Nach gut zwei Monaten Liga-Pause rollt an der Bremer Brücke wieder der Ball. Erster Gegner im neuen Jahr ist am Samstag (Anstoß: 14:00 Uhr) ein Team, das im bisherigen Saisonverlauf einige Ausrufezeichen setzte. Wir blicken auf den Stand der Dinge beim FC Viktoria Köln.

Die vergangenen 17 Spieltage teilten sich bei der Viktoria in drei völlig unterschiedliche Phasen: Der starke Saisonauftakt bescherte den Schützlingen von Olaf Janßen neun Punkte aus den ersten vier Spielen. Dann folgten neun Partien ohne dreifachen Punktgewinn, ehe die Kicker vom Höhenberg in Ingolstadt (3:1), gegen Aue (3:0), in Dortmund (2:0) und gegen Bayreuth (2:1) vier Siege in Folge einfuhren.

„Das ist hier sehr schön geworden“

Auch während der pflichtspielfreien Zeit überzeugte die Viktoria in Testspielen gegen Jong Utrecht (4:1), den Zweitligisten Karlsruher SC (1:1) und beim 3:0-Sieg im Länderpokal gegen den FC Pesch. Zuletzt gewannen Janßens Schützlinge in einem 120-minütigen XXL-Test sogar gegen den Drittliga-Spitzenreiter SV Elversberg mit 5:3.
Dass die Aufstiegsplätze wieder in Reichweite sind, hat für die Kölner zweifellos eine größere Bedeutung und die Hoffnung auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung ist nun auch mit einem alten Bekannten verbunden. In der Winterpause kehrte Mike Wunderlich, der bereits 324 Pflichtspiele für die Viktoria bestritten hatte, vom Betzen- zurück auf den Höhenberg.
Anderthalb Jahre war der Offensivmann für die roten Teufel aktiv, doch seine Laufbahn will er nun an alter Wirkungsstätte ausklingen lassen. „Es hat sich viel getan in den vergangenen anderthalb Jahren, auch drum herum“, gab Wunderlich nach seiner Rückkehr zu Protokoll. „Das ist hier sehr schön geworden, man sieht, dass der Verein weiter wachsen und vorankommen will.“
In Wunderlichs Abwesenheit übernahm das Toreschießen Robin Meißner (5), aber auch André Becker kommt nach einer Knieverletzung im Sommer immer besser in Fahrt. Der 1,97 m große Stürmer erzielte in sieben Ligaspielen bereits drei Treffer und war auch im Mittelrheinpokal dreimal erfolgreich.

Taktisches

Meißner und Becker bildeten in den letzten beiden Ligaspielen des vergangenen Jahres die Doppelspitze der Kölner, die im eigenen Strafraum mit Dreierkette agierten. Davor zog Patrick Sontheimer seine Kreise. Wie Mike Wunderlich, der gegen Elversberg einen guten Eindruck hinterließ, in das System passt, wird sich vielleicht am Samstag an der Bremer Brücke zeigen. Aber das Gastspiel in Osnabrück ist nicht der einzige Härtetest im noch jungen Jahr. Anschließend geht es für Janßens Team gegen Saarbrücken, Mannheim und Wehen Wiesbaden.

Lila-Weiß gegen Schwarz-Weiß-Rot

Die rechtsrheinischen Kölner und die Osnabrücker bestritten bis dato neun Pflichtspiele, von denen die Lila-Weißen fünf für sich entscheiden konnten. Der erste und einzige Sieg der Viktoria datiert vom 28. Oktober 1979, die letzte Partie an der Bremer Brücke gewann der VfL im September 2021 klar mit 3:0.


Text: Thorsten Stegemann

Bild: Viktoria-Trainer Olaf Janßen © osnapix