Das Auswärtsspiel des VfL bei Viktoria Köln beschloss den 26. Spieltag. Am Höhenberg trennten sich der VfL und die Viktoria 1:1 Unentschieden – unser Spielbericht!

Das Hinspiel am 7. Spieltag war sportlich glanzvoll – abseits des Platzes kurios. Der VfL siegte nach 90 engagierten Minuten an der Bremer Brücke mit 3:0 – zur Pause stand es allerdings noch 0:0, das Flutlicht war ausgefallen (auch das Hinspiel fand an einem Montagabend statt) und es war unklar, ob die Partie zu Ende geführt werden konnte. Die Stadiontechniker leisteten ganze Arbeit, so dass Marc Heider mit seinem Doppelpack in Hälfte 2 (plus Eigentor von Berzel) die Lila-Weißen auf die Siegerstraße führen konnte.

Viktoria Köln startete am heutigen Montagabend in einem taktischen 4-4-2, der VfL im gewohnten 4-3-3 mit Rückkehrer Kleinhansl auf der linken Außenverteidigerposition und „Geburtstagskind“ Uli Taffertshofer im defensiven Mittelfeld. Schiedsrichter der Partie war Martin Petersen.

Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Viktorianer Hermann Rey ging es gleich ordentlich los: Im ersten Angriff eroberte Köhler den Ball, die Kugel landete bei bei Simakala und der schickte Klaas auf der rechten Seite tief. Über Umwege landete die Flanke bei Traoré und dessen Direktabnahme rauschte über den Kasten von ex-Osnabrücker Moritz Nicolas.

Nach einer erneuten Balleroberung von Köhler und Klaas im zentralen Mittelfeld lief Simakala in der 6. Minute allein auf Nicolas zu, der etwas zögerte. Der Schuss aus rund 18 Metern zischte übers Gebälk. Nur Sekunden später konterte die Fortuna nach einer VfL-Ecke mit Überzahl aufs Osnabrücker Tor zu, Sontheimer zielte schlussendlich etwas zu hoch. Glück gehabt.

Nach der ambitionierten Anfangsviertelstunde beruhigte sich die Partie, es wurde taktischer. Die Offensivaktionen wurden weniger und die Viktoria stabilisierte sich.

In der 30. Minute gingen die Kölner dann nach einem ruhenden Ball mit 1:0 in Führung: Rund 18 Meter aus halbrechter Position standen Risse und Philipp zum Freistoß bereit, es schien, als ob alle auf den Schuss von Risse warteten, aber dann war es Philipp, der die Kugel fast aus dem Stand sehenswert mit links in die kurze, rechte Torecke schlenzte.

Bis zur Pause musste sich der VfL zunehmend strecken, um den vermehrten Angriffen der Viktoria zu widerstehen. U.a. Hong hatte noch zwei gute Gelegenheiten auf ein weiteres Tor. Sekunden vor dem Pausenpfiff hätte „Sese“ Klaas nach guter Balleroberung aus der Halbdistanz beinahe den Ausgleich erzielt, aber sein schöner Schuss strich ganz knapp rechts am Tor vorbei. Kurz zuvor war es außerdem Heider, der bei der dritten VfL-Ecke des Tages per Direktabnahme am 1:1 scheiterte.

Mit dem 0:1 Rückstand aus VfL-Sicht ging es am Höhenberg zum Pausentee. Ohne personelle Veränderungen, dafür mit dem lautstarken Support des VfL-Anhangs im Rücken ging es weiter. In den ersten 45 Minuten hatten die Anhänger aus Protest gegen die Montagsspiele in der 3. Liga geschwiegen.

In der 49. Minute stand erneute Köln Philipp im Fokus: Sein sehenswertes Solo durch das Mittelfeld endete mit einem satten Abschluss an den linken Pfosten.

Eine gute Minute später glich der VfL zum 1:1 aus: Der VfL setzte sich im Kölner Strafraum fest, Opoku brachte die zweite Flanke auf die lange Ecke, wo Köhler völlig frei stand. „Köhli“ traf die Kugel zwar nicht perfekt, zwischen Bördner und dem Pfosten kullerte der Ball aber über die Linie. In der Folge blieb es spannend und angriffslustig von beiden Teams. In der 61. Minute wechselte Daniel Scherning doppelt: Für Klaas und Kleinhansl kamen Haas und Bapoh. Das Spiel blieb umkämpft, rassig aber doch fair. Unter anderem einige Wechsel und Fouls nahmen den Fluss aber zunehmend raus.

Die beste Chance zum Sieg vergab Kölns Marseiler in der 89. Minute, als Thiele ihn mit einem Pass auf die Reise schickte. Sein scharfer Diagonalball rollte Zentimeter am langen Pfosten vorbei.

Am Ende verpasste der VfL durch das 1:1 zwar den Sprung auf Tabellenplatz 3, rangiert nun mit 42 Zählern auf dem 5. Platz, punktgleich mit dem nächsten Gegner Eintracht Braunschweig auf Platz 4. Aber: Auch im siebten Spiel 2022 bleibt das Team von Daniel Scherning ungeschlagen.

 

Aufstellung VfL: Kühn – Beermann, Trapp (Gugganig, 70.), Kleinhansl (Haas, 61.), O. Traoré – Köhler (Kunze, 83.), Taffertshofer, Klaas (Bapoh, 61.) – Simakala (Bertram, 70.), Opoku, Heider

Viktoria Köln: Bördner – Heister (Siebert, 80.), Rossmann, Greger, May – Klefisch, Sontheimer, Risse (Amyn, 75.), Handle – Hong (Marseiler, 80.), Philipp (Thiele, 59.)

Verwarnungen:
VfL: Haas (84.), Taffertshofer (87.)
Viktoria Köln: Sontheimer (82.)

Ecken:
VfL: 6
Viktoria Köln: 3

Zuschauer: (Rund 400 Osnabrücker)


Text: René Kemna
Bild: osnapix.de