Erstmals seit 1993, insgesamt aber bereits zum 19. Mal treffen sich Eintracht Braunschweig und der VfL Osnabrück in der 2. Bundesliga (13. Dezember, 13.30 Uhr). Kein einziges dieser Duelle endete torlos und auch am Sonntag dürften beide Konkurrenten nicht auf ein 0:0 hinauswollen.

Die Braunschweiger starten mit viel Selbstbewusstsein in die Neuauflage des Derbys, denn nachdem sie in Sandhausen (2:2), gegen Karlsruhe (1:3) und in Darmstadt (0:4) nur ein mageres Püntkchen sammeln konnten, gelang ihnen am vergangenen Samstag ein eminent wichtiger Heimsieg gegen den FC St. Pauli (2:1).

Der Trainer dreht Steine um

Nach dem deftigen 0:4 am Böllenfalltor war Daniel Meyer entsprechend verärgert und zog neben spielerischen und taktischen auch personelle Veränderungen in Erwägung. „Es gibt keinen Stein, den wir im Moment nicht umdrehen. Wir beschäftigen uns mit allen Themen“, gab der Cheftrainer zu Protokoll. Im Ergebnis musste Keeper Felix Dornebusch seinen Platz zwischen den Pfosten für den acht Jahre älteren Jasmin Fejzic räumen, der bei seinem 141. Zweitligaeinsatz einige sehenswerte Paraden zeigte. Für die Mittelfeldakteure Schwenk und Schultz rückten Schlüter und Kobylanski in die erste Elf.
Der frühe Führungstor der Kiezkicker nach nur 76 Sekunden durchkreuzte sicher einige von Meyers Planungen. Sein Team überzeugte dennoch durch viel Kampf und Leidenschaft und gewann am Ende knapp aber verdient.

Gute Nehmerqualitäten, Probleme in der Defensive

Drei Siege stehen bislang auf dem Konto des Aufsteigers, in allen Fällen lag die Eintracht während der Partie zurück. Doch weder Bochum, noch Nürnberg, noch St. Pauli konnten ihren Vorsprung über die Zeit retten.
Dabei haben die Braunschweiger (22 Gegentore) die anfälligste Defensive der Liga nach den Würzburger Kickers (24). Nur im Heimspiel gegen Holstein Kiel rollte kein Ball über die eigene Torlinie.

Taktisches

Daniel Meyer mag die Unberechenbarkeit und so lässt sich aus den bisherigen taktischen Ausrichtungen seines Teams nicht vorhersagen, ob er am Sonntag ein 4-2-3-1-, 3-5-2-, 4-3-3-System oder noch eine andere Variante bevorzugen wird. Mit Dominik Wydra, Yassin Ben Balla, Fabio Kaufmann und Jannis Nikolaou waren nur vier Akteure an allen zehn Spieltagen mit von der Partie.

Lila-Weiß gegen Blau-Gelb

In der 2. Liga gab es überhaupt kein 0:0 in diesem Niedersachsenderby und auch in anderen Ligen muss man fast 20 Jahren zurückgehen, um ein torloses Duell zwischen Osnabrück und Braunschweig zu finden.
Von den bisher 18 Begegnungen im Fußball-Unterhaus gewann der VfL sechs und die Eintracht acht. Vier Derbys fanden keinen Sieger.

Spieltag: 13.12.2020, 13.30 Uhr, Eintracht Stadion
Spieltags-Hashtag: #EBSOSN
Gegner-Homepage: www.eintracht.com

Text: Thorsten Stegemann

Bild (Braunschweigs Martin Kobylanski): osnapix