Vor rund 100 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern stellte das Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“ Forschungsergebnisse rund um das Thema Zwangsarbeit auf ehemaligen Sportplätzen vor. Unterstützt von einem passenden Begleitprogramm erinnerte das Bündnis einmal mehr an ein dunkles Kapitel unserer (Vereins-) Geschichte, denn mit der Gartlage wurde auch in Osnabrück ein einstiger Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts.

Im Vorlauf der Veranstaltung ergab sich für alle Besucherinnen und Besucher die erste Möglichkeit eines gemeinsamen Zusammenfindens bei Kaffee, Tee und Häppchen. Anschließend leiteten Axel Balzer und Eberhard Schulz mit einer Einführung in das Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“ sowie die „!NieWieder-Initiative“ einen informativen und aufschlussreichen Tag ein.

Nach einem Vortrag von Dr. Christine Glauning (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit) und Michael Gander (Gedenkstätte Augustaschacht) zum Zwangsarbeitssystem im NS-Staat wurde von Julian Krings das Projekt „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts. Zwangsarbeitslager auf Fußball- und Sportplätzen“ vorgestellt, welches einen zentralen Baustein des besonderen Events darstellte. Ergänzend hierzu wurde von Heiko Schulze die traditionsreiche Heimspielstätte des VfL in der Gartlage skizziert, auf der ab 1942 ebenfalls ein Lager errichtet worden war. Darüber hinaus richtete auch der Vizepräsident Christoph Determann stellvertretend für den VfL einige Worte an die gespannte Zuhörerschaft. Den Abschluss der Vorträge bildete dabei Vorführung der jiddischen Version der VfL-Hymne, welche das Publikum mitriss und für eine ganz spezielle Atmosphäre sorgte.

Das Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“ führte die sonntäglichen Besucherinnen und Besucher des Piesberger Gesellschaftshauses dabei gekonnt durch das Programm, das durch von Tosho & Mike von der „Blues Company“ eine klangvolle musikalische Untermalung erhielt.

Abschließend wurden alle Anwesenden zu einem gemeinschaftlichen Mittagsimbiss und dazugehörigem Austausch bei Speisen und Getränken eingeladen. Des Weiteren eröffnete sich die Möglichkeit, den Büchertisch sowie Manfred Bliefferts Projekt „PAROLEN AUS DEM KOFFER – Spuren des Widerstandes in Osnabrück“ zu erkunden. Zudem war im historischen Pferdestall des Museums Industriekultur die Wander- und Sonderausstellung „Anpassung, Ausgrenzung, Instrumentalisierung. Fußball in der NS-Zeit“ zu besichtigen.