Zum letzten Brückentag des Jahres begrüßte der VfL Osnabrück die Ostwestfalen vom SV Verl, die sportlich aktuell auf einem kleinen Höhenflug unterwegs sind. Hier kommt unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger nahm im Vergleich zum Gastspiel beim FSV Zwickau vom vergangenen Sonntag zwei Änderungen in der Startelf vor: Für Paterson Chato kam Sven Köhler von Beginn an und für Jannes Wulff rückte Lukas Kunze zurück in die Startaufstellung. Systematisch blieb sich der VfL im 4-3-3, mit Erik Engelhardt als echter Spitze, treu. Michèl Kniat, Cheftrainer der Gäste setzte auf ein 4-3-2-1 mit Yari Otto in vorderster Front. Schiedsrichter der Partie war Michael Bacher.

Und der Start ging dieses Mal klar an den VfL: In den ersten 15 Minuten machten die Lila-Weißen ordentlich Dampf auf dem Feld, nach einem Freistoß von Simakala in der 4. Minute konnte Engelhardt die Kugel nicht über die Linie drücken, Omar Traoré traf in der 12. Minute die Latte. Aber auch die Verler versprühten ihrerseits bei Angriffen stets Gefahr.

Das Spiel wogte vor allem in Richtung Verler Tor, in der 25 Minute bekam Marc Heider einen abgewehrten Ball von Lukas Kunze ins Zentrum serviert, marschierte ein paar Schritte, fasste sich dann ein Herz und zog aus rund 25 Metern ab, traf aber nur den linken Pfosten. Für den zweiten Ball fand sich kein Abnehmer…in der 33. Minute war es ähnlich: Nach einem Angriff über die linke Seite, Engelhardt und Heider, kam der zweite Ball über Kunze und die rechte Seite. Simakala zog schlussendlich den „Trigger“, zielte mit seinem Chipball aber knapp links am Tor der Verler vorbei.

Und doch passierte wieder das, was nicht passieren durfte: In der 42. Minute wurde ein Verler Flankenball sehr lang, Daniel Adamczyk im Osnabrücker Tor wollte den Ball über die Latte legen, aber von eben dieser tippte der Ball zurück ins Feld und Yari Otto drückte ihn aus nächster Nähe über die Linie. 0:1, ein maximal bitterer Moment für den VfL, der bis hierhin eine starke erste Halbzeit gezeigt hatte.

Nach vier Minuten Nachspielzeit ging es in die Halbzeitpause.

Mitch Kniat nahm zur zweiten Hälfte eine personelle Änderung vor: Für den gelbverwarnten Nicolas Sessa kam Luca Stellwagen ins Spiel.

Und erneut war es der VfL, der den besseren Start erwischte: In der 47. Minute landete ein Klärungsversuch bei Heider im Zentrum, aber der VfL-Kapitän entschied sich statt für einen strammen Schuss für eine missglückte Ablage. Und nur eine Minute später kam Engelhardt am langen Pfosten zum Abschluss, sein Schuss geriet aber deutlich zu lasch und landete in den Armen von Thiede im Verler Tor.

In der 58. Minute dann eine Spielunterbrechung: Bei der Ausführung der dritten Verler Ecke wurden immer wieder Becher und andere Gegenstände auf den ausführenden Schützen geworfen, Schiri Bacher schickte die Mannschaften daraufhin in die Kabine. Nach gut fünf Minuten Unterbrechung konnte es weitergehen.

Und dem VfL schien die Unterbrechung gut bekommen zu sein, denn sie drehten wieder auf wie die Feuerwehr! Zunächst verpasste Engelhardt aus der Nahdistanz, aber in der 60. Minute machte er es besser: Nach einer Stafette trudelte der Ball erneut vor seine Füße und jetzt blieb „Erich“ cool und traf flach zum Ausgleich ins lange Eck!

Der VfL war danach alles in die Waagschale und das Publikum an der Bremer Brücke peitschte die Jungs in Lila-Weiß ohne große Umschweife weiter nach vorn. Und endlich belohnten sie sich für Willen, Mut und Kampfgeist: Simakala zog in der 76. Minute einen Freistoß weit auf den zweiten Pfosten, wo Gyamfi unter dem Ball hersprang, aber Traoré goldrichtig stand und den Ball im Tor versenkte. 2:1, Spiel gedreht!

Nach vier quälend langen Minuten der Nachspielzeit war dann endlich Schluss. Der VfL besiegt nach erneutem Rückstand den SC Verl und hat am Samstag das klare Ziel, das Jahr mit einem Derbysieg zu beenden.

Aufstellungen

VfL: Adamczyk – Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl – Tesche, Köhler (Chato, 85.), Kunze (Wulff, 71.) – Heider (Niemann, 71.), Simakala (Putaro, 89.), Engelhardt (Higl, 89.)

SC Verl: Thiede – Stöcker (Pululu, 84.), Paetow, Mikic, Ochojski – Sessa (Stellwagen, 46.), Sapina, Corboz – Akono (Ezekwem, 84.), Grodowski (Wocz, 66.), Otto (Wolfram, 78.)

Ecken

VfL: 2

SC Verl: 3

Verwarnungen

VfL:

SC Verl: Sessa (45.), Wosz (74.)

Zuschauer: 12.126


Text: René Kemna
Bild: osnapix