Seit dem 15. Juli sind in Niedersachsen die langen Sommerferien angebrochen. Im Gespräch mit vfl.de erklärt Alexander Ukrow, Leiter Nachwuchsfussball beim VfL Osnabrück, wie es an der Illoshöhe nach den Ferien weitergehen kann.

Das Nachwuchsleistungszentrum plant die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs für den 3. August. Dann starten die Jahrgänge U14, U15, U16, U17 und U19 in die Vorbereitung auf die neue Spielzeit. Gerade für die U19, die in der Saison 20/21 mit Cheftrainer Florian Fulland nach ihrem Aufstieg erneut in der U19 Bundesliga an den Start geht, ist eine Rückkehr zur Normalität im Trainingsbetrieb besonders wichtig.

Am 17. August starten dann auch die Jahrgänge U11, U12 und U13 wieder in den Trainingsbetrieb.

„Die Corona-Pandemie ist für uns auch weiterhin eine riesige Herausforderung“, stellt Ukrow gleich zu Beginn des Gesprächs fest. „Ab dem 13. März haben wir die Trainings bei uns gestoppt, die Mitarbeiter haben sich hauptsächlich im Homeoffice befunden. Um die Spieler weiter fit und die Motivation hoch zu halten, war die Kreativität der Trainer gefragt. Es wurden Athletikpläne ausgearbeitet, Videochallenges für die einzelnen Spieler und ‚Konferenz-Trainings‘ für die Gruppen wurden erstellt“, berichtet Ukrow nicht ohne Stolz über die gemeisterten Herausforderungen.
Über eine allgemeine Pause sei nie nachgedacht worden, die Trainer hatten ihre Teams immer im Blick. Jede schrittweise Lockerung der Behörden sei geduldig abgewartet worden, stets mit der Überlegung, wie möglichst viel Fußball unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln angeboten werden kann

Zunächst fand im ersten Step ein wöchentliches Training statt, mit langsamen Ausbaustufen bis zu drei Mal die Woche. Der übliche Fahrdienst konnte aus Hygienegründen nicht angeboten werden, die Spieler organisierten ihre Fahrten zuletzt selbst, auch das Nutzen der Umkleidekabinen und das Duschen nach den Trainingseinheiten war an der Illoshöhe untersagt.

Ab August soll nach und nach, wenn möglich, wieder ein Trainingsbetrieb mit 3 – 4 Einheiten pro Woche organisiert werden. „Wir stecken gerade mitten in der Ausarbeitung eines finalen Hygienekonzeptes dazu. Dabei prüfen wir verschiedene Anpassungen in puncto Trainingsstart. Können Spieler, die von weiter her nach Osnabrück reisen, vielleicht doch in den Kabinen duschen, welcher Anzahl Spieler können wir die Kabinen öffnen, kann es Trainingstage in den Ferien geben? Das sind für uns, auch logistisch, hohe Herausforderungen“, so Ukrow gegenüber vfl.de.

Es wird auf jeden Fall eine „neue Normalität“ sein, die die Spieler ab August erwartet. „Wir sind hier zeitlich und platztechnisch nun einmal relativ beengt. Da ist Kreativität gefragt und ich bin sehr stolz auf meine Kollegen, dass wir die Hürden, die vor uns lagen und noch liegen, bisher so gut gemeistert haben“, berichtet Ukrow.

Nun steht in den nächsten Tagen und Wochen ein großer Organisationsaufwand für das gesamte Kollegium des Nachwuchsleistungszentrums an. Es soll möglichst viel Fußball angeboten werden, die strikte Einhaltung der Hygieneregeln sei dabei allerdings unerlässlich.

Zum Abschluss des Gesprächs blickt Alexander Ukrow noch voraus: „Eines steht über allem: Wir wollen unsere Jungs auf keinen Fall einem gesundheitlichen Risiko aussetzen. Die leichten Lockerungen sind aber auch für die Motivation extrem wichtig, denn wir alle leben von Zielen. Das ganz große Ziel sind natürlich Ligaspiele unter echten Wettkampfbedingungen. Was uns nun noch fehlt, ist ein fester Termin, wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Das ist ein kleiner Wermutstropfen aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch in dieser Frage bald vorankommen!“

Text: René Kemna
Bild: NLZ