Seit einer Woche ist die U19 des VfL Osnabrück mit Cheftrainer Florian Fulland wieder im Trainingsbetrieb. Sieben schweißtreibende Einheiten und zwei erfolgreiche Testspiele liegen bereits hinter den lila-weißen Youngstern. Eine gute Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch mit vfl.de.

Gleich zu Beginn des Treffens in den „Schwedenhäusern“ an der Illoshöhe war Fulland der Enthusiasmus in Hinblick auf die bevorstehenden Aufgaben sichtlich anzumerken: „Wir freuen uns alle riesig, dass wir wieder gemeinsam auf dem Platz stehen dürfen, dass wir Zweikämpfe führen dürfen und uns gemeinsam auf die bevorstehende Saison vorbereiten können. In der vergangenen Woche haben wir sieben Trainingseinheiten von Montag bis Freitag absolviert, wobei am Mittwoch und Donnerstag zwei Mal trainiert wurde. Wir haben die Belastung insgesamt dosiert und mussten uns auch wieder alle kennenlernen. Es sind ja auch zwölf Spieler aus der U17 dazugekommen, fünf Neuzugänge sind außerdem dabei.“

Nach dem fußballerischen „Lockdown“ und dem Abbruch der vergangenen Saison, hatten die TrainerInnen und BetreuerInnen am VfL-Nachwuchsleistungszentrum ein strenges Hygienekonzept implementiert, dass für alle Teams gilt (siehe auch hier!). Für das Hygienekonzept hat sich das Nachwuchsleistungszentrum an den Profis orientiert aber auch am allgemeinen Konzept des Deutschen Fußball Bund (DFB), denn der Verband hat für die Nachwuchsteams in den Bundesländern ein eigenes Verhaltensmuster aufgelegt – und natürlich muss auch immer alles auf die Infrastruktur vor Ort an der Illoshöhe angepasst werden. „Die Unsicherheit, was die Entwicklung der Pandemie in Deutschland angeht, können wir natürlich nicht komplett abschalten aber das größte, herrschende Gefühl derzeit ist die Freude im Hinblick auf den Ligastart am 20. September gegen RB Leipzig zuhause“, so Fulland gegenüber vfl.de.

In der Phase der Trainings- und Spielunterbrechung ging es dann nicht nur darum, die Fitness der Spieler, sondern vor allem auch ein allgemeines Gemeinschaftsgefühl aufrecht zu erhalten. Das ist z.B. durch Online-Challenges, bei denen die Spieler vor Herausforderungen für den Einzelnen oder die Gruppen gestellt wurden, gut gelungen. Im physischen Bereich haben alle Spieler individuelle Lauf- bzw. Krafttrainingspläne an die Hand bekommen, die sie abarbeiten mussten. Anfang Juli, als die Trainingsbestimmungen des Landes Niedersachsen auch für den Fußballbetrieb, abseits des Profifußballs gelockert wurden, fanden noch einige Trainingseinheiten statt, bevor es nach einer dreiwöchigen Urlaubsphase seit Anfang August wieder „rund“ geht.

Vor dem Trainingsstart hatten die Spieler individuelle Trainingspläne an die Hand bekommen, um bereits im Vorfeld wieder Sprints, schnelle Richtungswechsel und Abstoppbewegungen zu forcieren. Im Training geht es jetzt darum, das Teamgefühl zu stärken und sich in den Prinzipien weiterzuentwickeln. Und das scheint sich schon teilweise ausgezahlt zu haben. Am vergangenen Wochenende sprangen zwei Testsiege für die Osnabrücker A-Jugend heraus: Am Samstag ein 3:0 gegen Kreisligist BW Merzen (Torschützen: Yüksekdag, 2x BertelsmannI und am Sonntag ein 2:0 gegen Bezirksligist SV Concordia Belm-Powe (Torschützen: Zahmel und Yüksekdag).

In Hinblick auf die Konkurrenzsituation in der Nord/Nordost-Staffel der U19-Bundesliga ist Fulland optimistisch: „Unsere Spieler sind sowohl bei uns im NLZ als auch an anderen Standorten oder bei kleineren Vereinen in der Region gut ausgebildet worden. In erster Linie geht es für uns darum, dass wir versuchen wollen, jeden Spieler auf das nächste Level zu bringen, und unsere Idee vom Fußball, mit und gegen den Ball, umzusetzen – auch gegen individuell vielleicht stärker besetzte Teams. Dafür ist der Teamgedanke bei uns extrem wichtig, wir müssen über die Gemeinschaft kommen. Namhafte Clubs aus Deutschland sind unsere kommenden Gegner, wie der HSV, RB Leipzig, der VfL Wolfsburg, Werder Bremen oder Hertha BSC Berlin. Das ist der Reiz, sich auf diesem Niveau messen zu können. Die Jungs freuen sich brutal auf die Aufgaben, die vor ihnen liegen und wollen zeigen, dass sie in diese Liga gehören!“

Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass die Jugendteams durch die nachrückenden Jahrgänge in jedem Jahr zu einer Art „Neustart“ gezwungen sind. Viele aus der letztjährigen U19, die einen großen Anteil am Aufstieg hatten, spielen mittlerweile bei verschiedenen Teams im Herrenbereich in der Region – oder, wie Hakim Traoré und Marc Augé schon bei Profis. Ein Großteil der aktuellen Mannschaft hat also im letzten Jahr noch bei der U17 oder anderen Vereinen gespielt.

Parallel zu seinem Traineramt bei der U19 absolviert Florian Fulland seit zwei Monaten die Ausbildung zum Fußballlehrer an der DFB-Akademie in Hennef. Zunächst wurde der Lehrgang in Kleingruppen gestartet, seit drei Wochen sind die Absolventen als kompletter Kurs zusammen. „In dieser Woche startet die erste, einwöchige Praktikumsphase, die ich bei Marco Grote und den VfL-Profis absolvieren werde. Im weiteren Jahresverlauf werde ich wohl häufiger „drüben“ sein. Über diese Phasen haben wir intern gesprochen. Ich habe vollstes Vertrauen in mein Trainerteam, dass wir gemeinsam diesen Spagat meistern werden. Ich freue mich sehr auf die Weiterentwicklung der kommenden Monate und möchte vom Lehrgang alles aufsaugen, was an Inhalten auf mich zukommt, um mich bestmöglich weiter zu entwickeln!“

Für die kommenden Aufgaben auf und abseits des Platzes wünscht vfl.de Florian Fulland und „seinen“ Jungs von der U19 maximalen Erfolg!

Text & Bilder: René Kemna