Nach mehr als 20 Jahren stehen sich an der Bremer Brücke der VfL Osnabrück und der VfB Oldenburg wieder in einem Liga-Spiel gegenüber (11. März 2023, 14:00 Uhr). Vor dem mit Spannung erwarteten Derby trennten sich die abstiegsbedrohten Blau-Weißen von Cheftrainer Dario Fossi.

Der Einsatz stimmte auch gegen den MSV Duisburg – vor allem in den Schlussminuten, als die Oldenburger noch einmal alles nach vorne warfen und den Zebras fast ein Unentschieden abgerungen hätten. So aber kassierte der VfB beim 2:3 die vierte Niederlage in Folge, seit Mitte Januar gelang kein dreifacher Punktgewinn.

„Nichts unversucht zu lassen, um die Klasse zu halten“

Was sich hinter den Kulissen bereits angedeutet hatte, wurde dann Realität. Am vergangenen Montag verkündete der Verein die Trennung von Aufstiegstrainer Dario Fossi, der neben seiner Arbeit als Chefcoach derzeit auch eine Ausbildung zum Fußballehrer absolviert. Sicher keine leichte Entscheidung für den Verein, der sich im vergangenen Mai und Juni gegen den Nordost-Meister BFC Dynamo durchgesetzt und den Aufstieg in die 3. Liga gefeiert hatte.
„Wir sind sportlich in einer sehr schwierigen Situation, haben jetzt seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen und sehen es als unsere Pflicht an, nichts unversucht zu lassen, um die Klasse zu halten“, so erläuterte Sebastian Schachten, der sportliche Leiter des VfB Oldenburg, die Trennung von Fossi, der mit seinem Team eine 22-jährige Durststrecke in der Viert- und Fünftklassigkeit beendet hatte.
Um eine direkte Rückkehr in die Regionalliga zu verhindern, muss in den verbleibenden 13 Spielen vor allem die Defensive stabilisiert werden. Mit 48 Gegentreffern stellt Oldenburg die anfälligste Abwehrreihe der 3. Liga.

Assistent übernimmt Chefposten

Auf das Derby wird die Mannschaft von Assistenztrainer Frank Löning. vorbereitet. Der 41-Jährige spielte u.a. für Emden, Wilhelmshaven, Sandhausen, Aue, Chemnitz und Essen. Den VfLern ist er vor allem durch seine Zeit beim SC Paderborn in Erinnerung geblieben. Allerdings in keiner erfreulichen. 2009 traf Löning in der Relegation gegen die Lila-Weißen, welche die Ostwestfalen zweimal mit 1:0 für sich entscheiden konnten, sowohl in Paderborn als auch in Osnabrück.

Taktisches

Ob der neue Mann vom 4-2-3-1-System, das gegen Duisburg nicht zum Erfolg führte, abweicht, wird sich erst am Samstag zeigen. Die beiden erfahrenen Leistungsträger und sechsfachen Torschützen Max Wegner und Manfred Starke dürften in der Offensive gesetzt sein. Außerdem gibt es womöglich ein Wiedersehen mit den Ex-VfLern Marcel Appiah, Kamer Krasniqi, Nico Knystock oder Pascal Richter.

Lila-Weiß gegen Blau-Weiß

Über 50 Mal standen sich die beiden Vereine seit dem Zweiten Weltkrieg gegenüber, die Matchstatistik verzeichnet spektakuläre Ergebnisse wie ein 7:0 für den VfL und ein 6:1 für den VfB. Auch das bislang einzige Aufeinandertreffen in der 3. Liga hatte es in sich. Am 3. September 2022 verspielte der VfL am Marschweg eine 3:1-Führung, Oldenburg gewann am Ende mit 4:3. Das wird am Samstag hoffentlich anders laufen …


Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix