Das Nord-Duell gegen den VfB Oldenburg lässt die Fanszenen beider Vereine bereits vibrieren, eine komplett ausverkaufte Bremer Brücke ist realistisch. Für einige Oldenburger Spieler dürfte die Rückkehr nach Osnabrück aufgrund ihrer sportlichen Vergangenheit eine extra-Prise Emotion hervorrufen.

Kamer Krasniqi, Marcel Appiah, Pascal Richter und Nico Knystock haben – der eine mehr, der andere weniger – einen Teil ihrer Fußballvergangenheit in Osnabrück verbracht. Wir wollen einmal schauen, wie sich die Wege der Ex-Osnabrücker seitdem entwickelt haben.

Das meiste lila-weiße Blut fließt wohl in den Adern von Kamer Krasniqi. Als gebürtiger Schinkelaner durchlief er alle Jugendmannschaften des VfL und war Teil der Aufstiegsmannschaft von 2018/19. Am Tag der Meisterpokal-Übergabe flossen viele Tränen, war doch klar, dass er den VfL verlassen würde. Sportlich trat er einen Schritt zurück und wechselte einige Kilometer weiter nördlich zum BSV Rehden, wo er zunächst eine Halbserie lang gemeinsam mit VfL-Legende Addy-Waku Menga die Fußballschuhe schnürte. Im Winter 2020 verliehen ihn die „Schwarz-Weißen“ nach Baden-Württemberg zur SG Sonnenhof-Großaspach. Die Rückrunde verlief für die SGA alles andere als erfolgreich. Nur vier Siege und vier Unentschieden reichten am Saisonende nicht zum Klassenerhalt, so dass der bittere Gang in die Regionalliga Südwest angetreten werden musste.

Der Abstieg bedeutete gleichzeitig das Leihende, Krasniqi kehrte nach Rehden zurück. Zwei Saisons spielte Krasniqi in der Folge im Landkreis Diepholz, wobei im Besonderen die letzte für ihn persönlich erfolgreich verlief: In 29 Spielen erzielte er ganze 16 Treffer. Diese starken Leistungen blieben auch dem späteren Aufsteiger VfB Oldenburg nicht verborgen, die Krasniqi im Sommer ins Marschwegstadion lockten. In der aktuellen Spielzeit hat er bereits 22 Spiele für den VfB auf der Haben-Seite stehen, in denen er zwei Tore verbuchen konnte.

Der Werdegang von Marcel Appiah nach seiner Osnabrücker Zeit verliefen auf verschlungeneren Pfaden: Im Sommer 2018 aus den Niederlanden vom NEC Nijmegen an die Bremer Brücke gewechselt gab „Appi“ zwei Jahre lang alles in der Abwehr der Lila-Weißen. Insgesamt 61 Ligaspiele stehen in Osnabrück für ihn zu Buche, zunächst unter Joe Enochs und später unter Daniel Thioune. Nach der Fast-Abstiegssaison 17/18 lief sein Vertrag in Osnabrück aus. Nach einem halben Jahr der Vereinslosigkeit wagte Appiah den Sprung in die USA zu Birmingham Legion FC nach Alabama, die in der USL Championship (2. Liga) an den Start gingen. Hier machte er drei Spiele, bevor es zurück nach Deutschland und in die Regionalliga Südwest zum VfR Aalen ging. Auf der Ostalb erkämpfte er mit den Aalener jeweils Plätze im Mittelfeld der Tabelle bevor er im vergangenen Sommer erneut wechselte, dieses Mal nun nach Oldenburg. Hier ist Appiah als Stammkraft gesetzt, bisher 23 Drittligaspiele für den VfB stehen in seiner Vita.

Pascal Richter hat in seiner Osnabrücker Vergangenheit sowohl im Jugendbereich als auch bei den Profis Spielzeit sammeln können. Der gebürtige Oldenburger war in der U17 Teil der Lila-Weißen, wechselte für den U19-Jahrgang ins Rheinland zu Bayer Leverkusen. Nach zwei Jahren kehrte er nach Osnabrück zurück, wo er wiederum anderthalb Jahre bei den Profis des VfL verbrachte, in denen er zwei Einsätze in der 3. Liga verbuchen konnte. Im Januar 2017 kehrte Richter in seine Heimatstadt zurück und geht seitdem für den VfB auf Torejagd. Aktuell laboriert er an einer Schulterverletzung, die einen Einsatz am Samstag zumindest fraglich macht. Als Torjäger trat Richter in dieser Saison erst einmal in Erscheinung – der Treffer war dafür umso wichtiger: Im Heimspiel gegen den TSV 1860 München am 21. Spieltag erzielte in der 94. Minute den wichtigen 2:2 Ausgleichstreffer und rettete damit seinem Team einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.

Auch auf die Rückkehr von Nico Knystock freut sich der VfL Osnabrück und insbesondere Papa Mike, der weiterhin im NLZ des VfL tätig ist. In den Jahren 2006 – 2009 war der Abwehrspieler in der VfL-Jugend aktiv, bevor er in die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund wechselte. Die Jahrgänge U16, U17 – U19 absolvierte er bei den Schwarz-Gelben, auch in der 2. Mannschaft der Dortmunder war Knystock bis 2016 aktiv und wechselte dann zum SV Rödinghausen. Nach vier Jahren im Kreis Herford verschlug es ihn dann in den Norden zum VfB Oldenburg.

Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Ehemaligen!


Text: René Kemna
Bilder: osnapix