Kaiserwetter, eine volle Bremer Brücke, das schwere Spiel gegen den Tabellenletzten aus Westsachsen: Gegen den FSV Zwickau gab es am Sonntag einmal mehr maximalen Wahnsinn zu sehen! Unser Spielbericht.

Tobias Schweinsteiger bot gegen die Schwäne dieselbe Elf auf, wie in den letzten beiden Spielen. Wieder war es ein 4-4-2 mit Engelhardt und Putaro in der Front, Niemann blieb auch nach seiner abgesessenen Rotsperre zunächst auf der Bank. FSV-Trainer Ronny Thielemann entschied sich für ein 3-4-3. Schiedsrichter der Partie war Tom Bauer.

Und dem VfL gelang in diesem schweren Spiel ein Auftakt nach Maß: Waren sie von Beginn an die aktivere Mannschaft, sprach Schiri Bauer ihnen in der 6. Minute einen Handelfmeter zu, den Simakala anschließend eiskalt verwandelte. 1:0, Mannschaft und Kulisse waren frühzeitig richtig „drin“ im Spiel.

Nur Minuten nach dem Führungstreffer lagen weitere Tore in der Luft, als erst Tesche gleich zwei Mal aus kurzer Distanz am stark parierenden Brinkies scheiterte, und dann auch Simakala aus der Nahdistanz per Kopf ein weiteres Tor liegenließ.

Aber wie ist es so oft, wenn man seine eigenen Gelegenheiten liegenlässt: Der Gegner kommt zurück! So auch an diesem Sonntag, und das deutete sich an: Nach einem Standard der Gäste kam von Schrötter am Elfmeterpunkt an den Ball und traf humorlos und flach zum Ausgleich (21.).

Es war Verunsicherung spürbar, die „Schwäne“ wurden immer aktiver und belohnten sich in der 33. Minute in Führung: Die Lila-Weißen ließen sich auf dem Flügel überrumpeln, im Rückraum kam Möker zum Abschluss und netzte zum 2:1 für Zwickau.

Brinkmann vergab in der 39. Minute in ähnlicher Manier, wie beim 2:1, sogar die noch höhere Führung, als er relativ freistehend knapp rechts neben das Osnabrücker Tor zielte.

Und dann war auch schon Pause – worüber sich aus Osnabrücker Sicht sicher niemand beschweren wollte.

Tobias Schweinsteiger nahm zur zweiten Hälfte einen Wechsel vor und brachte Niemann für Putaro.

Das Bild der erste zehn Minute der zweiten Halbzeit war ein bekanntes: Der VfL versuchte, Druck auf das Zwickauer Tor zu erzeugen, die Gäste lauerten auf Konter.

Aber nach zehn Minuten Spielzeit war der VfL wieder dran: Ecke Kleinhansl und am zweiten Pfosten lauerte Tesche, der die Murmel über die Linie drückte. Nur noch 2:2…

Der VfL entwickelte zunehmend ein Power-Play, die Gäste lauerten weiter auf ihre Kontergelegenheiten. In der 77. Minute rettet Beermann zunächst mit dem langen Bein im eigenen Fünfer, den anschließenden, starken Konter von Niemann über die ganze rechte Seite kann Simakala in der Zwickauer Box am Ende nicht veredeln.

Und dann war es die 12. Ecke des Tages, die das 3:2 brachte: Erneut war es Simakala, der goldrichtig stand, und den Ball irgendwie ins Tor hämmerte.

Aber knapp zwei Minuten später glichen die Gäste erneut aus: Kühn sprang dem Ball entgegen, war dabei aber nicht konsequent genug. Der gerade eingewechselte Assibey-Mensah traf unter die Latte. 3:3, Wahnsinn!

Aber es war immer noch nicht vorbei!!!! In der 95. Minute gab Schiri Bauer erneut Handelfmeter für den VfL: Und vor der erwartungsfrohen Ostkurve behielt Simakala zum dritten Mal die Neven und traf zum 4:3 – und dann war Schluss!

Aufstellungen

VfL: Kühn – Kleinhansl, Beermann, Gyamfi, Traoré – Tesche, Köhler, Kunze (Wulff, 70.), Simakala – Engelhardt, Putaro (Niemann, 46.)

FSV: Brinkies – Frick, Susac, Carrera – Voigt (Coskun, 70.), Jansen, von Schrötter, Möker (Könnecke, 70.)– Baumann (Streller, 86.), Schneider, Eichinger (Assibey-Mensah, 88.)

Verwarnungen

VfL: Gyamfi (19.), Putaro (37.), Köhler (82.), Simakala (90.)

FSV: Carrera (39.)

Ecken

VfL: 12

FSV: 4

Zuschauer: 14.553


Text: René Kemna
Bild: osnapix