Am Ostersonntag trifft der VfL in Wiesbaden auf die heimische Spielvereinigung. Im Duell mit dem Mitaufsteiger will sich der VfL drei Punkte ins Osterkörbchen legen (Anpfiff: 13:30 Uhr). Der Vorbericht.

Die Ausgangslage

Die SV Wehen Wiesbaden steht nach dem 26. Spieltag auf dem 13. Platz der 2. Bundesliga. Die Landeshauptstädter befinden sich mit einem dünnen Vorsprung von drei Punkten auf den Relegationsplatz mitten im Kampf gegen den Abstieg. Gegen den HSV verlor Wiesbaden am vergangenen Spieltag deutlich mit 0:3 und konnte sich nicht von der Abstiegsgefahr befreien. Die Mannschaft von Chefcoach Markus Kauczinski fuhr aus den vergangenen fünf Partien einzig einen Sieg ein und verspielte somit ihren deutlichen Vorsprung auf die unteren Tabellenplätze. Die wahre Kraft der Mannschaft liegt in der Defensivarbeit. Erst 34 Gegentreffer kassierte Stammkeeper Florian Stritzel. Hinter dem Tabellenführer hat man somit die zweitwenigsten Gegentore der Liga hinnehmen müssen. Der komplette Gegensatz ist in der Offensive zu beobachten. Dort ist man mit 30 erzielten Buden einer der trefferfaulsten Mannschaften. Einzig die Teams im Tabellenkeller weisen eine schlechtere Statistik vor. Zudem hat der Aufsteiger der letzten Saison bislang die wenigsten Torschüsse aller Mannschaften vorzuweisen.

Im Freundschaftsspiel gegen Preußen Espelkamp durfte das Team von Uwe Koschinat endlich mal wieder fünf Tore bejubeln. Nach der bitteren Heimpleite gegen den Aufstiegsaspiranten Fortuna Düsseldorf war es wichtig, neues Selbstvertrauen zu tanken. Die Ergebnisse der direkten Konkurrenten am letzten Spieltag haben die Lage an der Bremer Brücke deutlich verschärft. Ganze zehn Punkte beträgt nun der Abstand zum vorerst rettenden Relegationsplatz. Somit sind mindestens vier Siege von Nöten, um die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Bislang kommen die Lila-Weißen auf drei Erfolge in der gesamten Spielzeit. Die zukünftigen Partien gegen direkte Konkurrenten wie Wiesbaden, Schalke, Magdeburg und Braunschweig sind allesamt als Pokalspiele anzusehen, in denen es um das Überleben in der 2. Bundesliga geht. Die Mannschaft hat bereits in den Duellen mit Hannover und Hamburg bewiesen, dass sie jeden Gegner schlagen kann. Nun gilt es, diese Überzeugung auf die nächsten Spiele zu übertragen und mindestens zwei andere Teams hinter sich zu lassen.

Bilanz

29 Pflichtspielduelle lieferte sich der der VfL mit der SV Wehen Wiesbaden. Dabei gingen die Hessen in 15 Partien als Sieger vom Platz. Der VfL behielt in acht Spielen die Oberhand. In nur sechs Fällen teilten sich die Mannschaften die Punkte. In der Hinrunde der diesjährigen Spielzeit bezwangen die Landeshauptstädter die Lila-Weißen an der Bremer Brücke mit 2:0. In der vorherigen Saison gewann der VfL gegen den Mitaufsteiger mit 4:1. Die erste Partie fand in der Zweitligasaison 2007/08 statt, in der sich die Teams zum Schluss mit einem 1:1 trennten.

Das Personal

Lars Kehl, der sich in der Reha befindet, fällt für die Partie aus. John Verhoek musste aufgrund eines Infekts das Training anfangs der Woche ausfallen lassen.

Stimmen zum Spiel

Uwe Koschinat über den Abstiegskampf: „Ich sehe es für uns unter einem sehr realistischen Szenario. Wir laufen punktetechnisch einfach hinterher. Es ist egal, ob dieses Jahr ein niedriger Punkteschnitt reichen würde, oder nicht. Es ist einfach so, dass wir im Zwischenfazit zu schwach sind, und in den letzten Wochen haben wir bekommen, was wir auch irgendwie verdient haben. Denn selbst wenn wir von einer unglücklichen Niederlage in Kaiserslautern reden, muss man ehrlicherweise sagen, dass die beiden Spielverläufe gegen Hannover und Hamburg eher glücklich zustande kamen. Es waren Siege der Moral, der Solidarität und des Zusammenhalts aber sicher keine von spielerischen Überlegenheiten“

Uwe Koschinat über den kommenden Gegner: „Es ist tatsächlich so, dass Wiesbaden mit einer völlig anderen Grundstruktur aufgestiegen ist und mit einer nochmal anderen Grundstruktur diese zweite Liga spielt. Die haben vom ersten Spieltag an jedem Gegner die Spielkontrolle überlassen. Die wiegen ganz viele Mannschaften in so einer scheinbaren Sicherheit von ganz viel Ballbesitz, um dann gnadenlos zuzuschlagen. Sie haben die beste Umschaltmannschaft, die ganz viel aushalten kann und sich nicht nervös machen lässt. Wenn sie einmal in Führung gehen können sie dich auch komplett zerstören.“

TV und Radio

Der Pay-TV-Sender sky überträgt die Partie im Einzelspiel. Das Liveradio der Lila-Weißen berichtet Live aus dem Stadion und meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.


Text: Paul Dornbusch

Bild: Philip Dauwe