Mit seinem späten Treffer in der 83. Minute hat Ba-Muaka Simakala den Lila-Weißen beim SV Wehen Wiesbaden einen Punkt beschert, der lange Zeit außer Reichweite schien. Die Gastgeber hatten über 90 Minuten viele gute Möglichkeiten, der VfL bewieß jedoch Moral und nimmt einen Punkt mit auf die Heimreise.

Nach dem Wechsel von Daniel Scherning zu Arminia Bielefeld startete der VfL, bei dem heute Tim Danneberg und Danilo de Souza als Verantwortliche an der Seitenlinie standen, gut in die Partie in der BRITA-Arena. Während die Gastgeber insbesondere über die rechte Seite mit dem flinken Goppel und Kapitän gefährlich wurden, startete der VfL im 4-3-3-System aus einer kompakten Defensive und hatte nach einer Viertelstunde durch Simakla seine erste gute Möglichkeit. Zunächst zwang er mit einem beherzten Dribbling Carstens zu einem Foul, seinen anschließenden Freistoß aus 23 Metern parierte Lyska stark.

Die Trinkpause Mitte des ersten Durchgangs nutzten die Hausherren dann, um in der Folgezeit deutlich das Tempo zu erhöhen. Der VfL war zunehmend mit Defensivarbeit beschäftigt und hatte mit Philipp Kühn abermals einen sicheren Rückhalt in seinen Reihen. Mit einigen starken Paraden sicherte der Schlussmann seinem Team zur Pause das torlose Remis.

Personell unverändert starteten die Lila-Weißen in die zweite Halbzeit und mussten sofort den nächsten Nackenschlag hinnehem: Ein schnell ausgeführter Einwurf auf der linken Seite landete im Strafraum bei Froese, dessen Schuss aus 13 Metern unter der Latte einschlug (46.). Diesmal war auch Kühn machtlos. Für die Gäste ergab sich dennoch unmittelbar die Möglichkeit zum Ausgleich als Torhüter Lyska den Ball in die Füße von Heider spielte, im anschließenden Eins-gegen-Eins seinen Fehler aber sofort wieder ausbügeln konnte.

Der SVWW ließ in der Folge Ball und Gegner gut laufen, doch der VfL bewieß trotz aller Widrigkeiten Moral und glaubte an seine Chance. Und diese gab es in der 83. Minute: Mit einer wunderbaren Finte ließ Simakala die Wehener Abwehr ins Leere laufen, tauchte frei vor Lyska auf und beförderte den Ball mit dem linken Fuß in den Winkel.

Für den VfL bedeutet das 1:1 nach zwei Niederlagen in Folge und dem Abgang des Trainers unter der Woche einen Punkt der Moral, mit dem die Lila-Weißen an diesem Tag gewiss besser leben können als der SV Wehen Wiesbaden.


Text: Kai Schleibaum

Foto: osnapix