Der erste Teil der Relegation ging am Donnerstagabend im Audi-Sportpark beim FC Ingolstadt 04 über die Bühne. Nach 90 schwachen Minuten braucht es für den VfL im Rückspiel ein mittleres Wunder.

Der VfL startete, wie zuletzt im 4-4-2 System in die Partie, mit Christian Santos und Sebastian Kerk in der Spitze. Innenverteidiger Timo Beermann kehrte nach überstandenen Adduktoren-Problemen in die Startelf zurück, genau wie Ulrich Taffertshofer, der in Aue gelbgesperrt war. Erneut spielte der VfL Osnabrück im gelben Spieldress. Thomas Oral, Cheftrainer der „Schanzer“, entschied sich ebenfalls für ein 4-2-2-2. Schiedsrichter der Partie war Sascha Stegemann.

Und die Partie hätte aus VfL-Sicht nicht schlechter starten können: In der 2. Minute brachte Stendera eine Ecke von der linken Angriffsseite ins Zentrum, Krauße verlängert per Kopf in Richtung langem Pfosten, wo Taffertshofer den einlaufenden Tobias Schröck im Rücken aus den Augen verlor. Per Flachschuss erzielte der Ingolstädter die sehr frühe Führung.

In der 13. Minute zeigte sich der VfL erstmals vorm „Schanzer“-Tor: Reis, Amenyido und Wolze spielten gemeinsam über die linke Seite, der abschließende Schuss von Wolze blieb im Außennetz hängen. In den Folgeminuten stabilisierte sich der VfL, versuchte auch offensiv mehr Druck zu entwickeln und fand besser ins Spiel. Im Angriff schlichen sich aber weiterhin zu viele, kleine Fehler ein, um echte Torgefahr zu entwickeln. Auch beim Kampf um die zweiten Bälle zeigte sich der FCI etwas giftiger und erfolgreicher.

Den nächsten Nackenschlag kassierte der VfL in der 34. Minute: Bilbiya und Gaus leiteten den Angriff über halbrechts ein, Bilbiya konnte sich an der Grundlinie gegen Beermann durchsetzen und im Zentrum schob Kaya im Zweikampf mit Ajdini ein. 2:0 für Ingolstadt.

Drei Ecken erkämpfte sich der VfL noch bis zur Pause, jedoch ohne Wirkung. Mit 0:2 ging es für die Lila-Weißen in die Pause. Der VfL wies nach Hälfte eins zwar einen höheren Ballbesitzanteil und eine bessere Zweikampfquote vor, der zwei Tore Rückstand war aber ein hohes Pfund für die zweite Halbzeit. Ohne personelle Änderungen kamen beide Teams aus der Kabine.

In der 52. Kabine zeigte sich der VfL erstmals wieder mit etwas Gefahr vorm FCI-Tor: Reis zog aus 18 Metern ab und zielte nur leicht über die Latte des Ingolstädter Tor. Eine Minute später kam Multhaup über halblinks zum Abschluss, Buntic konnte festhalten. Auch der Abschluss von Sebastian Kerk in der 69. Minute, als er aus der Halbdistanz zum Schuss kam, rauschte über das Ingolstädter Tor.

Wenig später setzte sich Franke am linken Strafraumeck hart gegen Amenyido durch, sein Schuss klatschte an die Latte. Ein mögliches Tor hätte wegen vorherigem Foul aber wohl abgepfiffen worden.

In der 82. Minute erhöhte Ingolstadt auf 3:0: Aus einem eigenen Angriff fängt sich der VfL den Konter. Ein hoher und weiter Ball von Stendera erreicht Eckert Ayensa, weil Beermann im Laufduell den Kürzeren zieht und sich beim Klärungsversuch verschätzt. Per Heber überwindet Ingolstadts Angreifer Philipp Kühn.

Über die gesamte Partie war es aus Osnabrücker Sicht einfach viel zu wenig. Außer einigen Distanzschüssen sprangen so gut wie keine Torchancen heraus, nach hinten wirkten die Lila-Weißen am Donnerstagabend nervös und unsicher. Im Rückspiel am Sonntag braucht es nun ein Wunder, um doch noch den Klassenerhalt schaffen zu können.

Aufstellung VfL: Kühn – Trapp, Beermann, Ajdini, Wolze – Reis, Taffertshofer, Amenyido (Schmidt, 78.), Multhaup (Heider, 67.) – Kerk, Santos (Müller, 86.)

Aufstellung FC Ingolstadt 04: Buntic – Heinloth, Paulsen, Schröck, Franke – Krauße, Stendera, Gaus (Röhl, 90.), Bilbija (Elva, 83.) – Kaya (Eckert Ayensa, 53.), Kutschke (Caiuby, 83.)

Verwarnungen:
VfL: Ajdini (56.), Beermann (59.)
FC Ingolstadt 04: Kaya (12.), Heinloth (49.)

Ecken:
VfL: 4
FC Ingolstadt: 4