Sonntagmittag, Auswärtsspiel im Stadion am Hardtwald gegen den SV Sandhausen. Der SVS rangierte vor der Partie auf dem vorletzten Tabellenplatz, der VfL hatte sich viel vorgenommen, um den Abstand zu den Abstiegsrängen zu vergrößern. Nach zwei Elfmeterpfiffen, einem Jokertor und einer roten Karte mussten die Lila-Weißen zum bereits neunten Mal hintereinander den Heimweg ohne Punkte antreten.

Der VfL startete mit einem 3-4-3 System in die Partie, der SV Sandhausen ebenfalls. Wichtigste Änderung beim VfL: Im Tor kam Moritz Nicolas zu seinem Zweitligadebüt, Adam Sucac kam in der Innenverteidigung zu seinem ersten Startelfeinsatz. Schiedsrichter der Partie war Sören Storks.

Die Hausherren fanden vom Anpfiff an besser in die Partie, verbuchten durch Außenspieler Dennis Diekmeier zur ersten Gelegenheit nach zwei Minuten. Aber es wurde noch bitterer: In der 5. Minute musste Susac gegen Behrens ins Eins-gegen-Eins gehen. Als der Ball unglücklich über seinen Kopf rotierte ging Behrens an „Eisen-Adam“ vorbei, Osnabrücks Innenverteidiger nahm die Arme zur Hilfe, Behrens ließ sich fallen, Schiri Storks entschied folgerichtig auf Elfmeter und zückte zusätzlich die rote Karte für Susac. Esswein ließ sich die Gelegenheit vom Punkt nicht nehmen und erzielte das 1:0 für Sandhausen.

In der Folge fand der VfL besser in die Partie, steigerte sich in den Zweikämpfen, kam zu einer Ecke. Insgesamt war das Niveau der Partie, geschuldet der sportlichen Situation beider Klubs, aber relativ dürftig. Das Spiel war geprägt von Ungenauigkeiten, intensiven Zweikämpfen und kleinen Fouls. Echte Torchancen für Lila-Weiß in Hälfte Eins: Fehlanzeige! Vor der Pause musste VfL-Cheftrainer Florian Fulland noch einmal verletzungsbedingt wechseln: David Blacha hatte sich in einem Zweikampf mit Gerrit Nauber den linken Knöchel verdreht, für ihn kam in der 43. Minute Ulrich Bapoh in die Partie.

Auch zur zweiten Hälfte musste Florian Fulland erneut verletzungsbedingt einen Wechsel vornehmen: Für Kerk kam Reichel in die Partie.

Zerfahren ging die Partie auch in der zweiten Halbzeit weiter, wobei die Sandhäuser einen Tick mehr Gefahr ausstrahlten als der VfL. Die Lila-Weißen waren darum bemüht, den SVS vom eigenen Tor fernzuhalten.
Um die 55. Minute schnupperte der VfL einmal etwas „Morgenluft“: Erst kam Santos in der Box nicht zum finalen Abschluss, wenig später war es Ajdini, der aus rund 25 Metern aus zentraler Position abzog. Zugegeben: Alles zu ungefährlich.

Nächster Nackenschlag in der 63. Minute: Taffertshofer hatte bei einer Ecke seinen Gegenspieler Röseler nach Ansicht des Schiedsrichter-Gespanns elfmeterwürdig gefoult, wobei beide Spieler den „Ringkampf“ angenommen hatte“. Behrens ließ sich die zweite Chance des Tages vom Punkt nicht nehmen und erhöhte auf 2:0.
Ein echter VfL-Abschluss ließ bis zur 71. Minute auf sich warten, als Bapoh an der Strafraumkante zum Schuss kam – Kapino klärte allerdings problemlos.

Der SVS verbuchte, geschuldet der Überzahl und der personellen Total-Rochade des VfL, noch einige, weitere Gelegenheiten. So wie in der 88. Minute als Diekmeier von der rechten Angriffsseite auf den zweiten Pfosten flankte. Der kurz zuvor eingewechselte Klingmann stand goldrichtig und netzte per Innenrist zum 3:0 für den SV Sandhausen. Beinahe setzte es in der 90. Minute noch die Höchststrafe: Nicolas hatte Schmidt am rechten Strafraumeck gefoult, parierte aber den anschließenden, dritten (!) Elfmeter der Partie.

So blieb es beim 0:3 aus Osnabrücker Sicht, mit 22 Punkten steht der VfL so gerade noch über dem Strich, der SV Sandhausen und Eintracht Braunschweig, die im Parallelspiel beim 1. FC Nürnberg nicht über ein 0:0 hinaus kamen, folgen mit jeweils 21 Zählern.

Am nächsten Sonntag empfängt der VfL den SSV Jahn Regensburg an der Bremer Brücke.

Aufstellung VfL: Nicolas – Trapp, Susac, Gugganig – Heider, Blacha (43. Bapoh), Taffertshofer, Ajdini (78. Müller) – Kerk (46. Reichel), Schmidt (20. Henning) – Santos

Aufstellung SV Sandhausen: Kapino – Röseler, Kister, Nauber – Diekmeier, Contento (84. Klingmann) – Bachmann, Linsmayer (82. Paurevic) – Esswein (69. Keita-Ruel), Halimi (69. Zenga) – Behrens

Verwarnungen:

VfL: Susac (Rot, 5. Minute), Trapp (47.),
SV Sandhausen: Behrens (22.)

Ecken:

VfL: 4
SV Sandhausen: 5

Text: René Kemna
Bild: SV Sandhausen