Samstagnachmittag, Bremer Brücke, die Münchener Löwen zu Gast. Es war alles angerichtet für einen stimmungsvollen Brückentag gegen den Tabellenzweiten TSV 1860 München. Es wurde aber ein bitterer Nachmittag Unser Spielbericht.

Für den VfL galt es vor heimischem Publikum die 2:3 Niederlage bei Dynamo Dresden vom vergangenen Sonntag vergessen zu machen. Im Tor gab es einen Wechsel: Für Philipp Kühn rückte Daniel Adamczyk in die Mannschaft, für Henry Rorig kam der wieder genesene Omar Traoré zurück in die Starelf. Ansonsten vertraute VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger der Mannschaft der vergangenen Wochen und dem 4-3-3 System. Michael Köllner wählte ein 3-4-3 mit Skenderovic und Lakenmacher in vorderster Front und Deichmann als hängender Spitze. Schiedsrichter der Partie war Richard Hempel.

Die Sechziger erwischten dabei den besseren Start: In den ersten 7 Minuten stand bereits ein gefährlicher Freistoß zu Buche und in der 8. Minute kassierte der VfL den Rückstand: Nach einer Ecke von der rechten Angriffsseite kam Verlaat im Gewühl knapp 7 Meter vor dem Tor von Adamczyk zum Kopfball und netzte ein. 0:1 für die Löwen, die Lila-Weißen mussten sich früh schütteln.

Nur zwei Minuten später zappelte der Ball im Löwen-Tor, Kunze verpasste im ersten Versuch vom Elfmeterpunkt, den Abpraller schob er rechts unten ein, aber der wurde wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen.

In der folgenden Spielperiode übernahm der VfL mehr und mehr das Kommando auf dem Platz, fand besser in die Duelle und offensiv besser statt. Kurz hintereinander erarbeiteten sich die Osnabrücker drei Eckbälle und vermehrte Feldanteile.

Vier weitere Eckstöße bis zur 26. Minute folgten, der siebte führte erneut FAST zum Ausgleich: Kurz ausgespielt zwischen Kleinhansl und Simakala, der die Flanke scharf machte und am ersten Pfosten köpfte Higl haarscharf neben den Kasten der Sechziger.

In der 30. Minute brachte Simakala einen Freistoß von halbrechts aus rund 25 Metern halbhoch in das Strafraumgetümmel, Tesche hielt den Puschen dran, sein Versuch rutschte eng am langen Pfosten ins Aus. Nieselregen setzte ein und auf dem Platz agierte fast nur Lila-Weiß.

Das blieb auch so bis zum Pausenpfiff, ein Tor wollte allerdings nicht mehr fallen und so ging es mit dem 0:1 Rückstand in die Kabine.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es nach dem kurzen Pausentee weiter, der VfL spielte jetzt auf die Ostkurve zu.

Direkt mit Wiederanpfiff schlug Köhler einen weiten Ball auf Niemann halblinks am Sechzehner, der Ball kommt zu Higl, der abgeschirmt wurde und, nach Sicht der Fernsehbilder, klar am Fuß getroffen wird. Für uns ein klarer Strafstoß, die Pfeife von Richard Hempel blieb allerdings stumm.

Kurz danach zeigte sich Lakenmacher einmal wieder vor dem VfL-Tor, aber Adamczyk war aus kurzer Distanz auf dem Posten.

Aber der VfL machte da weiter, wo er in Hälfte Eins aufgehört hatte: Sie waren nahezu durchgehend „am Drücker“, schnürten die Löwen ein, die kaum zu Entlastungen kamen, erspielten sich Szene um Szene, aber der Ball fand einfach nicht den Weg ins Tor.

In der 70. Minute hatte Simakala einen aussichtsreichen Freistoß auf dem Schlappen, der Standard verrutschte allerdings etwas und landete auf dem Tornetz.

Vier Minuten später wurde ein zweiter Ball nach dem zwölften Eckstoß richtig scharf, Köhler brachte eine Flanke auf Gyamfi, dessen Schuss aus allernächster Distanz irgendwie noch von Hiller über das Tor bugsiert wurde.

Stattdessen passierte in der 82. Minute das, was nicht passieren durfte: Kleinhansl, der bis hierhin bärenstark agiert hatte, verlor einen Aufbauball auf der linken Seite, die Löwen konterten über die rechte Seite, und am zweiten Pfosten schob Skenderovic humorlos zum 0:2 ein. Ein absoluter Stimmungskiller, und der sprichwörtliche Deckel für die Partie.

Weiter geht’s am nächsten Samstag beim Tabellenführer SV Elversberg.

Aufstellungen

VfL: Adamczyk – Kleinhansl (Haas, 87.), Beermann, Gyamfi, Traoré (Rorig, 87.) – Köhler, Tesche, Kunze (Putaro, 66.) – Simakala, Higl (Heider, 66.), Niemann (Engelhardt, 76.)

1860 München: Hiller – Lannert, Verlaat, Morgalla – Rieder, Steinhart (Moll, 72.), Wörl (Belkahia, 72.), Vrenezi (Tallig 60.), Deichmann – Lakenmacher, Skenderovic

Ecken                                                                                            

VfL: 15

1860 München: 3

Verwarnungen

VfL: Gyamfi (90.)

1860 München: Vrenezi (43.), Steinhart (64.), Lakenmacher (73.)

Zuschauer: 13.796


Text: René Kemna
Bild: osnapix