20. Spieltag

Auswärtsspiel
1. FC Nürnberg
17'
Uzun
1:0
51'
Uzun
2:1
2
:
2
VfL Osnabrück
43'
Engelhardt
1:1
90'
Wriedt
2:2
Sa. 03.02.2024 Anstoß: 13:00 Uhr

match-center

Am Samstag trifft der VfL im Max-Morlock-Stadion auf den 1. FC Nürnberg. Nach dem verpassten Sieg gegen den SC Paderborn möchten die Lila-Weißen am Samstag drei Punkte mit nach Osnabrück nehmen. Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Der 1. FCN steht nach dem 19. Spieltag auf dem neunten Rang der 2. Bundesliga. Mit 27 erspielten Punkten befindet man sich genau zwischen den beiden Relegationsplätzen. Ein positives Torverhältnis können die Clubberer allerdings nicht vorweisen (-9). Schuld daran ist vor allem die Defensive, welche stark schwankende Leistungen zeigt. Am vergangenen Wochenende verlor man 0:3 gegen Hannover 96, davor gewann der Club mit 3:0 gegen Hansa Rostock. Zudem hatten hohe Niederlagen gegen Karlsruhe und Fortuna Düsseldorf große Auswirkungen auf die Torbilanz. Auch kurios: In den letzten sechs Spielen des 1. FCN ging mindestens eins der beiden Teams ohne Treffer aus dem Spiel.

Großer Unterschiedsspieler bei den Nürnbergern ist Can Uzun. Der erst 18-jährige Offensivspieler besitzt laut transfermarkt.de einen Marktwert von 8 Millionen Euro und ist somit der wertvollste Spieler der 2. Bundesliga. Schon acht Mal netzte der türkische Juniorennationalspieler in dieser Saison ein. Dabei ist er vielseitig einsetzbar und besetzt mal die Mittelstürmer-Position und mal die Zehner-Rolle. Mit Nathaniel Brown besitzen die Franken einen weiteren talentierten Spieler. Der 20-jährige Linksverteidiger gab im letzten Jahr sein Debüt für die U21-Nationalmannschaft Deutschlands und ist in dieser Spielzeit bereits für zwei Vorlagen verantwortlich.

Der VfL hat nach dem Unentschieden gegen den SC Paderborn sein Punktekonto auf zehn erhöht. Trotz einer offensiv zu harmlosen Leistung stand am Ende als positiver Punkt hinten wieder die Null. Nach dem Spiel gegen Hertha kam dies erst das zweite Mal in dieser Spielzeit vor. Seit der Amtsübernahme von Uwe Koschinat hat der VfL in nur einem Spiel mehr als zwei Gegentore hinnehmen müssen. Dies war direkt in der ersten Partie gegen Schalke 04. Seitdem hat das Team die defensiven Veränderungen immer besser übernehmen können und ist nun seit vier Spielen ohne Gegentor aus dem Spiel heraus (bei drei Gegentreffern nach Standards).

Bilanz

Der VfL hat eine durchwachsende Bilanz gegen den Club vorzuweisen. In 15 Spielen gelangen den Lila-Weißen nur zwei Siege und zwei Unentschieden. Elfmal ging der 1. FCN mit drei Punkten nach Hause. Zudem konnte man keinen einzigen Sieg in der Ferne holen. Das letzte Spiel, in dem der VfL drei Punkte mitnahm, war in der Saison 2000/01 am 29. Spieltag. Seitdem ist man neun Partien in Folge sieglos. In der Hinrunde siegte der Club mit 3:2 an der Bremer Brücke.

Das Personal

Lars Kehl hat sich im Karlsruhe-Spiel einen Mittelfußbruch zugezogen, die Operation verlief gut. Florian Kleinhansl, der zu Wochenbeginn aufgrund einer kleinen Erkältung nicht trainieren konnte, ist wieder komplett gesund und einsatzbereit. Auch Neuverpflichtung Thomas Goiginger ist mit von der Partie.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat zum kommenden Gegner: „Es ist eine Truppe, die sehr wechselhaft in die Rückrunde gestartet ist und das vielleicht auch sinnbildlich für die ganze Saison ist.  Es gab einige Rückschläge mit den hohen Niederlagen gegen Hannover und Düsseldorf. Auf der anderen Seite zeigt die Mannschaft natürlich einen unheimlich erfrischenden, schnellen Fußball. Wahnsinnig viele Talente spielen sich in den Vordergrund und in die Notizbücher absoluter Topklubs. Insofern sieht man, dass ganz viel Potenzial vorhanden ist.

Uwe Koschinat zum Neuzugang Thomas Goiginger: „Thomas Goiginger ist für uns relativ spät in den Blickpunkt gekommen, aber wir waren schon sehr schnell überzeugt von diesem Transfer. Alle Informationen, die ich bekommen habe aus Österreich, sagten, dass wir den Spieler holen müssen. Der Spieler ist kein typischer Akademie-Spieler, er hat sich sehr hart nach oben gekämpft und besitzt viel Mentalität und Leidenschaft. Er steht für hohe Scoring-Werte und ist mit dem Verein LASK permanent gewachsen. Aufgrund der Änderung der Philosophie innerhalb des Vereins ist er auf den Markt gekommen und wir haben dementsprechend zugegriffen“.

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.

1. FC Nürnberg
Spielaufstellung
1
Carl Klaus
 TW
6
Florian Flick
11
Kanji Okunuki
14
Benjamin Goller
15
Iván Márquez
17
Jens Castrop
20
Sebastian Andersson
27
Nathaniel Brown
28
Jan Gyamerah
38
Jannes Horn
42
Can Uzun
 
Ersatzbank
26
Christian Mathenia
 ETW
3
Ahmet Gürleyen
5
Johannes Geis
8
Taylan Duman
13
Erik Wekesser
19
Florian Hübner
36
Lukas Schleimer
43
Jannik Hofmann
46
Julian Kania
VfL Osnabrück
Spielaufstellung
22
Philipp Kühn
 TW
2
Athanasios Androutsos
3
Florian Kleinhansl
4
Maxwell Gyamfi
7
Noel Niemann
9
Erik Engelhardt
13
Lukas Kunze
14
Oumar Diakhité
17
Christian Conteh
26
Dave Gnaase
27
Mickaël Cuisance
 
Ersatzbank
1
Lennart Grill
 ETW
5
Bashkim Ajdini
6
Maximilian Thalhammer
8
Robert Tesche
10
Kwasi Wriedt
21
Lex-Tyger Lobinger
25
Niklas Wiemann
32
Jannes Wulff
37
Thomas Goiginger

Trotz eines frühen Gegentreffers ließ sich der VfL nicht beirren und erkämpfte sich einen mehr als verdienten Punkt im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg. Otschi Wriedt traf in der Nachspielzeit zum 2:2. Der Spielbericht.

VfL-Trainer Uwe Koschinat entschied sich vor dem Spiel dazu, die Startaufstellung im Vergleich zur Vorwoche nicht zu ändern. Dafür schaffte es der am Donnerstag verpflichtete Thomas Goiginger direkt in den Spieltagskader, er sollte im Laufe des Spiels sein Debüt für den VfL geben.

Zu Beginn der Partie tasteten sich beide Mannschaften ein paar Minuten ab. Chancen auf beiden Seiten wurden zuerst nicht genutzt, Nürnberg durfte schließlich als erstes jubeln. Can Uzun nahm den Ball im Mittelfeld auf und nutzte den Platz, um bis zum Sechzehner durchzumarschieren. Dort zog er humorlos und ohne von einem Osnabrücker daran gehindert zu werden aufs Tor und traf ins linke Eck. Die frühe Führung für die Hausherren (18.).

In der Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem beide Mannschaften vordergründig darauf bedacht waren, das eigene Tor zu sichern, weniger das des Gegners ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auf Osnabrücker Seite hatten Erik Engelhardt und Chris Conteh durchaus gefährliche Aktionen, die bis kurz vor der Pause aber nicht zwingend genug für den Ausgleich waren.

In der 43. Minute machten es beide besser. Athanasios Androutsos leitete mit einem Steckpass auf Chris Conteh ein, welcher bis zum Strafraum durchlief und dann auf den freistehenden Erik Engelhardt querpasste. Osnabrücks Stoßstürmer musste zum Ausgleich nur noch einschieben. Kurz darauf ertönte der Pausenpfiff.

Zur zweiten Hälfte gab es keine personellen Wechsel, dennoch tauchten die Lila-Weißen furios aus der Kabine auf. Die ersten Minuten fand das Spiel nur in der Hälfte des FCN statt. Un mitten in diese Drangphase musste der VfL den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Nach einer Befreiungsaktion kombinierten sich die in Rot-Schwarz gekleideten Gastgeber in den Strafraum der Lila-Weißen und fanden dort wieder Can Uzun, der den Ball an Kühn vorbei ins Tor schlenzte (52.). Der zweite sehenswerter Treffer des Ausnahmetalents aus dem Nürnberger Nachwuchsleistungszentrums und Beleg dafür, warum so viele Top-Klubs an einer Verpflichtung des 18-Jährigen offensichtlich Interesse zeigen.

Das Team von Uwe Koschinat ließ sich von diesem erneuten Rückstand nicht beeindrucken. Munter ging es weiter in Richtung Nürnberger Kasten. Die Chancen häuften sich. Nach einer Flanke von Michael Cuisance tauchte Lukas Kunze frei vor Keeper Carl Klaus auf, doch dieser parierte bärenstark. Wenige Minuten später setzte sich der VfL im Strafraum fest und der Ball rollte zu Jannes Wullf, welcher sich ein Herz nahm und den Ball aus dem Rückraum 16 Meter zentral vor dem Tor knallhart gegen die Latte wuchtete.

Der Ausgleich war längst überfällig. Das merkten auch die FCN-Profis, die nun deutlich mehr Zeit beim Ausführen von Standards brauchten oder auch mehrfache Behandlungspausen nutzten, um Zeit von der Uhr zu nehmen. So war der Spielfluss für rund 15 Minuten deutlich gestört, doch der VfL ließ sich nicht beirren. Kurz vor der Ende der offiziellen Spielzeit setzte Koschinat alles auf eine Karte: Mit Tyger Lobinger und Otschi Wriedt wechselte er zwei weitere Stürmer ein. Und nur wenige Augenblicke später sollten diese Maßnahmen von Erfolg gekrönt werden. Einen gefährlichen Schuss Lobinger konnte FCN-Keeper Klaus nicht festhalten, Wriedt war zur Stelle und hämmert den Ball zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Es war eine wilde Schlussphase, in der Conteh nochmal auf der eigenen Torlinie rettete. Nach berechtigten acht Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Nicolas Winter die Partie ab.

Tore: 0:1 Uzun (18.), 1:1 Engelhardt (43.), 1:2 Uzun (52.), 2:2 Wriedt (90+4)

Aufstellung: Kühn – Kleinhansl (Wiemann, 88.), Gyamfi, Diakhite, Androutsos (Lobinger, 88.) – Kunze (Wulff, 66.), Cuisance, Gnaase (Wriedt, 88.) – Niemann (Goiginger, 66.), Engelhardt, Conteh