Ein besonderes Weihnachtsgeschenk hatte sich der VfL Osnabrück für seine Fans überlegt – und sie dankten es den Lila-Weißen mit einer starken Kulisse von 12.527 an der Bremer Brücke! Gegen Bundesligist FC Schalke 04 endete das Testspiel 2:2 Unentschieden. Unser Spielbericht.

Außer den Langzeitverletzten Oliver Wähling, Sören Bertram und Emeka Oduah fehlte nur Innenverteidiger Timo Beermann im Aufgebot der Osnabrücker. Er war kürzlich erkrankt und wurde geschont. VfL-Cheftrainer Tobias Schweinsteiger setzte auf eine 4-3-3 Taktik mit Erik Engelhardt, Chance Simakala und Noel Niemann in der Angriffsreihe. Auch Youngster Kevin Wiethaup kam in der Startelf zum Einsatz.

Schalkes Cheftrainer Thomas Reis bot mit Yoshida, Krauß, Terodde, Bülter, Brunner, Matriciani gleich sechs Spieler auf, die beim 0:2 gegen den FC Bayern München am 12. November auf dem Platz standen.

In den ersten zehn Minuten waren beide Teams schnell auf Betriebstemperatur. Es gab keine Not, sich zu verstecken – und das taten sie auch nicht. Mutig und offensiv gewillt näherten sie sich ein ums andere Mal dem Tor der Schalker an. Richtig dicke Gelegenheiten blieben in der Anfangsviertelstunde aber auf beiden Seiten aus.

Aber dann trafen die Gäste doch: Kleinhansl konnte in der 15. Minute im Laufduell per Kopf nur ins Halbfeld klären, wo Kozuki die Kugel dankbar annahm und flach aus knapp 18 Metern ins lange Eck traf. 1:0 für Schalke.

Nur wenig später drehte sich VfL-Stürmer Erik Engelhardt an der Box der Gäste um seinen Gegenspieler, sein Schuss wurde aber geblockt.

Besser machten es die Lila-Weißen in der 22. Minute: Simakala brachte eine schöne Freistoßflanke in den Schalker Strafraum, Fährmann konnte den ersten Ball gegen Chato klären, nicht aber den Nachschuss, den Osnabrücks Nummer 15 aus kurzer Distanz in die Maschen hämmerte. 1:1, der verdiente Ausgleich.

Wieder fünf Minuten später hatte Bülter die erneute Führung der Gäste auf dem Fuß, Daniel Adamczyk tauchte aber stark ab und entschärfte zur Ecke. Auch danach blieb es offen auf dem Feld, unter anderem Niemann und Simakala verzeichneten weitere, gute Chancen für den VfL.

Bis zum Pausenpfiff blieb es aber, nach unterhaltsamen 45 Minuten, beim leistungsgerechten 1:1, wobei der VfL aber allein sechs Ecken verbuchte und gerade in der Schlussviertelstunde etwas mehr vom Spiel hatte.

Der VfL wechselte zwei Mal zur Pause, Schalke gleich fünf Mal – dem Osnabrücker Spielfluss tat das keinen Abbruch: Bereits in der 47. Minute zeigte Schiri Jürgensen auf den Elfmeterpunkt, nachdem Brunner Simakala im Sechzehner klar gehalten hatte. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte zentral zur 2:1 Führung.

In der 53. Minute konnte sich „Pipo“ Kühn auszeichnen: Ivan sprang an einem langen Freistoß vorbei. Das machte den Ball für Kühn unberechenbar, aber der VfL-Keeper riss die Arme hoch und parierte den Versuch der Königsblauen. Zehn Minuten später hatte Robert Tesche das Auge für den zentral freistehen Niemann, der einen kurzen Anlauf Richtung Schalker Tor nahm, dann scharf zum rechten Lattenkreuz schlenzte, aber einen Hauch zu hoch zielte. Starke Aktion von der lila-weißen Nummer 28. Kurz zuvor hatte Schalke drei Mal gewechselt.

In der 76. Minute zappelte der Ball erneut im Schalker Tor, nachdem Wulff einen bärenstarken Angriff eingeleitet hatte. Heider lenkte den Ball ins Tor – aber aus einer Abseitsposition, kein Treffer! Fünf Minuten zuvor hatte übrigens Polter den Ausgleich auf dem Fuß, nachdem er sich gegen Gyamfi durchsetzen konnte, verfehlte aber das VfL-Tor.

In der 84. Minute wieder ein starker VfL-Angriff, als Higl den einlaufenden Kunze gesehen hatte. Dessen Flanke von links verfehlte Heider nur um Haaresbreite.

Und nur eine Zeigerumdrehung später glichen die Schalker doch noch aus: Ein Freistoß von Ivan landete bei Cissé, der die Kugel über die Linie drückte.

Es blieb spannend aber ohne weitere Tore – so gehen beide Teams mit dem 2:2 in die Weihnachtspause. Der VfL startet am 2. Januar wieder ins Mannschaftstraining.

Aufstellungen

VfL: Adamczyk (Kühn, 46.) – Kleinhansl (Haas, 72.), Gyamfi (Karademir, 72.), Chato (Satkus, 72.), Traoré (Rorig, 72.) – Tesche (Itter, 72.), Köhler (Wulff, 72.), Wiethaup (Kunze, 46.) – Simakala (Higl, 72.), Niemann (Putaro, 72.), Engelhardt (Heider, 61.)

S04: Fährmann (Schwolow, 46.) – Kolo, Yoshida (Cissé, 46.), Matriciani, Brunner – Krauß (Drexler, 46.), Latza, Mollet – Bülter, Terodde (Polter, 46.), Kozuki (Ivan, 46.)

Verwarnungen

VfL: Haas (78.)

S04: Drexler (59.)

Ecken

VfL: 9

S04: 6

Zuschauer: 12.524


Text: René Kemna
Bild: Marc Niemeyer