich als Aufsteiger direkt in der 3. Liga etabliert hat. Sie sind mit ihrem Kader noch nicht am Ende und werden trotzdem schon eine sehr schlagkräftige Mannschaft auf dem Platz bringen. Das wird ein Kampf auf Augenhöhe und hoffentlich mit dem besseren Ende für uns.“

Bei der eigenen Mannschaft hob der 47-Jährige vor dem Saisonstart vor allem die defensive Qualität hervor, sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial in der Offensive der Lila-Weißen. „Wir werden gerade defensiv eine sehr stabile Mannschaft haben, die sehr kompakt stehen wird. Nach vorne haben wir noch Luft, das haben wir zuletzt auch in den Testspielen gesehen. Letztendlich glaube ich, aber auch dass uns in allen Spielen die Frische gefehlt hat, die jetzt am Samstag gegen Aachen da sein wird, um sich dann in den entscheidenden Duellen auch durchsetzen zu können.“

Liveticker und TV
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie ab 13:45 Uhr live. Zudem meldet sich wenige Minuten vor Anpfiff wie gewohnt das Liveradio unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten ist das Spiel auch im Liveticker in der App und über die Website oder auf der Plattform X verfolgbar.


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Punkteteilung zum Saisonauftakt

Der VfL Osnabrück trennte sich im ersten Pflichtspiel der Saison gegen den TSV Alemannia Aachen am Samstagnachmittag torlos. Dabei kamen die Lila-Weißen immer wieder, auch durch Standardsituationen, gefährlich vor das Tor der Gäste. Der Spielbericht.

Cheftrainer Timo Schultz schickte mit Patrick Kammerbauer, Fridolin Wagner, Frederik Christensen und David Kopacz vier Neuzugänge von Beginn an auf das Feld. Im Vergleich zum letzten Testspiel vor dem Saisonstart gegen Holstein Kiel nahm Schultz nur eine Veränderung vor. So ersetze Nikky Goguadze im Sturm Bernd Riesselmann, der heute dagegen auf der Tribüne Platz nehmen musste.

In der achten Minute rumorte es erstmals unter den 15.741 Zuschauern im Stadion an der Bremer Brücke, als der Ball aufgrund einer Unstimmigkeit zwischen Torwart Jan Olschowsky und Verteidiger Jeremias Lorch vor die Füße von Lars Kehl fiel. Etwas überrascht kam der 23-Jährige zum ersten Torabschluss der Lila-Weißen, konnte den Ball aber letztendlich nicht im Tor von Olschowsky unterbringen, der den Ball wieder aufnehmen konnte (8′). Und auch zehn Minuten später waren es die Aachener selbst, die den VfL zur nächsten Torgelegenheit brachten. Ein Rückpass von Danilo Wiebe verrutschte über dessen Spann, sodass der Ball im hohen Bogen auf das Tor der Alemannia zuflog und dieses letztendlich nur knapp verpasste (17′). Ebenfalls über das Gehäuse der Schwarz-Gelben landete in der 21. Minute der Abschluss von Lars Kehl.

Insgesamt waren die Osnabrücker in der ersten Hälfte die aktivere Mannschaft und liefen den TSV im Aufbauspiel vermehrt hoch an. Eine Situation, die auch noch in der Halbzeit heiß diskutiert wurde, ereignete sich nach einer halben Stunde. Nach einer Flanke des Linksverteidigers Frederik Christensen kam der aufgerückte Patrick Kammerbauer im Strafraum zwar an den Ball, wurde aber auch deutlich am Fuß vom bereits gelbverwarnten Kapitän der Gäste, Jeremias Lorch, getroffen. Schiedsrichterin Fabienne Michel pfiff jedoch keinen Elfmeter, was auf dem Platz und den Rängen bei den Osnabrücker Anhängern für Unverständnis sorgte (30‘).

Kurz vor der Pause meldeten sich die Aachener schließlich auch bei Torwart Lukas Jonsson an. Den Abschluss von Matti Wagner konnte der Schwede jedoch souverän entschärfen (45+2). Damit endeten die ersten 45 Minuten, in denen die Lila-Weißen zwar zehn Torschüsse auf den Kasten von Olschowsky brachten, aber keiner davon erfolgreich war.

Nach der Pause kamen die Gäste deutlich aktiver zurück auf das Feld und dominierten das Spielgeschehen in den ersten 15 Minuten. Torwart Jonsson wurde von den Kaiserstädtern aber nur selten gefordert. So setzte Marc Richter seinen Abschluss in der 48. Minute deutlich links neben das Tor und auch der Versuch von Danilo Wiebe konnte der Schwede zwei Minuten später problemlos aufnehmen (50′).

Anschließend kamen die Osnabrücker wieder besser ins Spiel und wurden vor allem durch Standardsituationen gefährlich vor dem Tor der Alemannia. So setzte Kapitän Jannik Müller nach einer Ecke von Christensen einen Kopfball knapp über das Tor (70′). Ein Schuss von Patrick Kammerbauer aus dem rechten Halbraum konnte Olschowsky wenig später stark zur Ecke abwehren (76′). Der folgende Eckball führte im zweiten Versuch erneut zu Gefahr, als Lars Kehl punktgenau auf den Kopf von Müller flankte. Dieser konnte den Ball aber wiederum nur über und nicht auf das Tor der Aachener bringen (76′). Die beste Osnabrücker Chance in der zweiten Halbzeit ereignete sich erneut nach einem Eckball von Christensen, der den am zweiten Pfosten völlig freistehenden Niklas Wiemann fand. Dessen Kopfball setzte der 25-Jährige allerdings ebenfalls per Aufsetzer über den Kasten der Aachener (82‘).

In der Schlussphase und sechsminütigen Nachspielzeit konnte dann keine der beiden Mannschaften mehr für Torgefahr sorgen, sodass am Ende eine umkämpfte Partie torlos zu Ende ging. Kapitän Jannik Müller haderte nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport vor allem über die Chancenverwertung bei den Standardsituationen: „Es fehlte einfach die Kaltschnäuzigkeit bei den Standards. Ich glaube, wir wussten teilweise nicht, wie frei wir wirklich waren, und waren dann zu hektisch. Wir hätten den Ball vielleicht einmal mehr kontrollieren sollen. Es ist ärgerlich, aber jetzt heißt es, das abzuhaken und sich auf nächste Woche zu konzentrieren.“

Und auch Trainer Timo Schultz zeigte sich bei Magenta Sport nicht zufrieden mit dem Ergebnis: „Wenn man kein Tor schießt, kann man auch nicht gewinnen. Das Positive ist sicherlich, dass wir aus dem Spiel eigentlich gar nichts zugelassen haben. Ich denke, wenn, dann wurde die Alemannia durch lange Einwürfe und Standards gefährlich. Wir selbst hatten eben diese drei, vier Chancen, mehr nicht und dann können wir uns auch nicht beschweren, wenn am Ende nur eine Null auf der Anzeigetafel steht.“

Besser machen kann es die Mannschaft von Timo Schultz dann schon in einer Woche, wenn man am Samstag (09. August) im Auswärtsspiel der Saison beim TSV 1860 München im Grünwalder Stadion antritt (Anpfiff: 14:00 Uhr).

 

Aufstellungen:

VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, Müller, Wiemann – P. Kammerbauer, Henning, Wagner (Jacobsen 74‘), Christensen (Schumacher 87‘), Kopacz (Ihorst 74‘), Kehl (Wiethaup 87‘) – Goguadze (Pröger 58‘)

TSV Alemannia Aachen:
Olschowsky – Lorch (da Silva Kiala 46‘), Yarbrough (Ademi 86‘), F. Meyer – Wagner (Winter 86‘), Gaudino, Wiebe, Strujic, Richter, Torsiello (Scepanik 61‘) – Wriedt