Der VfL Osnabrück hat dem Bundesliga-Spitzenteam RB Leipzig in einem packenden Pokalspiel alles abverlangt, am Ende aber unglücklich mit 2:3 verloren. Die Niederlage tat der Stimmung an der Bremer Brücke keinen Abbruch, sie war und blieb überragend!

Die Ausgangslage

„Auf dem Papier haben wir gegen Leipzig keine Chance, aber die wollen wir nutzen“, sagte VfL-Trainer Daniel Thioune vor der Partie. „Sie haben mehr Qualität als wir, aber wir wollen die Grenzen in diesem einen Spiel verwischen.“ Das ist den Osnabrückern zweifelsfrei gelungen.

Das Spiel

Fußball und Konjunktiv passen einfach nicht zusammen. Insofern verbieten sich Fragen danach, was gewesen wäre, wenn das 1:3 nicht so schnell fällt, wenn Marc Heider früher den Anschluss erzielt oder die Nachspielzeit noch ein paar Minuten länger betragen hätte. Dennoch: Der VfL hätte den Champions-League-Teilnehmer und Vorjahresfinalisten um Haaresbreite in die Verlängerung gezwungen.

Der Schock nach dem frühen Gegentor (Sabitzer, 7.) hielt nur schlappe 2 Minuten, dann hatte Etienne Amenyido für VfL nach einer Flanke des frisch gebackenen Zweifachvaters David Blacha ausgeglichen. Leipzig ging erneut in Führung (29.) und baute diese sogar innerhalb von 2 Minuten aus. Erst nutze Klostermann und dann erneut Sabitzer einen abgeprallten Ball im Nachschuss, nachdem Nils Körber im Osnabrücker zunächst abwehren konnte.

Getragen von 14.625 Zuschauern an der Bremer Brücke entwickelte sich die Partie mehr und mehr zu einem echten Pokalfight und der VfL bekam sogar Übergewicht. Marc Heider hatte die Chance auf den Anschluss nach einem Sololauf, den besorgte letztlich Marcos Alvarez per Handelfmeter (73.). Die Lila-Weißen drückten, sie kratzten und bissen – doch es reichte am Ende nicht mehr zum dritten Tor.

Fazit

Dass die enttäuschten Spieler nach Schlusspfiff trotz Niederlage mit stehenden Ovationen vom Publikum gefeiert wurden, ist der beste Beleg dafür, dass sie ein unglaubliches DFB-Pokalspiel gegen einen der spielstärksten deutschen Mannschaften abgeliefert haben. Viele positive Ableitungen kann der VfL mitnehmen für den weiteren Verlauf der 2. Bundesliga, auf den sich die Lila-Weißen nach dem bitteren Pokals-Aus nun voll und ganz konzentrieren können.

Das nächste Spiel

Am Montag, den 19. August findet der nächste Brückentag in Liga 2 statt. Um 20.30 Uhr ist der SV Darmstadt zu Gast an der Bremer Brücke, die gefüllt und stimmungsvoll wie heute wieder einmal Kräfte freisetzen kann.

Statistik

Aufstellung VfL: Körber – Gugganig (85. Friesenbichler), Heyer, Konrad (70. Alvarez) – Agu, Blacha, Taffertshofer, Wolze – Amenyido (Girth), Ouahim – Heider (inkl. Wechsel in Klammern)

Aufstellung Leipzig: Mvogo, Mukiele, Konaté, Orban, Klostermann, Demme, Laimer (70. Saracchi), Nkunku (55. Haidara), Sabitzer, Poulsen, Werner (84. Cunha)

Tore: 0:1 Sabitzer (07.), 1:1 Amenyido (9.), 1:2 Klostermann (29.), 1:3 Sabitzer (31.), 2:3 Alvarez(74.)

Gelbe Karten VfL: Taffertshofer

Gelbe Karten Leipzig: Konaté

Schiedsrichter: Tobias Stieler

Zuschauer: 14.625 (davon ca. 950 aus Leipzig)