Im letzten Jahr wurde im ganzheitlich gedachten Nachhaltigkeitsprozess insbesondere das Thema „Einwegbecher“ an der Bremer Brücke von den Verantwortlichen des VfL Osnabrück mit dem Ziel analysiert, eine umweltschonendere Lösung herbeizuführen. Nach intensiver Validierung der Optionen auf wissenschaftlicher Basis werden zum Brückentag gegen den 1. FC Nürnberg auf der GiroLive-Nordtribüne Mehrwegbecher eingeführt.

Nicht erst seit der durch VfL-Fan Fredy Engel 2019 initiierten Online-Petition stand das Thema „Plastikmüll“, insbesondere hervorgerufen durch Getränkebecher, an der Bremer Brücke auf dem Prüfstand. „Wir sind auch deshalb einer der Initiatoren von Sport4Future, weil genauso wie für die Gesellschaft im Allgemeinen auch für uns das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist. Wir verstehen unser Engagement bei der Initiative auch als Selbstverpflichtung. Wir kennen die Felder, in denen wir Nachholbedarf haben und wollen uns genau hier sukzessive verbessern. Die Einführung des Mehrwegbechers auf der Nordtribüne ist ein wichtiger Schritt“, erklärt Jürgen Wehlend, Geschäftsführer des VfL Osnabrück.

Mehrwegbecher auf der Nordtribüne

Die Maßnahme greift zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am 08. Februar. Auf der gesamten GiroLive-Nordtribüne werden sowohl alkoholische als auch nichtalkoholische Getränke in Mehrwegbechern ausgeschenkt. Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die mit dem VfL dazu im Kontakt stand, begrüßt, dass das unter den schwierigen Rahmenbedingungen des Stadions nun umgesetzt wird. Das Volumen der neuen Becher steigt in diesem Zusammenhang von 0,4 auf 0,5 Liter. Beim Kauf eines Getränks werden 2,00 Euro Pfand erhoben, die nach Rückgabe erstattet werden. Etwaige Überschüsse daraus fließen zu 100 Prozent ins Nachwuchsleistungszentrum der Lila-Weißen.

Der VfL Osnabrück setzt bei der Einführung eines Mehrwegbechers in der Erprobungsphase bis Saisonende auf den sogenannten Arena Cup® der Firma Cup Concept. Dieser entleert sich während einer etwaigen Flugphase und erfüllt damit auch die sicherheitstechnischen Voraussetzungen.

Aus technisch-betrieblichen und sicherheitsrelevanten Gründen können nach derzeitigem Stand keine Mehrwegbecher auf den übrigen Tribünenbereichen an der Bremer Brücke eingesetzt werden – auch weil der für den selbstentleerenden Becher notwendige Abstand zum Spielfeld nicht gegeben ist.

Der VfL Osnabrück bittet alle Stadionbesucher der weiteren Tribünen darum, die dort eingesetzten Einwegbecher nicht blindlings auf den Boden zu werfen, sondern diese in den Müllbehältern im Stadion zu entsorgen.

„Über 30.000 Menschen deutschlandweit haben die von Fredy Engel initiierte Petition online unterzeichnet, also die rund doppelte Kapazität der Bremer Brücke. Deshalb sind alle Stadionbesucher, nicht nur die Zeichner der Petition, aufgerufen, den Einwegbecher außerhalb der Nordtribüne in die Müllbehälter zu werfen“, appelliert VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend an die Mitverantwortung der Stadionbesucher und bittet um Unterstützung.

Fredy Engel, VfL-Fan, langjähriges Mitglied und Initiator der Online-Petition, zur zukünftigen Handhabung: „Zunächst begrüße ich die Maßnahme des VfL Osnabrück, zumindest auf der Nordtribüne einen Mehrwegbecher einzuführen, als ersten Schritt in die richtige Richtung. Das entspricht auch den konstruktiven Gesprächen, die ich mit den VfL-Verantwortlichen geführt habe. Natürlich liegt mein Interesse an einer ganzheitlich nachhaltigen Lösung, die den Einsatz von Mehrwegbechern im gesamten Stadion vorsieht. Allerdings habe ich auch Verständnis für die technisch-betrieblichen Herausforderungen. Ich wünsche mir, dass das Thema weiterhin die gebotene Relevanz beim VfL Osnabrück genießt und wir das Zielfoto „zurück zum Mehrwegbecher an der Bremer Brücke“ nicht aus den Augen verlieren und gemeinsam realisieren.“