Freitagabend, Flutlicht, Bremer Brücke! Es ging wieder los und der VfL durfte gegen den MSV Duisburg die Saison 2022/23 eröffnen. Ein wahnsinnig intensives Spiel wurde durch ein Traumtor entschieden.

Der VfL begann im „neuen“ 4-4-2 mit Heider und Engelhardt im Angriff, Tesche auf der defensiven Sechs und mit Gyamfi und Chato in der Innenverteidigung, der MSV startete im 4-2-3-1. Schiedsrichter war Patrick Hanslbauer.

Die Bremer Brücke war so gut wie ausverkauft, beide Fanlager waren zügig auf Betriebstemperatur, die Ultras der Violet Crew zeigten zum 20-jährigen Gruppenbestehen eine sehenswerte Choreo über die gesamte Ostkurve.

Bereits nach einer knappen Minute kam der VfL zur ersten Ecke, die von Simakala geschlagen wurde, allerdings wirkungslos blieb.

In der 14. Minute bekam der VfL nach einem Foul an Gyamfi einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen. Simakala nahm den Schuss direkt und … im Duisburger Tor musste sich sehr strecken, um die Kugel aus der kurzen Ecke zu kratzen. Kurz darauf brachte Traoré eine tolle Flanke in den Sechzehner, aber Heider am langen Pfosten kam etwas zu spät, um sie zu verwerten.

In der 17. Minute gellte ein Jubelschrei durch das Rund der Bremer Brücke: Tesche hatte den Ball stark in die Box gelöffelt, Simakala kunstvoll ins Tor verwertet, aber Schiri Hanslbauer pfiff den Treffer zurück. Engelhardt hatte den Ball noch leicht berührt und dabei im Abseits gestanden. Somit zählte der Treffer nicht.

Der VfL gab sich unbeeindruckt und machte weiter – aber auch der MSV war, wie in der 26. Minute, als Ajani Bakalorz in Szene setzte und erst Kühn die Szene entscheidend entschärfen konnte, nie zu unterschätzen.

Nach einer halben Stunde war der VfL insgesamt die bessere, weil aktivere, Mannschaft auf dem Feld, aber Tore waren noch Fehlanzeige. Nach 33 Minuten der nächste Freistoß für den VfL nach Foul an Kleinhansl. Der schoss selbst, Tesche ließ in der Box per Kopf abtropfen und Müller im Duisburger Tor konnte nur mit Mühe zur Ecke klären. Die brachte anschließend nichts ein.

Bis zur Halbzeit blieb es eine unterhaltsame Partie, Tore waren allerdings Fehlanzeige.

In die zweite Spielhälfte ging der VfL ohne personelle Wechsel, beim MSV kam Ekene für Bakir.

Es war gleich wieder Feuer drin, Putaro sah nur Sekunden nach Wiederanpfiff den gelben Karton für ein taktisches Foul im Mittelfeld. Die Lila-Weißen suchten weiterhin die Spielkontrolle, der MSV eher in der abwartenden Position.

In der 57. Minute forderten die Meidricher Strafstoß, aber Gyamfis Kontakt gegen Bouhaddouz war sauber. Nur Sekunden später verpassten Putaro mit einem Abpraller nur knapp und Tesche nach der anschließenden Ecke per Kopfball – der sogar noch den Pfosten berührte…es wurde heißer und heißer auf dem Rasen!

Defensiv war der VfL weiter sehr konzentriert, offensiv waren sie auf der Suche nach dem letzten Ball ins Glück. Möglichkeiten erspielten sie sich weiterhin, ein Torerfolg ließ weiter auf sich warten. So wurde auch die zehnte Ecke des VfL von Müller im MSV-Tor abgefangen, der einen starken Tag erwischt hatte.

Aber dann kam endlich die 82. Minute und der Mann mit der Nummer 6: Nach einem Ping-Pong-Spiel im MSV-Strafraum prallte der Ball zurück zu Köhler, der ihn mit Brust annahm und aus rund 25 Metern volley abzog und mitten ins Duisburger Tor traf!! Jaaaaaa, 1:0, Traumtor, endlich die verdiente Führung für den VfL Osnabrück!

Und die brachte der VfL mit Ruhe über die Zeit! Die ersten 3 Punkte sind damit im Säckl – die Liga hat jetzt erst einmal Pause. Am nächsten Mittwoch geht es im NFV-Pokal weiter. Dann ist der VfL einmal mehr zu Gast beim SV Drochtersen/Assel.

 

Aufstellungen:

VfL: Kühn – Traoré (Rorig, 84.) , Gymafi, Chato, Kleinhansl – Tesche (Oduah, 90.), Köhler, Putaro, Simakala (Wulff, 75.) – Heider, Engelhardt (Higl, 75.)

MSV: Müller – Kölle, Mai, Senger, Frey – Bakalorz, Jander – Bakir (Ekene, 46.), Stoppelkamp (Wild, 89.), Ajani – Bouhaddouz (Pusch, 84.)

Ecken:

VfL: 12

MSV: 1

Verwarnungen:

VfL: Putaro (46.)

MSV: Mai (6.), Stoppelkamp (8.), Ajani (53.), Bakalorz (88.)

Zuschauer: 14.256


Text: René Kemna
Bild: osnapix