23. Spieltag

Heimspiel
VfL Osnabrück
61'
Engelhardt
1:0
1
:
0
Hannover 96
Sa. 24.02.2024 Anstoß: 13:00 Uhr

match-center

Nach der Niederlage gegen die SV Elversberg trifft der VfL am Samstag auf Hannover 96 (Anpfiff: 13:00 Uhr). Die Partie gegen die Gäste aus der Landeshauptstadt bietet die Möglichkeit, die Hinrunden-Klatsche vergessen zu machen. Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Hannover 96 steht nach dem 22. Spieltag auf dem vierten Platz der 2. Bundesliga und befindet sich mitten im Aufstiegskampf. Wettbewerbsübergreifend ist der Klub aus der Landeshauptstadt nun seit fünf Spielen ungeschlagen, zudem konnten „die Roten“ ihre vergangenen vier Partien gewinnen. Dabei besiegte man zuletzt die SpVgg Greuther Fürth und den Hamburger SV, zwei direkte Konkurrenten um den Aufstieg in die Bundesliga. Besonders gefährlich zeigen sich die Hannoveraner in dieser Spielzeit in der Offensive. Der Klub aus der Landeshauptstadt erzielte bislang 43 Tore bei nur 293 Torschüssen, was hocheffizient ist. Zum Vergleich: Der VfL feuerte 284 Schüsse ab, doch traf nur 19-mal. Grund dafür sind unter anderem die vielen zugesprochenen Strafstöße. Bereits acht Elfmeter durfte Hannover ausüben. Cedric Teuchert ist hierbei Top-Torschütze seines Vereins mit neun Toren, wovon sechs vom Elfmeterpunkt stammten. Doch auch Havard Nielsen (sieben Tore) und Nicolò Tresoldi (sechs Tore) befinden sich momentan in Trefferlaune.

Zum zweiten Mal musste die Mannschaft unter der Leitung von Uwe Koschinat am Wochenende drei Gegentreffer hinnehmen. Die defensive Stabilität, die in der Rückrunde zurückgekehrt war, ging zumindest für 15 unkonzentrierte Minuten verloren. Umso wichtiger wird es am Samstag sein, konzentriert gegen eine konterstarke Mannschaft zu agieren. Bereits in der Hinrunde mussten die Lila-Weißen die schmerzhafte Erfahrung in der Heinz von Heide- Arena machen. Der VfL wird wie gewohnt viele Zweikämpfe gewinnen müssen, um 96 in Schach zu halten. Dies wird nicht einfach, denn Hannover ist in der Statistik der gewonnen Zweikämpfe auf dem zweiten Rang der Liga. Der VfL thront dabei auf dem ersten Platz. Auffällig ist, dass beide Mannschaften auf einen Kern aus erfahrenen und jungen Spielern bauen. Den Altersdurchschnitt von 26,5 Jahren beim VfL unterbietet Hannover um 0,6 Jahre. Aus 25 Kaderspielern haben nur fünf Hannoveraner Akteure das 30. Lebensjahr erreicht. Beim VfL sind es sieben.

Bilanz

74 Pflichtspielduelle lieferten sich die Hannoveraner und Osnabrücker. Dabei gingen „die Roten“ 33-mal als Sieger vom Platz. Der VfL behielt in 27 Partien die Oberhand. Dazu trennten sich die beiden Mannschaften in 14 Spielen mit einem Unentschieden. Das erste ausgetragene Duell der beiden Niedersächsischen Traditionsklubs gewannen die Lila-Weißen im Jahr 1947 durch ein 5:1 an der Bremer Brücke. Seit dem Kantersieg konnte der VfL in keinem weiteren Spiel gegen Hannover 96 fünf Tore erzielen. Der letzte VfL-Sieg gegen die Mannschaft aus der Landeshauptstadt ist bereits vier Jahre her. Am 2. Spieltag der Saison 20/21 bezwangen die Lila-Weißen die 96er mit 1:0.

Das Personal

Lars Kehl, der sich in der Reha befindet, fällt für die Partie aus. Ansonsten kann Uwe Koschinat auf den gesamten Kader zurückgreifen.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat über den kommenden Gegner: „Hannover verfügt prinzipiell über eine ganz hohe Zahl an herausragenden Individualisten. Dazu gehört nicht nur Marcel Halstenberg, der letztes Jahr noch bei einem Top-Bundesligisten Stammspieler war. Sie haben mit Köhn einen ganz wichtigen Spieler verloren, aber das hat man in den letzten beiden Spielen überhaupt nicht gemerkt. Das waren zwei spektakuläre Siege in Hamburg und gegen Fürth. Das Jahr 2024 gehört komplett Hannover 96“.

Uwe Koschinat über die Aufstellung: „Ich wollte nach der Vorbereitung eine gewisse Stabilität in die Mannschaft bringen. Ich habe festgestellt, dass diese Ausgangssituation eines 4-3-3 der Mannschaft sehr gutgetan hat. Es ging am Ende darum wer sich auf seiner Position durchsetzt und dann muss man ehrlicherweise sagen, dass viele Spieler über einen wirklich guten Zeitraum stetig ihre Leistung abgerufen haben. Ein Spiel wie das in Elversberg ist immer ein Faktor, wo du dir als Trainer Gedanken machst, ob du auf der ein oder anderen Position tauschen musst. Auf der anderen Seite fände ich es auch fehlerhaft, ein einmaliges Versagen immer direkt in der Konsequenz zu nutzen, um alles neu zu durchdenken.“

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.

VfL Osnabrück
Spielaufstellung
22
Philipp Kühn
 TW
3
Florian Kleinhansl
4
Maxwell Gyamfi
5
Bashkim Ajdini
7
Noel Niemann
9
Erik Engelhardt
13
Lukas Kunze
14
Oumar Diakhité
26
Dave Gnaase
27
Mickaël Cuisance
32
Jannes Wulff
 
Ersatzbank
1
Lennart Grill
 ETW
8
Robert Tesche
10
Kwasi Wriedt
11
Charalambos Makridis
17
Christian Conteh
21
Lex-Tyger Lobinger
25
Niklas Wiemann
33
Timo Beermann
37
Thomas Goiginger
Hannover 96
Spielaufstellung
1
Ron-Robert Zieler
 TW
4
Bright Arrey-Mbi
5
Phil Neumann
6
Fabian Kunze
8
Enzo Leopold
9
Nicolo Tresoldi
10
Sebastian Ernst
11
Louis Schaub
16
Håvard Nielsen
20
Jannik Dehm
23
Marcel Halstenberg
 
Ersatzbank
30
Leo Weinkauf
 ETW
13
Max Christiansen
24
António Fóti
25
Lars Gindorf
29
Kolja Oudenne
32
Andreas Voglsammer
34
Yannik Lührs
36
Cedric Teuchert

Gegen die seit fünf Spielen ungeschlagenen Hannoveraner erkämpfte sich der VfL Osnabrück am Samstagmittag mit viel Leidenschaft drei verdiente Punkte. Den entscheidenden Treffer erzielte Erik Engelhardt nach Vorlage von Robert Tesche. Der Spielbericht.

Chefcoach Uwe Koschinat nahm vor der Partie drei Wechsel in der Startaufstellung vor. Noel Niemann, Bashkim Ajdini und Jannes Wulff durften von Beginn an aufs Feld. Dafür nahmen Chris Conteh und Thomas Goiginger auf der Bank Platz. Athanasios Androuts verpasste die Partie aufgrund eines grippalen Infekts.

Zu Beginn des Spiels nahmen die Gäste die Zügel in die Hände und pressten auf das Tor von Philipp Kühn. Der VfL wurde mit der Zeit immer ruhiger und konnte nach einer durchwachsenen Anfangsphase mehr und mehr mit in die Partie eingreifen. Insbesondere Erik Engelhardt machte Druck auf den Kasten von Weltmeister Ron-Robert Zieler. Zwei Schüsse des Stürmers waren allerdings zu harmlos für den erfahrenen Keeper. In der Folge verschanzten sich die Gäste in der eigenen Hälfte und überließen den Lila-Weißen das Spiel. Dennoch hatte auch die 96er eine Gelegenheit zur Führung. Nach einer Flanke stieg Nicolo Tresoldi unbedrängt zum Kopfball hoch, setzte diesen allerdings neben das Tor.

Diese Gelegenheit schüchterte die VfL-Spieler nicht ein. In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit dominierten die Lila-Weißen die Partie. Zwingende Chancen konnten allerdings nicht kreiert werden. Dabei sah Lukas Kunze in seinem 100. Pflichtspiel für den VfL die gelbe Karte und musste nach einem weiteren harten Einsteigen kurz vor der Pause taktisch bedingt durch Robert Tesche ersetzt werden. Mit einem 0:0 gingen beide Mannschaften in ihre Kabinen.

Zur zweiten Hälfte gab es keine personellen Wechsel durch Cheftrainer Koschinat. Die Hannoveraner kamen mit deutlich mehr Elan zurück und erspielten sich weitaus mehr gefährlichere Chancen als noch in den ersten 45 Minuten. Zuerst verpasste Havard Nielsen nach zwei Chancen innerhalb weniger Sekunden den Führungstreffer, wenige Minuten später klärten die Lila-Weißen zweimal die Kugel auf der eigenen Torlinie. Aus der Drangphase der Gäste kam der VfL unbeschadet davon. Eine Ecke zugunsten der Osnabrücker ermöglichte schließlich den lang ersehnten Treffer an der Bremer Brücke. Einen Kopfball von Maxwell Gyamfi klärte Zieler mit einem starken Reflex, doch der eingewechselte Robert Tesche flankte den Ball per Volleyabnahme zurück in den Fünfer, wo Erik Engelhardt in Stürmer-Manier die Kugel ins Tor einnickte (61.).

Kurz nach dem Treffer hatte Chris Conteh die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nach einem Tanz von Michael Cuisance an der äußeren Strafraumkante brachte er den Ball hoch in die Mitte, wo der eingewechselte Flügelspieler zum Kopfball ansetzte. Dieser war zu mittig angesetzt und machte Ron-Robert Zieler keine Probleme. Aus diesen Möglichkeiten heraus entwickelte sich das Spiel zu einer Mittelfeld-Schlacht. Insbesondere in den letzten Spielminuten überließ der VfL den „Roten“ das Spiel und den Ballbesitz. Die Hannoveraner konnten damit nichts anfangen, auch weil immer wieder ein Osnabrücker Fuß zwischen den Pässen stand und diese abfing. Auch die Nachspielzeit von fünf Minuten überstand der VfL unbeschadet. Ein letzter Freistoß ging am Tor vorbei, kurz darauf ertönte der Schlusspfiff und ein großer Jubelschrei an der Bremer Brücke. Der VfL holte mit einem 1:0-Erfolg gegen Hannover 96 den zweiten Dreier der Saison.

Tore: 1:0 Engelhardt (61.)

Aufstellung: Kühn – Kleinhansl, Diakhite, Gyamfi, Ajdini (Wiemann, 89.) – Kunze (Tesche, 45+2.), Gnaase, Cuisance – Niemann (Conteh, 63.), Engelhardt (Lobinger, 89.), Wulff (Makridis, 63.)