Zum Start des 33. Spieltags war der VfL Osnabrück beim Halleschen FC gefordert. Unter Flutlicht im Leuna-Chemie-Stadion erkämpfte sich der VfL den ersten Auswärtssieg in Halle seit 10 Jahren! Hier kommt unser Spielbericht.

VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger vertraute exakt derselben Elf vom Heimsieg gegen den SV Elversberg am vergangenen Samstag und wählte erneut ein 4-4-2 in Rautenform mit Simakala als Zehner hinter Engelhardt und Putaro im Sturm, HFC-Coach Sreto Ristic, der mit seiner Mannschaft zuletzt zehn Mal hintereinander ungeschlagen blieb, wählte ein 4-2-3-1 mit Steczyk als Angriffsspitze. Im Vergleich zum vergangenen Wochenende nahm er drei Änderungen an der Startelf vor: Für den gelbgesperrten Deniz startet Gayret, in der Vierer-Abwehrkette begannen Hug und Kreuzer für Vollert und Halangk. Schiedsrichter der Partie war Max Burda.

Zu Beginn der Partie war Halle vor allem defensiv sehr auffällig: Defensiv fast mit einer Fünferkette agierend und aggressiv im Pressing setzten sie den Bemühungen des VfL in Sachen Spielaufbau einen ordentlichen Riegel entgegen. Nach einem unglücklichen Anspiel von Pipo Kühn und einem anschließenden Foul an seinen Gegenspieler sah Robert Tesche bereits in der 9. Minute die gelbe Karte. Ungünstig für den Mittelfeldspieler…

Die erste halbe Stunde war ohne nennenswerte VfL-Aktion bereits so gut wie abgelaufen, als die Lila-Weißen aus dem Nichts die Führung erzielten. Kleinshansl brachte einen Einwurf auf Tesche, der wiederum Engelhardt im Sechzehner bediente. Der ließ einfach abtropfen für den heranrauschenden Simakala und der schob mit Ruhe und Übersicht in die lange Ecke ein (28.).

Der Führungstreffer belebte spürbar das Osnabrücker Kombinationsspiel, Halle kam bis zur Pause zu keiner echten Gelegenheit mehr. Teilweise zeigten die lila Jungs starken Ballbesitzfußball, der die Gastgeber so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen ließ.

Und dann war Pause – und nach 15 Minuten Unterbrechung ging es ohne personelle Änderungen weiter!

Halle war gleich wieder richtig giftig in der Partie, der VfL musste sich zunächst wieder finden. Zwei schnelle Ecken des HFC klärte der VfL im Kollektiv. Das Spiel lebte weiterhin von seiner hohen Intensität, beide Teams schenkten sich nichts und kämpften mit Haken und Ösen. Offensivaktionen waren allerdings absolute Mangelware.

Ein kollektives „Uff“ entfuhr der VfL-Fanseele in der 69. Minute als Gebhardt ein Abstoß verrutschte und beim nahstehenden Engelhardt landete. Osnabrücks Nummer 9 zögerte einen Tick zu lang mit dem Abschluss, Halle klärte zur Ecke.

Die dickste Chance der zweiten Hälfte kam in Form eines Kopfballs von Halles Gayret, der eine Flanke aus dem Zentrum per Kopf knapp neben den rechten Pfosten des Osnabrücker Tors setzte. Nur Sekunden danach konterte der VfL mit den eingewechselten Rorig und Wulff. Eine überlegte Ablage auf Traoré, dessen Schuss noch geblockt wurde, der Nachschuss von Rorig landete am rechten Pfosten.

In der Schlussphase war es reiner Kampf, das Überwinden von Hindernissen und das mentale Stabil-Sein, das dem VfL den ersten Auswärtssieg in Halle seit 10 Jahren (20. April 2013) einbrachte. Für mindestens eine Nacht springt der VfL damit auf Tabellenplatz 4!

 

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré – Tesche (Wiemann, 88.), Köhler, Kunze, Simakala (Rorig, 81.) – Engelhardt (Heider, 88.), Putaro (Wulff, 67.)

HFC: Gebhardt – Kreuzer, Nietfeld, Landgraf, Hug (Volland, 21.) – Casar, Herzog (Omladic, 55.), Berko (Müller, 75.9, Gayret, Zimmerschied – Steczyk (Löder, 75.)

Verwarnungen

VfL: Tesche (9.), Engelhardt (23.), Heider (90.), Köhler (90.)

HFC: Herzog (37.), Omladic (59.), Zimmerschied (90.)

Ecken

VfL: 5

HFC: 8

Zuschauer: 10.251 (rund 600 VfLer)


Text: René Kemna
Bild: osnapix