Am Montagabend empfängt der VfL den Halleschen FC (Anpfiff: 19.00 Uhr). Die Kicker aus Sachsen-Anhalt landeten mit dem 3:0 gegen Bayreuth vor wenigen Tagen einen Befreiungsschlag und stehen in der Tabelle nun einen Platz vor den Lila-Weißen.

Es war ein eminent wichtiger Sieg für das Team von André Meyer, das seit dem 3. September kein Ligaspiel mehr gewonnen hatte. Gegen den Aufsteiger zahlte sich offenbar aus, dass der etatmäßige Verteidiger und Mannschaftskapitän Jonas Nietfeld in die Abteilung Attacke befördert wurde. Der 28-Jährige traf kurz vor dem Pausenpfiff zum vorentscheidenden 2:0.

„Sicher drittligatauglich“

Die „Risse in der sportlichen Führung“, welche die „Mitteldeutsche Zeitung“ nach dem suboptimalen Saisonstart ausgemacht hatte, dürften nach dem jüngsten Erfolg zumindest nicht größer werden, zumal sich Präsident Jens Rauschenbach schon vor der Partie gegen Bayreuth hinter seinen Trainer gestellt und ein Ultimatum für André Meyer vehement bestritten hatte. Auch die verschiedentlich geäußerten Zweifel an der Qualität des Kaders ließ der Klubchef nicht gelten. Die Mannschaft sei vor der Saison sorgfältig zusammengestellt und als „sicher drittligatauglich“ eingestuft worden.

Punkte und Tore

Dass der HFC in der vergangenen Saison nach den ersten 13 Spielen sieben Punkte mehr auf dem Konto hatte, lässt sich freilich nicht hinwegdiskutieren. Und auch die Torquote gibt Anlass zum Nachdenken. Linksaußen Tom Zimmerschied ist mit vier Treffern bis dato der erfolgreichste Schütze, während die Mittelstürmer deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Der Abgang von Michael Eberwein (Dortmund II) und Elias Huth (Aue), scheint noch nicht kompensiert worden zu sein. Sie erzielten 2021/22 zusammen 23 Treffer und damit genauso viele wie alle ihre Mannschaftskollegen.

Taktisches

André Meyer setzte auf eine Dreierreihe, ehe er zum richtungsweisenden Heimspiel gegen Bayreuth auf die Viererkette umstellte. Diese taktische Variante – wie auch Nietfelds Einsatz im Sturmzentrum – muss sich an der Bremer Brücke nicht wiederholen. Gut möglich, dass Meyer am Montag wieder mit drei Abwehrspielern und einem Angriffsduo operiert. Für einen Platz in vorderster Linie empfahl sich Stürmer Dominik Steczyk, der gegen Bayreuth zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, dann aber noch das 3:0 erzielte.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

So eng wie beide Vereine in der Tabelle nebeneinander liegen, so ausgeglichen ist auch die Matchbilanz. Bislang gab es 16 Drittliga-Duelle zwischen dem VfL Osnabrück und dem Halleschen FC. Beide Kontrahenten gingen je sechsmal als Sieger vom Platz, vier Duelle endeten unentschieden. Im eigenen Stadion verlor der VfL nur einmal gegen den HFC – umgekehrt war es genauso.


Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix