Am Samstagnachmittag siegte der VfL Osnabrück im „Do or die“-Spiel beim Tabellenletzten Würzburger Kickers mit 3:1. Ein Sieg, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt für die Lila-Weißen am Leben erhält.

Das Spiel wogte lange hin- und her, der VfL hatte durch den Kopfballtreffer von Christian Santos nach einer Ecke von Sebastian Kerk die Führung hergestellt, die allerdings nur fünfzehn Minuten Bestand hatte. Ronstadt hatte per direktem Freistoßtreffer den Ausgleich hergestellt.

Wieder eine knappe Viertelstunde später fassten sich die Osnabrücker aber ein Herz und erhöhten in der 80. durch Taffertshofer bzw. 85. Minute durch Reis auf 3:1.

Den Torschützen zum 2:1 muss man dabei herausheben: Nach der Ecke von Kerk köpft erst Beermann zwei Mal aufs Tor und dann ist es tatsächlich der „Sheriff“ Uli Taffertshofer, der in seinem 97. Spiel (!) im Osnabrücker Trikot seinen unfassbar wichtigen Premierentreffer feierte!

„Liebe Fans, endlich habe ich mein erstes Pflichtspieltor für den VfL gemacht! Ihr wisst, was ohne Corona jetzt in Osnabrück los gewesen wäre! Feiert trotzdem, trinkt einen auf mich und uns und wir geben die nächsten zwei Spiele nochmal richtig Gas, damit wir das noch packen und ihr nächstes Jahr wieder Zweitligafußball sehen könnt! Es war heute nur ein erster Schritt, zwei Spiele haben wir noch, da müssen wir nochmal alles rausfeuern, damit wir das Spiel von heute vergolden!“

In Würzburg wird es in der nächsten Saison in der 3. Liga weitergehen. Die 1:3 Niederlage gegen den VfL und das gleichzeitige 2:2 von Eintracht Braunschweig bei Fortuna Düsseldorf bedeutete für die Kickers den Abstieg aus der 2. Bundesliga.

Auch die Spieldaten geben wider, dass der VfL zu Recht am Dallenberg gewonnen hat: 108,83 km Laufleistung für den VfL, 106,73 km für die Kickers. 18 zu 10 Torschüsse, 6 zu 4 Ecken bei einer ausgeglichenen Zweikampfquote. Ein Spiel auf Messers Schneide, psychologisch möglicherweise unschätzbar wichtig. Aber das werden die nächsten zwei Wochen zeigen…

Sebastian Kerk brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Wenn wir unsere Aufgaben erledigen, sind die Chancen gut, dass wir den Klassenerhalt noch packen! Mit den Würzburgern fühle ich mit, ich habe mit Nürnberg den Bundesligaabstieg miterlebt. Ich weiß, wie schmerzhaft das ist!“

Weiter geht es für den VfL Osnabrück am kommenden Sonntag, wenn um 15.30 Uhr der Hamburger SV an der Bremer Brücke gastiert. Endlich ein Heimsieg, das ist das Ziel und die einzige Devise für die nächsten Tage!

Text: René Kemna
Bild: osnapix