In der Serie „Hinter den VfL-Kulissen“ stellen wir euch das Team hinter dem Team vor. Welche Arbeitsbereiche gibt es eigentlich abseits des grünen Rasens bei den Lila-Weißen und welche bisher größtenteils anonymen Köpfe stecken dahinter? Wir lassen euch hinter die Kulissen schauen – Teil 11 mit Josh Weichert.

Weichert ist seit September 2019 beim VfL angestellt und unterstützt seitdem Werner Nordlohne als Fanbeauftragter. Nach seinem in Osnabrück abgeschlossenen Master-Studium in Sozialer Arbeit ist der 26-jährige direkt zu den Lila-Weißen gewechselt.

An einem „Nicht-Corona-Spieltag“ ist Weichert als Vermittler für alle beteiligten Akteure vor, während und nach dem Spiel verantwortlich. Das heißt: Beaufsichtigung der Materialkontrolle, Hilfe bei der Anbringung von Zaunfahnen sowie dem Aufbau von Choreographien.

Auch für die beiden Fanbeauftragten hat die Corona-Pandemie tiefgreifende Einschnitte. Durch die nicht vorhandenen oder reduzierten Zuschauerzahlen sowie das Verbot von Gästefans reduziert sich die Arbeit auf das Planen von Projekten sowie die Vor- und Nachbereitung der Heimspiele.

Darüber hinaus läuft die Arbeit an antirassistischen Projekten, der Kommunikation mit sozialen Einrichtungen und die Netzwerkarbeit. Die Rolle als Vermittler zwischen den Belangen der Fans und den Belangen des Vereins nimmt aber auch in der aktuellen Phase eine wichtige Rolle ein.

Je länger die Unterstützung von den Rängen fehlt, desto sehnlicher wünscht sich Weichert die Fans zurück und erinnert sich gerne an sein bisheriges Highlight beim VfL: „Das war in Regensburg im Herbst des letzten Jahres. Es war das erste Spiel, das ich als Fanbeauftragter allein betreut habe. Freitagabend, Flutlicht, Regen, gefühlte -2 Grad, dazu die längste Auswärtsreise für uns in der 2. Liga. Zur Halbzeit lagen wir bereits mit 2:0 zurück, dementsprechend war die Stimmung im Block. Nach dem Anschlusstreffer folgte direkt das 3:1 für Regensburg. Was danach passierte wird mir für immer im Gedächtnis bleiben.“

Der weitere Verlauf des Spiels ist wohl vielen Fans bekannt. Moritz Heyer trifft zunächst zum 2:3 aus Sicht des VfL und schnürt dann wenige Minuten später den Doppelpack. 3:3 heißt es am Ende und die Stimmung im Auswärtsblock war selig. „Nach der ersten Halbzeit geknickte Fans und nach dem Spielende, Fans, für die sich dieses Unentschieden wie ein Sieg anfühlte, das war schon sehr besonders“, so Weichert.

Umso mehr freue er sich wieder auf Fußballspiele vor vollen Rängen, natürlich am liebsten an der Bremer Brücke.

Text & Foto: Malik Scherz